Täglich ist über den rasanten Anstieg der Insolvenzen, Werksschließungen und Arbeitslosenzahlen zu lesen. Als Gründe werden Lohn- und Energiekosten genannt. Die Autoindustrie leidet. Gleichermaßen hört man aus der Photovoltaikbranche. Der Markt wird durch Billigimporte aus China überschwemmt. Eine Revision des Green Deals wird empfohlen, der Kampf gegen den Klimawandel steht nicht mehr an erster Stelle der Politik.
Die Staatskassen scheinen geleert, eine Änderung der Energiepolitik ist aber nicht in Sicht. Ideologie bestimmt nach wie vor die Energiepolitik. Wirtschaftliche Faktoren dominieren nicht. Deutlich betont wird das vom Vorstand der Austrian Power Grid (APG), Gerhard Christiner, der betont: "Uns rennt die Zeit davon, die großen politischen Ziele für eine rasche Umsetzung der Energiewende zu erreichen." Das Ziel die Energiewende zu erreichen, steht im Vordergrund.
Der Bau von Photovoltaikanlagen schreitet mehr als planmäßig voran. Das führt dazu, dass Strom aus dem Sektor von Zeit zu Zeit abgeregelt werden muss, da der Ausbau der Netzinfrastruktur versäumt wurde. Dagegen hat der Windparksektor Probleme. Die Meinung von Michael Strugl, Vorstand der Verbund AG, geht dahin, dass der Ausbau von Photovoltaikanlagen zu reduzieren sei, dagegen aber der Ausbau der Windkraft, über das politische Ziel hinweg, erhöht gehört.
Diese politischen Ziele, geboren von den Grünen, werden von der Volkspartei und auch Parteien der Opposition unterstützt. Beide Ziele sind politisch diktiert, aber wirtschaftlich hinterfragungswürdig.
"Erdgas sei nachweislich die teuerste Energiequelle. Windenergie hingegen mittlerweile spottbillig", heißt es in einem Beitrag der Salzburger Nachrichten von Frau Susanne Berger. Oder gibt es noch andere Stromerzeugungssysteme, die noch "spottbilliger" sind?
Eine Notiz vom 10. November 2022 zeigt Noch-Klimaministerin Gewessler bei der Inthronisation des ersten Windkraftwerks der Österreichischen Bundesbahnen. Die Windkraftanlage hat eine Leistung von rund 3 MW (Megawatt). Die Gesamtkosten für das Projekt betragen rund 6 Millionen Euro.
Was würde die gleiche Anlage heute kosten? Gemäß IG-Windkraft sind die Anlagekosten um 40 Prozent gestiegen. Demnach wären das 8,4 Millionen Euro für eine 3 MW-Anlage. Die Windkraftwerke, die heute in Österreich gebaut werden, sind mit höheren Leistungen ausgerüstet. IG-Windkraft errichtete im Vorjahr 43 Windkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 227 MW für 330 Millionen Euro Investitionen. (Etwa 5,4 MW je Windkraftanlage, mit einer Investition von 1,4 Millionen Euro je MW installierter Leistung).
Eine 5-MW-Anlage käme demnach auf 7 Millionen Euro. Das entspricht in etwa den Angaben von der Deutsche WindGuard GmbH. Dort rechnet man mit Investitionskosten von € 8,23 Millionen für eine Windkraftanlage mit installierten 5 MW. Eingeschlossen sind Kosten für das Fundament, die Netzanbindung, Planungskosten, Erschließungskosten (Infrastruktur) sowie Kosten für Kompensationsmaßnahmen.
Nun ist es die Meinung unabhängiger Experten, dass Windkraftwerke in den Anschaffungskosten kapitalintensive Projekte sind, die aber mit niedrigen Betriebskosten über 20 bis 25 Jahre Strom erzeugen würden.
Um das zu beurteilen, muss man die Investitionskosten je TWh erzeugten Stroms über die Lebenszeit einer solchen Anlage ermitteln. Die Erfahrung in Österreich lehrt, dass Windkraftanlagen, etwa zu 26 Prozent der Zeit Strom produzieren, also 2.278 Stunden im Jahr. Nimmt man eine obere Lebensperiode von 25 Jahren an so ergibt das 56.940 Stunden, und für ein Windkraftwerk mit 5 MW Leistung von 2,46 c/kWh.
Um die Kosten von Windkraftanlagen in den richtigen Kontext zu setzen, ist ein Vergleich mit anderen Energieerzeugungsformen notwendig. Nur Kernkraft würde wie erneuerbare Energiesysteme die Atmosphäre nicht mit dem verteufelten CO2 belasten.
Also seien die Kosten eines Reaktors der 1400-Klasse, wie sie von den Südkoreanern in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) errichtet wurden, den genannten Kosten einer Windkraftanlage gegenübergestellt. Diese Reaktoren sind für einen Lebenszyklus von 60 Jahren geplant und arbeiten mit einem Kapazitätsfaktor von 90 Prozent. Die Investitionskosten für einen solchen Reaktor betragen je kWh erzeugtem Strom 1,61 Cent.
Nun ist zu beachten, dass eine Windkraftanlage nur für einen Produktionszeitraum von 25 Jahren ausgerichtet ist. Danach muss die Anlage rückgebaut werden (in Deutschland laut Gesetz nach 20 Jahren). Für die Neuanlage gleicher Größe muss der Inflationsfaktor von mindestens zwei Prozent berücksichtigt werden, gleichermaßen muss nach 50 Jahren erneut die Anlage neu gebaut werden. Berücksichtigt man die gesamten Investitionskosten für die gleiche Menge erzeugten Strom wie ein Reaktor sie liefern würde, so wären das 3,81 c/kWh, also das doppelte wie für einen Reaktor. Hinzu kommen die Kosten für den extensiven Netzausbau, für Transformatoren, Umspannwerke, Flächenverbrauch bzw. Bodenversiegelung und die Zerstörung des Landschaftsbildes.
Damit ist das Argument von den teuren Atomkraftwerken wohl hinterfragungswert. Das sehen auch andere Regierungen so, denn sonst würden keine neuen Kernkraftwerke errichtet, sondern überall nur die Landschaft mit Photovoltaikpaneelen zugepflastert und durch Windkraftanlagen zerstört werden.
Allen voran steht China, wo zurzeit 23 Reaktoren, davon 5 Schnelle Brüter im Bau sind. Elf neue Reaktoren wurden im August 2024 genehmigt. Die Gesamtinvestitionen für alle elf Reaktorblöcke belaufen sich auf mindestens 27,8 Milliarden Euro. Die Bauzeit wird auf etwa fünf Jahre geschätzt, schreibt die chinesische Finanzzeitschrift Jiemian.
Vernünftige Wege beschreitet die USA, wo die Forschung mit China gleichziehen will. In Wyoming soll der erste von Bill Gates geförderte Kernreaktor der 4.Generation, ein Flüssigsalzreaktor, entstehen.
Großbritannien ist mit Rolls-Royce SMR Ltd. ebenfalls in der Entwicklung von kleinen modularen Reaktoren aktiv. Anwendung sollen diese in der Produktion von Strom wie auch grünem Wasserstoff und Erzeugung synthetischen Treibstoffs finden. Diese Reaktoren mit einer Leistung von 470 MW haben einen Platzbedarf in der Größenordnung von 20.000 Quadratmetern. Das sind 460 kWh/m2 verbauter Fläche, während ein Windkraftwerk nur 6 kWh/m2 liefert. Auch sollen die Investitionskosten bedeutend niedriger sein als die mit 1000 MW und mehr installierten Reaktoren.
In Schweden kündigte die Wirtschafts- und Energieministerin Ebba Busch an: "Schweden schickt sich an, wieder eine führende Atomkraft-Nation zu werden und auch ein Machtfaktor für den grünen Wandel." Mit der Inbetriebnahme zehn neuer Groß-Reaktoren bis spätestens 2045 soll die für den Industriestandort Schweden "im Prinzip notwendige Verdoppelung der Stromerzeugung" bewältigt werden.
Indien nahm im Dezember einen Schnellen Brüter Prototyp mit 500 MW in Betrieb und denkt daran, die großen Thorium-Reserven in der Kernenergie zu nützen.
Die Niederlande wollen vier neue Reaktoren errichten, haben aber das Problem der Finanzierung.
Finanzierung der Nuklearindustrie war das Thema der jüngst stattgefundenen Konferenz in den USA. Es wurde erkannt, dass die Finanzierung des angekündigten massiven Ausbaues der nuklearen Energie die Zusammenarbeit aller Finanzquellen erfordert. Staaten, die auf der COP28 für den Ausbau der Atomindustrie plädierten, wurden unterstützt von globalen Banken. Es wurde erkannt, dass der Mangel an Finanzierung ein wesentliches Hindernis für die Expansion der Nuklearindustrie ist.
Tschechien rechnet mit einem hohen Stromverbrauch und hat beschlossen, vier neue Reaktoren bauen zu lassen. Dagegen regt sich Widerstand – aber nicht wegen der Technologie, sondern wegen der Kosten. Die Zustimmung der Bevölkerung zur Atomkraft liegt bei fast 80 Prozent.
"Es gibt keinen anderen Weg", so der Vize-Chef der tschechischen, populistischen ANO-Partei, Karel Havlicek. "Wer meinte, man könne Atomkraft durch Erneuerbare Energien ersetzen, war ein naiver Träumer. Ich bin sehr froh, dass unsere Regierung damals den AKW-Ausbau vorangebracht hat."
Leider sehen das die Regierungen in Deutschland und Österreich anders. Die Forschung liegt darnieder, und Ingenieure aus der Nuklearindustrie wandern aus. Es wird nicht erkannt, dass die österreichische Energiepolitik zu teurem Strom führt, und dass in Folge die Industrie abwandert oder reihenweise Betriebe schließt. Noch dazu glauben die überheblichen, grünen Kapazunder, dem Rest der Welt unsere Energiepolitik verkaufen zu müssen und können nicht glauben, dass es dafür keine Kunden gibt.
Dr. Gerhard Kirchner ist Bergingenieur und liebt die Umwelt.
.... . Fährt man Richtung Ungarn auf der A4 auf Höhe Neusiedl, sieht man ein Meer von Windrädern, dass einem schlecht wird, genauso am Stuhleck etc, es gibt genug Bsp. Wir haben auch eine Verantwortung als Mensch für unsere Landschaft und Tierwelt. Vielleicht verändern die vielen Windräder sogar das Wetter, wer weiß es.
Ich gratuliere den Bewohnern der Gaal.
Bei den Windrädern geht es nicht nur um den Preis, sondern auch um die Umwelt. Die Bürger von der Gaal in der Steiermark hatten sich zu entscheiden, ob bei ihnen ein Windpark entstehen solle oder nicht. Viel Geld wurde geboten, aber sie haben sich dagegen entschiede und sie haben recht mit Ihrer Entscheidung. Wenn man die schöne Landschaft der Gaal kennt, wären Windräder dort eine Verschandelung dieser. Die Bürger von Trieben waren nicht so gescheit und entschieden sich für einen Windpark am Berg.
Denn auch Windräder sind nicht grün, nicht umweltfreundlich, genauso wenig wie FV- Anlagen, E-Autos, alles Lug und Trug. Von der Produktion her, von der Lebensdauer, von der Bodenverdichtung (Fundamente, Zufahrtsstrassen), vom Umweltgiftgas SF6, das sie enthalten, vom Vogel-, Insekten-, Fledermausmord, von der Entsorgung nach 20 Jahren, sie schädigen die Umwelt. Sie kommen aus China und damit tauscht man die eine Abhängigkeit vom Gas durch eine andere. Fährt man Richtung Ungarn auf der A4 au
Windräder sind eine einzige ineffiziente Geldverschwendung und natürlich mit ihrem nutzlosen Zufallsstrom an den steigenden Strompreisen schuld.
Wenn man die Einnahmen-Ausgabenrechnung macht und der produzierten Strommenge gegenüber stellt, kommt man oft zu wahnwitzigen Stromproduktionspreisen.
Die Off-Shore Windfarm Kincardine in GB weist z.B. für 2023 Kosten von 81 Mio Pfund aus. Produziert wurden damit 144 GWh. Das bedeutet also irre 562 Pfund/MWh.
Die Einnahmen beliefen sich übrigens auf 50 Mio Pfund, d.h. es wurden über 30 Mio Pfund Verlust gemacht, oder in Wahrheit noch viel mehr. Denn von den 50 Mio Pfund Einnahmen waren stolze 31 Mio Pfund staatliche Förderungen, da man den nutzlosen Zufallsstrom oft zu Negativpreisen verschenken musste.
Herr Dr. Kirchner, bisher wurde immer argumentiert dass die Frage der Endlagerung ungelöst sei. Finnland ist so ziemlich das einzige Land wo es ein Endlager gibt. Dieses wird die nächsten Jahrhunderte immer mehr Atommüll aufnehmen und der wird dort für immer bleiben: https://group.vattenfall.com/de/newsroom/news/2023/finnland-baut-weltweit-erstes-endlager-fur-verbrauchten-kernbrennstoff
So wie es aussieht sind alle anderen Länder noch nicht so weit wie die Finnen. In Deutschland wurde nach jahrzehntelangem Nachdenken & Hin- und Her die Idee eines Atom-Endlagers in Gorleben aufgegeben. Deutschland ist dicht besiedelt und in der Bevölkerung ist die Idee der Endlagerung in unmittelbarer Nachbarschaft nicht beliebt.
Wenn Sie oben schreiben dass der Preis pro KW/h des erzeugten Stroms im Kernkraftwerk so günstig ist - Sind in diesem von Ihnen a
Wenn Sie oben schreiben dass der Preis pro KW/h des erzeugten Stroms im Kernkraftwerk so günstig ist - Sind in diesem von Ihnen angeg. Preis auch die Kosten für die Zwischen- und Endlagerung sowie den Transport des Atommülls eingerechnet?
Herr Dr. Kirchner so wie's derzeit aussieht ist man bei den ganz modernen Kernkraftwerken immer noch weitgehend beim Testen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Small_Modular_Reactor (das sind sozusagen Mini-Kraftwerke von denen man dann halt viele braucht. Das Atom-Endlagerproblem besteht weiterhin)
https://de.wikipedia.org/wiki/Dual-Fluid-Reaktor (ist noch immer nicht technologisch ausgereift - derzeit ist diese Technologie in der Entwicklungsphase)
https://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCssigsalzreaktor (ist noch immer nicht technologisch ausgereift - derzeit ist diese Technologie in der Entwicklungsphase)
Der BR beschäftigte sich mit dem Thema: "Würden Dual-Fluid-Reaktoren das Atommüll-Problem lösen?"
Der BR beschäftigte sich mit dem Thema: "Würden Dual-Fluid-Reaktoren das Atommüll-Problem lösen?" https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/wuerden-dual-fluid-reaktoren-das-atommuell-problem-loesen-ein-faktenfuchs,TqrNeJp
Was soll ein kleines Land wie Ö. oder Schweiz mit d.Atommüll machen? Wo könnte es e.Endlagerstätte geben, in D. in CZ, in SK usw.? Das sind Probleme die man nicht ignoren kann.
Wenn CO2 als Gas ohne große Probleme für Jahrmillionen endgelagert werden kann, so fehlt mir die Erkenntnis warum ein fester Abfall der von selbst zerfällt nicht endgelagert werden kann.
Herr Dr. Kirchner, Sie schreiben sich die Finger Wund für die Atomenergie. Auch ich war damals gegen die Atomenergie, nur wie immer, entwickeln sich die Dinge. Sie, Herr Dr. Kirchner argumentieren mit Zahlen und Fakten, einleuchtend und klar. Sie haben mich überzeugt. Die österreichischen Lemminge laufen den Abgrund entgegen. Ideologie verblendet das Hirn bzw. sonst haben die Grünen kein Argument mehr für Ihre Existenz. Was tun, um die Menschen aufzuklären, die ca. 40 Jahre indoktriniert wurden? Sie brauchen ein größeres Forum. Servus TV?
übrigens: Der Reaktor von Bill Gates ist kein Flüssigsalzreaktor sondern ein Natrium-gekühlter Reaktor. Das nicht radioaktive Flüssigsalz dient lediglich als Energiespeicher. Dadurch wird das System extrem flexibel und kann sich starken Nachfrageschwankungen sehr gut anpassen. Kann daher sehr gut als Ergänzung zu volatilen Quellen eingesetzt werden.
Irgendwann vor 150 Jahren war in der christlichen Seefahrt klar, dass Windkraft nicht konkurrenzfähig gegenüber Dampfmaschinen war. Im Vergleich zu modernen Systemen waren die damaligen Dampfer sehr primitiv und ineffizient. Und doch konnten die damals hochentwickelten windbetriebenen Segelschiffe nicht mit ihnen konkurrieren. Dabei schickte der Wind auch damals schon keine Rechnung - im Gegensatz zu den Kohlelieferanten. Die Argumentation, dass Wind- oder Solarstrom billig wären, beruht auf reinen Produktionskosten. Bezieht man die Verfügbarkeit mit ein, gehören sie zu den teuersten Formen der Stromerzeugung. Ich gehöre zu jener Generation, die 1978 in grenzenlosen Jubel ausgebrochen ist. Ein Gesetz, welches die teuflische Atomkraft verbieten würde, war ein Traum! Als dann Tschernobyl in die Luft geflogen ist, wussten wir alle, dass wir recht hatten. Nur: Wir lagen damit einfach total falsch! Wir wurden manipuliert und missbraucht. Und werden das immer noch.