Ich würde hingegen Folgendes tun:
- Straffung und Totalreform der österreichischen Hochschulgesetze: Universitätsgesetz (UG), Privathochschulgesetz (PrivHG), Fachhochschulgesetz (FHG), Hochschulgesetz (HG, nur für Pädagogische Hochschulen), Hochschul-Qualitätssicherungsgesetz (HS-QSG), Forschungsorganisationsgesetz (FOG). Sechs Gesetze regeln die Hochschulen in so einem kleinen Land. Mit dem eigenen Gesetz für die neue Digitaluni sind es deren sieben! So einen Wahnsinn gibt es definitiv nur in Österreich
- Rund 1.500 Titel kennt das Land, viele davon akademische Grade. Stopp dem Titelkult und dem Titelwildwuchs! Wir brauchen keine neuen Grade wie "B. Eng." oder "MA (CE)", die kein Mensch mehr versteht. Mit jeder Gesetzesnovelle werden es noch mehr, eine österreichische Geisteskrankheit
- Entideologisierung und Enttheologisierung (in bezug auf fremde Religionen) der Wissenschaft: Keine Fördergelder mehr etwa für marxistische Wissenschaft oder Pro-Islam-Wissenschaft
- Neutrale Evaluierung der empirischen Ergebnisse von ca. 30 Jahren Gender Studies und Cultural Studies und daraus die richtigen Konsequenzen ziehen
- Strikte Entparteipolitisierung der Uniräte
- Strikte Entparteipolitisierung der Hochschülerschaft (ÖH), die längst zu einem Trockentraining für spätere Jobs in der österreichischen Parteienherrschaft verkommen ist
- Abschaffung der Zwangsgebühren für die Hochschülerschaft
- Abschaffung der unkontrollierten Privilegien für staatlich finanzierte Wissenschaftler wie etwa Forschungsfreisemester, die mit Action Painting auf Kreta verbracht werden oder drei Monate Urlaub am Stück "auf hoher See" (alles Tatsachenberichte über österreichische Professoren)
- Schaffung eines nationalen Hochschul-Qualitätssicherungszentrums (wie es ein solches für die Schulen bereits gibt), flächendeckende Plagiatskontrollen, Abschaffung des Feigenblatts ÖAWI, Neuorganisation und Straffung des Gremienmonsters AQ Austria
- Aufnahme des Leistungsprinzips in alle Dienstverträge für Wissenschaftler
- Schaffung von Qualitäts- statt Quantitätsindikatoren, Boykott der verlogenen "Unirankings"
- Positive Nutzung von KI statt EU-Regulierungspeinlichkeiten und statt der übereilten Abschaffung schriftlicher Prüfungsformate
Der Protest des Establishments (BMBWF, uniko, ÖH) wäre natürlich gewiss. Ja, ich weiß, Revolutionen sind immer gescheitert. Soziale Systeme dürfen sich nicht zu schnell verändern.
Deshalb fangen wir nach den Wahlen mal mit einigen Köpfen an: Polaschek, Pichl, Blimlinger und Vitouch müssen weg.
Und vielleicht mit dem Juristischen.
Denn der Fisch stinkt immer vom Kopf her.
Dozent Dr. Stefan Weber ist österreichweit als "Plagiatsjäger" bekannt. Seine in Salzburg tätige Forschungsinstitution befasst sich mit Plagiats-, Titel- und Gutachtenprüfung. Dieser Text ist auch auf seinem "Blog für wissenschaftliche Redlichkeit" nachzulesen.
Bei aller Zustimmung zu vielen genannten Punkten hat sich Stefan Weber mit diesem Beitrag eindeutig parteilich positioniert.
Das ist jedoch schade, weil es die Aufdeckung akademischer Minderleistung etwa von Politikern als bloß ideologisch motiviert erscheinen lassen kann. Selbst ein schon sprachlich vollkommener Quatsch wie die Qualifikationsarbeiten einer ehemaligen VP-Ministerin wird dadurch leider relativiert.
Fast habe ich mir die Frage gestellt, ob dieser Beitrag wirklich von Stefan Weber stammt. Vielleicht aber habe ich nur übersehen, dass die in ihm dargelegte weltanschaulich-politische Überzeugung ohnehin bekannt sein mag.
Bravo. Das wäre ein wichtiges und richtiges Programm um Österreich wieder zu einem Wissenschaftsstandort zu machen. Derzeit wird speziell bei den Geisteswissenschaften ja praktisch fast nur noch gleichgeschaltete, woke Ideologie "erforscht", also das genaue Gegenteil von Wissenschaft.
Man sieht auch anhand der Reaktionen auf Hrn. Webers Plagiatsaufdeckungen, dass sich da eine linke Szene der Geistlosigkeit (die eben vielfach nur voneinander abgeschrieben haben) etabliert hat, die gegen die Aufdeckungen eine Wagenburg bilden und sich gegenseitig Persilscheine ausstellen. Wenn (wie bei Zadic) selbst in einer Conclusio plagiiert (das ist der Teil einer Jus-Diplomarbeit, wo man eigenständige Schlussbetrachtung verfassen soll) und das bei der uni-internen Untersuchung als in Ordnung befunden wird, dann sagt das alles über die derzeitigen Zustände.
Nur noch Institutionen mit entsprechend ausgestalteten Bibliotheken und international anerkannten Forschungseinrichtungen - und Forschungsergebnissen dürfen sich Universitäten nennen.
Schluß mit 'Weiterbildungsuniversitäten" á la Filzmaier ...
Und wer soll das mit dem Juristischem angehen? Susanne Fürst könnte ich mir z.B. vorstellen.
Ja da kann ich zustimmen. Doch, schee waas, oba spüün tans sas ned.....