In den vergangenen Tagen las ich einen Artikel im "Standard" von Benedikt Narodoslawsky: "Wieso die ,Aber China‘-Ausrede in der Klimapolitik schwach ist". Es wird behauptet, dass das Reich der Mitte weltweit im Klimaschutz Maßstäbe setzt. China sei Vorreiter bei der Installation von Photovoltaik oder bei der Entwicklung von Batterien.
Aber ist es so, oder sind es doch andere Staaten?
Das mag wohl so sein, betrachtet man die Anzahl der Photovoltaik-Anlagen, die im Reich der Mitte aus dem Boden schießen. China hat es leicht, solche Anlagen, wie den Shichengzi-Photovoltaik-Industriepark in Hami, in der nordwestchinesischen Provinz Xinjiang zu bauen. Er überdeckt eine Fläche, die der 16-fachen Fläche von Graz entspricht. China hat riesige Flächen, die überwiegend Wüste sind, zur Verfügung, um solche Anlagen zu erstellen. Diese Möglichkeiten hat Europa nicht. Hier gibt es keine tausende Quadratkilometer Land, das dünn oder nicht besiedelt ist.
Aber, es ist hervorzuheben, dass Österreich, gemessen an der Bevölkerung, wesentlich mehr GW an Photovoltaik installiert hat als China. Die nachstehende Tabelle gibt Aufschluss über die installierten Gigawatt in Photovoltaikanlagen in einigen Staaten.
Es ist nicht China, sondern Österreich, aber auch Deutschland und andere Staaten der Europäischen Union, die Maßstäbe im Hinblick auf den Ausbau von Sonnenkraft setzen. Gleichermaßen gilt das für den Bau der Windkraft.
Nun ist aber auch zu hinterfragen, ob dieser Rekord im Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen in Europa so zu feiern ist. Vergleicht man nämlich die Stromkosten je kWh in den betrachteten Ländern, so haben jene Länder mit dem höchsten Anteil am Ausbau erneuerbarer Energien, gemessen an der Bevölkerung, auch die höchsten Strompreise. So ist hier sicherlich ein Zusammenhang festzustellen.
All dem unterliegt die Behauptung, dass die seit 1850 rapide Entwicklung der Industrie und der damit verbundene Wechsel des Lebensstandards für die Erderwärmung verantwortlich zeichnet. Ihr ist zu widersprechen. Die geologische Klimageschichte unseres Planeten beweist, dass auch früher, als es noch keine Menschen, oder nur wenige gab, schon wärmere Klimaperioden gab. Man denke nur an das Wachsen der Gletscher in der Vergangenheit und der Schmelze dieser in der Gegenwart.
Mit der nunmehr festverankerten Klimapolitik, die versucht, den menschlichen Eintrag von CO2 zu reduzieren, um die Erwärmung zu stoppen, wird man deshalb nicht erfolgreich sein.
In diesem Zusammenhang stellt Björn Lomborg in "Klimapanik" fest: "Bisher sind die Sonnen- und Windenergie nicht die Lösung. Trotz erheblicher politischer Unterstützung und Billionen Dollar an Subventionen decken Sonne und Wind gerade einmal 1 Prozent des weltweiten Energiebedarfs. Der Internationalen Energieagentur zufolge werden im Jahr 2040 Sonne und Wind keine 5 Prozent des weltweiten Energiebedarfs decken, trotz weiteren 4 Billionen Dollar Subventionen, die bis dahin geflossen sein werden. Sonnen- und Windenergie ist im Vergleich zu Energie aus fossilen Brennstoffen ineffizient und teuer".
Daraus ergibt sich aber auch die Frage, ob diese Billionen und jene, die noch vorgesehen sind, um die Erderwärmung zu begrenzen, nicht besser anzuwenden gewesen wären, um in Bildung und in die Forschung neuerer Technologien zu investieren. Die Entwicklung von Infrastruktur und Ausbau der Energieversorgung, die in der Lage ist, günstige und im Überfluss produzierte Energie zur Verfügung zu stellen, ist die Basis des Wohlstands.
Im Übrigen ist die menschliche Spezies sehr anpassungsfähig. Sie lebt in allen Klimazonen wie der Arktis, oder in den Tropen sehr erfolgreich. Das deutet darauf hin, dass höhere Temperaturen nicht das wahre Problem sind.
Energie aus Sonne und Wind ist bekanntermaßen nicht durchgehend verfügbar, sondern Schwankungen durch Wetter, Tages- und Jahreszeiten unterworfen. Um diese Form der extrem kostspieligen Energiegewinnung optimal ausnützen zu können, braucht es große Speicherkapazitäten sowie eine Verdoppelung oder Vervielfachung der Netz-Kapazitäten. Beides wäre mit ausgewogenen, den jeweiligen der Natur angepassten Produktionssystemen nicht erforderlich. Das machen uns unsere Nachbarn vor, von denen wir nach wie vor über zehn Prozent des Stroms beziehen. Dieser kommt aus Kohle und Atomkraftwerken. So soll die Produktion von Strom aus Atomkraftwerken verdoppelt bis verdreifacht werden, um Kohlekraftwerke zu ersetzen.
IG-Windkraft beklagt diese Situation. Dieser importierte Strom ist wesentlich billiger als Strom, der von umweltfreundlichen Kraftwerken aus Wasserkraft, Windkraft oder Photovoltaik erzeugt werden kann. Die Importe drücken den Strompreis und gefährden so den Betrieb von umweltfreundlichen Kraftwerken.
Eine richtige Beobachtung. Strom aus Wind- und Solaranlagen ist teuer. Das ist auch natürlich, denn die Erzeugung benötigt, wie erwähnt, den extensiven Ausbau von Stromtrassen und zugehöriger Infrastruktur und zerstören damit die Umwelt. Sie sind auch nicht umweltfreundlich, weil sie großen Platzbedarf je kWh erzeugten Stroms haben, aber vor allem ist der Materialbedarf (Kupfer und andere Metalle, über die wir keine Kontrolle haben) um vieles größer als für mittels Kernkraft erzeugtem Strom.
IG-Windkraft ist der Ansicht, dass diese preiswerten stromerzeugenden Kraftwerke abgeschaltet werden müssen.
Eine merkwürdige Ansicht. Stromerzeugende Systeme, die preiswerten Strom erzeugen, müssen abgeschaltet werden, damit teure Systeme wie Wind- und Solarkraftwerke – die ja auf der Prämisse fußen, dass man mit dem Umstieg auf erneuerbare Energie die Erderwärmung kontrollieren kann - überleben können.
Diese Ansicht von IG-Windkraft ist leider auch die Ansicht einiger EU-Staaten. Die skandinavischen Länder sind allgemein der Auffassung, dass die deutsche aber auch die österreichische Energiepolitik völlig fehlgeleitet, ideologisch, egoistisch und rücksichtslos ist. Sie kostete dem Steuerzahler bereits Hunderte Milliarden Euro, ohne dass die Erderwärmung gebremst werden konnte. Die Stromkosten in Deutschland und in Österreich gehören zu den höchsten. Da Strom ein wichtiger Rohstoff für die Produktion aller Güter ist, verabschieden sich viele Industrien aus Europa in Länder mit billigem Strom. Über Abwanderung, Stilllegung, Insolvenzen von Betrieben wird fast tagtäglich berichtet. Europa verarmt.
Es ist zu hoffen, dass auch jene Staaten der EU, die gegen Atomkraft kämpfen, zur Einsicht gelangen, dass nur ein ausgewogenes Energiegewinnungssystem nötig ist, das zwar nicht die Erderwärmung stoppen, aber für eine gesunde Wirtschaft und Wohlergehen der Bevölkerung sorgen kann. Eine Stromversorgung, die nur auf Wind und Solarbasis gegründet ist, kann weder die Erderwärmung noch den Klimawandel stoppen, noch die Energiekrise lösen, noch die gewünschte Energiewende herbeiführen. Es führt aber sicherlich zur Verarmung seiner Bewohner.
Dr. Gerhard Kirchner ist Bergingenieur und liebt die Umwelt.
Sehr geehrter Hr. Dr.Kirchner es ist jetzt wissenschaftlich erwiesen & somit amtlich: Im Jahr 2024 ist das 1,5° Ziel das im Pariser Klimaschutzabkommen 2015 festgeschrieben wurde, überschritten worden.
Sie kritisieren hier d. IG-Windkraft & sprechen sich für den Ausbau v.Kernkraftwerken aus. Sie haben recht dass v.Fachleuten viel diskutiert werden soll denn der Klimawandel ist e. so ernstes Problem dass es eine seriöse Diskussionen verdient.
Der Punkt ist: Das Wort "Klimapanik" das gewisse Realitätsverzerrer so gerne gebrauchen - dieser Begriff sollte auf den Müllhaufen geworfen werden!
Wenn die Menschheit es nicht schafft die CO²-Emissionen drastisch & rasch abzusenken wird es unangenehme Folgen geben. Es könnten größere Siedlungsflächen unbewohnbar werden, siehe Interview: Klimaforscher Schellnhuber: "Das sind Fluchthelfer aus der Realität"
Ergänzung:
Es könnten größere Siedlungsflächen unbewohnbar werden, siehe Interview: Klimaforscher Schellnhuber: "Das sind Fluchthelfer aus der Realität" https://kurier.at/politik/inland/klimaforscher-john-schellnhuber-iiasa-waldbraende-kalifornien-klimawandel/402997703
Zu den 1,5° siehe auch
https://www.tagesanzeiger.ch/das-klimaziel-1-5-grad-wird-verfehlt-wie-schlimm-ist-das-826297303226
https://www.swissinfo.ch/ger/wissen-technik/klimawandel-was-bedeutet-eine-erwaermung-um-1-5-c-fuer-die-schweiz-und-die-welt/49166442
@Herby ....amtlich und wissenschaftlich erwiesen:
wenn Schnee und Eis die Straßen glätten, ist es Winter! - woll'n wir wetten
Gläubige Menschen, schreibt Umberto Eco im Foucaultschen Pendel, können an zwei völlig widersprüchliche Dinge glauben, in der Hoffnung, es gäbe was Drittes, was den Widerspruch aufheben würde.
Wir haben es hier weniger mit einem technischen als mit einem religiösen Problem zu tun. Argumente helfen hier leider nur wenig.
....und jede Religion, wie auch die in den 70'er Jahren, von den Globalisten erfundene Klimareligion braucht ihre Prediger, wie z.B. einen der sich Herby nennt und als man damals vom "Mensch gemachten Klimawandel" noch nichts wusste, allein um den "Letzten Regenwald" sich fürchtete.
@Altsteirer: kurz und bündig auf den Punkt gebracht! Danke
Danke Herr Dr. Kirchner, dass Sie immer wieder Ihre Stimme erheben und mit logischen Argumenten die Sachlage erklären. Sie haben zu 100% recht.
Für März 2025 ist im Braumüller-Verlag ein Buch von Marcus Wadsak (ORF Wettersprecher, Meteorloge) angekündigt: Titel:
Klimawandel gibt es nicht (das letzte Wort durchgestrichen).
Mit dem Buch will er mit "gängigen Klimalügen und Fehlinformationen" aufräumen;
"Mythen und Fake News" unter die Lupe nehmen ...
Da kann Wadsak seine eigenen Ankündigungen und Übertreibungen gleich mit anführen.
An Dr. Kirchner - BESTEN DANK für Ihren Beitrag
@hauchr: Wadsak???? War das nicht der, der bei den Waldbränden zum Besten gab, dass da die SElbstentzündung schuld sei, die beginne bei 35 - 40 Grad??? Vielleicht war es auch ein anderer ORF Kapazunder, aber diese Weisheit wurde dort auf alle Fälle verkündet.