Die Aufkündigung der Koalition durch den ÖVP-Obmann war zweifellos dessen bisher dümmste politische Aktion. Diese droht nicht nur seine Partei, sondern auch Österreich als Ganzes in eine Dauerkrise zu stürzen. Man kann zwar psychologisch seine Motivation und Empörung über das Verhalten des H.C. Strache im Jahr 2017 nachvollziehen. Seine Entscheidung war auch moralistisch, sie ist aber letztlich verantwortungslos. Und daher war sie in Wahrheit unmoralisch.
Sie ist aber auch dumm. Wenn Kurz die Aufkündigung der Koalition damit begründet, dass mit der FPÖ sein Reformprojekt nicht verwirklichbar wäre, dann hat er nur vergessen zu sagen, mit welcher alternativen Konstruktion sein Reformprojekt denn besser realisierbar wäre. Denn ganz ohne Zweifel ist in den letzten eineinhalb Jahren mehr vorangekommen als in der Dekade davor, in der noch dazu sehr vieles völlig in die falsche Richtung gegangen war. Denn die schikanöse Überregulierung, die Kurz in der EU zu Recht (neuerdings) tadelt – obwohl er selbst mit Othmar Karas einen Hauptschuldigen daran zum ÖVP-Spitzenkandidaten gemacht hat – ist ja auch von österreichischen Regierungen ausgegangen. Und so unerträglich Straches Worte von Ibiza waren, so klar ist dennoch, dass in der Realität nichts davon nachweislich ist.
Kurz hat sich mit seiner – an sich nachvollziehbaren – Empörung über die skandalöse Ibiza-Nacht des H.C.Strache auf eine Insel der Hochmoralischen zurückgezogen. Aber es ist unmoralisch und zeugt von fehlendem strategischen Denken und einem Mangel an Erfahrung, deswegen alle Brücken weg von dieser Insel abzubrechen. Die er zuerst ja schon, aus sachlich freilich viel besseren Gründen als jetzt, hin zu den Roten abgebrochen hatte.
Sebastian ist jetzt allein daheim.
Insgeheim träumt er offenbar von einer absoluten Mehrheit, wo er dann das ganze Land streng wie ein Mädchenpensionat halten kann. Oder wie eine Kadettenschule (er hat ja typischerweise auch einen Exoffizier zu seinem Generalsekretär gemacht). Diese seine Vorstellungen hat man ja etwa auch daran gesehen, wie er mit eigenen Parteifreunden umgeht. Siehe etwa den lächerlichen Hinauswurf des Efgani Dönmez wegen eines einzigen gedankenlos formulierten Schmähtweets gegen eine rote Islamistin.
Zum ersten Mal muss ich Kurz seine Jugend vorhalten. So lobenswert es ist, dass er nach Perfektion strebt, so dumm und weltfremd ist es zu glauben, die Menschen wären perfekt. Erfahrene Führungspersönlichkeiten haben gelernt, mit mangelnder Perfektion umzugehen und gelassen zu reagieren (was ja noch nicht Gleichgültigkeit heißt), vor allem, wenn man keine Alternativen hat. Und wer weiß: Vielleicht ist auch Kurz selber nicht perfekt und weiß es nur nicht?
Noch einmal sei es gesagt: Der Ibiza-Exzess von Strache und Gudenus war völlig unakzeptabel, fetzendumm und widerlich. Er hat die beiden völlig disqualifiziert für jedes politische Amt. Nur: Es gibt überhaupt keinen Grund, aus ihrem Verhalten auf das der ganzen FPÖ zu schließen.
Es gibt wohl auch in der ÖVP (und in allen anderen Parteien) genug Männer, die den Verlockungen einer halbseidenen attraktiven Blondine erliegen würden, die sie mit Alkohol und wohl noch anderen Stoffen anfüllt und ihnen Geldsegen vom Himmel verspricht. Nur sind auf diese halt noch keine Lockvögel dieser Art angesetzt worden. Soviel man weiß.
So widerlich das Verhalten von Strache ist, noch viel widerlicher ist jedenfalls die kriminelle Energie, die eine solche Sex-Falle inszeniert hat; noch viel widerlicher ist eine Partei, die regelmäßig mit Silberstein-Methoden arbeitet.
Ebenso widerlich sind auch alle Mainstream-Medien, die sich darüber empören, dass man verlangt, dass auch diese Methoden angeprangert werden, und dass zwei deutsche Medien dabei willige Instrumente hergeben. Es geht in keiner Weise darum, Strache zu rechtfertigen, aber so etwas sollte doch keinesfalls unter den Tisch gekehrt werden, wie es jetzt aber überall geschieht. Oder hat man etwa von Herrn Van der Bellen, der jetzt von den Mainstream-Medien als Moralist gefeiert wird, auch nur ein Wort der Kritik an diesen Methoden eines linken Netzwerkes gehört?
Sebastian Kurz mag bei den vorgezogenen Wahlen zwei oder drei Prozentpunkte dazugewinnen, wenn alles für ihn gut geht. Aber von der absoluten Mehrheit, die die einzig logische Schlussfolgerung aus seinen Worten wäre, wird er mit Sicherheit weit entfernt bleiben. Aber dann wird er halt keine Koalitionspartner mehr für sein (einst auf zwei Perioden angelegtes!) "Reformprojekt" finden. Jedenfalls keinen, der auch nur annähernd so kooperativ wäre wie die Freiheitlichen.
Oder glaubt er ernstlich, mit den Grünen auch nur eine der notwendigen und sinnvollen Reformen verwirklichen zu können (von denen in seiner kurzen Regierungszeit zumindest ein paar realisiert worden sind)? Ganz abgesehen davon, dass Kurz selber verantwortlich ist, dass die wichtigsten der eigentlich notwendigen Reformen ausgeblieben sind: Erhöhung des Pensionsalters; direkte Demokratie; Abschaffung der ORF-Zwangsgebühren; Abschaffung des Kammerzwanges.
Auf Österreich kommt nun mit Sicherheit eine neue lange Phase der Stagnation zu.
Kurz wird sich auch zweifellos nur sehr kurz des Beifalls der Mainstream-Medien über die Beendigung der bürgerlichen Koalition erfreuen können. Denn sehr bald wird von diesen vor allem darüber debattiert werden, dass die ÖVP in einem Vierteljahrhundert nun schon zum vierten Mal vorzeitige Neuwahlen ausgelöst hat.
Viele Menschen erkennen auch, dass das vierte Mal das am wenigsten gerechtfertigte war. Denn diesmal war der Stein des Anstoßes – also Strache und Gudenus – vom Koalitionspartner sofort selbst entfernt worden. Hingegen waren einst die Koalitionsaufkündigungen durch Wolfgang Schüssel – 1995 die Weigerung der SPÖ, das Defizit zu reduzieren, und 2002 die freiheitliche Implosion von Knittelfeld – für die Wähler voll nachvollziehbar gewesen.
Kurz kann nicht glaubwürdig werden, wenn er jetzt plötzlich versucht, die FPÖ, mit der er eineinhalb Jahre den Eindruck exzellenter Zusammenarbeit erweckt hat, als unerträglichen Koalitionspartner hinzustellen. Wenn er das nun tut, hat er uns eineinhalb Jahre Theater vorgespielt. Er hat jedenfalls mit der FPÖ viele wirtschaftsfreundliche Reformen durchziehen können, die früher völlig undenkbar gewesen wären.
Das wahrscheinliche Ergebnis seines Harakiri ist nun, dass viele schwarze und blaue Wähler frustriert daheimbleiben werden. Dadurch ist nicht einmal ausschließbar, dass der Wunschtraum der großen Mehrheit der heimischen Medien doch noch realisiert wird, nämlich eine Mehrheit für eine Linkskoalition unter Führung jener Partei, die höchstwahrscheinlich für die Drecksaktion von Ibiza verantwortlich ist.
Gratulation, Herr Bundeskanzler! Dann kann er daheim sitzen und nachdenken, warum alle Menschen so schlecht sind und niemand seinen hohen moralischen Ansprüchen entspricht.
Was hat ihm eigentlich gereicht? Dass er die Identitären ohne irgendeines Beweises als "widerlich" rechtsextrem bezeichnet hat? Sie wurden ja zuvor von der superlinken Richterschaft in Graz freigesprochen. Viel genauer als sie dort geprüft worden sind, geht das gar nicht mehr! Weil ein dubioser Attentäter, der seine Tat von langer Hand geplant hatte, durch Europa tingelte, um so Verbindungen zu Rechten herzustellen und dann bei der Verhaftung sofort zu betonen, "ich bin rechtsextrem, beachtet mein Manifest..." etc.??
Warum wollte er Kickls Kopf? Kurz hätte mit der FPÖ weitergemacht, wenn Kickl auch zurückgetreten ist. Kickl hat nichts getan! Er war der beste Minister der Regierung Kurz und Kurz hat sich gestern noch der guten Arbeit gebrüstet, die ja primär die FPÖ geleistet hat - so auch des Rückgangs der illegalen Migration. Schon vergessen? Kurz wollte ja den Migrationspakt unterschreiben, hat sogar daran mitgewirkt, aber die FPÖ hat das verhindert.
Natürlich ist Kickl der beste Mann der FPÖ und wenn diese ihn opfert, so verzeiht ihr das kein Wähler. Das meinte ich gestern schon, dass das sehr hinterfotzig von Kurz war, so etwas zu verlangen. Mir ist aber noch ein Aspekt eingefallen - die Rolle des Innenministeriums bei der Wahl!
So knapp vor der Wahl wollte er das Innenministerium wieder in schwarze Hände bringen - denn im Innenministerium laufen die Wahlergebnisse zusammen und erhalten dort ihre Endabstimmung. Dies ist mir besonders bei der BP-Wahl aufgefallen, welche seltsame Rolle Sobotka dabei gespielt hat. Selbst gesehen: Bei der ersten getürkten Wahl war zunächst das Ergebnis auf der Homepage des IM genau umgekehrt - Hofer lag vorne. Dann wurden die Zahlen einfach umgedreht, sodass Bellen gewann. Hat Kurz Angst, dass Kickl diesem Treiben auf die Schliche gekommen wäre? Kann er ohne schwarz-rotes IM gar nicht gewinnen? Sind seine Umfragewerte in Wahrheit eh schon ganz schlecht? Ein Wunder wäre es nicht, denn wir alle wissen, dass er sich nur verstellt und einen Rechten mimt. In Wirklichkeit ist er gar nichts, ein Opportunist, der von Soros entdeckt wurde.
Was man noch sah: Er will den Schüssel machen, er will jetzt die Stimmen der FPÖ-Wähler. Aber da hat er sich geschnitten. Er hat die Koaltion ohne Not zerstört. Man fragt sich, wer steckt wirklich dahinter. Ich fürchte, es sind diesmal keine Silberstein-Leute (zumind. kein Projekt unter seiner Führung), sondern noch viel schlimmere Geister, nämlich genau jene, die auch das Christchurch-Attentat von langer Hand vorbereitet haben.
Böhmermann sollte unbedingt angzeigt werden. Denn im Gegensatz zu Sellner ist das wirklich ein sehr verdächtiger Mensch! Woher hat er das gewusst? Ist er ein Mittäter?
Hat Strache was angestellt oder nur blöd geredet? Andere - zuletzt die Gemeinde Wien mit dem KH Nord - haben das alles und noch ganz andere Sachen getan und ich möchte nicht sehen, wie sie sich das ausgeschnapst haben, besonders wenn Häupl dabei war! Denn dann wüsste die Nation endlich, was wirklich widerlich ist! Fast alle Medien sind rot gefärbt in Österreich, auch die Justiz usw. Wie kam dies alles zustande? Wenn Schieder gestern davon sprach, das wäre der schlimmste Korruptionsfall der Republik gewesen, dann ist das ja eine unerhörte Frechheit!
Schade. Das war es dann fuer das Land. Egal ob Kurz jetzt dazu gewinnt oder sogar Hofer und Kickl auf einer “Jetzt erst RECHTS” Welle besser abschneiden als manche denken, ist es eigentlich egal: da die beiden nicht mehr koalieren werden koennen, wird die naechste Regierung wieder einen Linksruck bringen. OEVP alt oder im schlimmsten Fall sogar Rot-Gruen-Pink. Der zu kurze Versuch einer buergerlichen Wende ist somit tot und die Niedertracht hat gewonnen.
Genauso ist es.Kurz hat ohne wirkliche Not dieses wichtige und notwendige bürgerliche Projekt zum Scheitern gebracht,denn die mehr als ausreichende parlamentarische Mehrheit war und ist gegeben,die eh stattfindenden Donnerstagsdemos irrelevant.
Die Opposition hätte vor Ärger gekreischt,der linksgrüne Bundespräsident ärgerlich mit den Zähnen geknirscht-und die Sache wäre erledigt gewesen,bei dieser bürgerlichen Mehrheit im Parlament.
Wobei ja schon auch betont werden muss,dass Strache im Amt niemals nachweisbarm korrupt war oder auch nur Anstalten gemacht hat,seine besoffenen Phantasien von Ibiza,lange vor seiner Zeit als Vizekanzler,durchzuziehen.Im Gegenteil.Vielen seiner Anhänger war er in den letzten Monaten zu sehr auf ÖVP-Kurs.
Eines darf jetzt keinesfalls passieren,und da müssen alle nichtlinken Kräfte jede Energie dahintersetzten:dass man nicht mit aller Kraft versucht,alle Hintergründe dieser illegalen Falle aufzuklären.
Heute hat Kurz seinen bisher grössten Fehler begangen.Er hat der Linken direkt in die Hände gespielt,hat somit deutliche Schwächen gezeigt,was seine Nervenstärke betrifft.Denn es hat sicher viel Druck von vielen Seiten gegeben:der linken Opposition,dem EU-Ausland der Juncker-Partie,vielleicht sogar von der unsäglichen Merkel.
Jetzt ist die Milch vergossen.
Als Zeichen der linken Erpressung nicht nachzugeben sollte man in einer Woche richtig wählen-Vilimsky!
soeben als E-Mail erhalten, Stellungnahme von Herbert Kickl:
"STELLUNGNAHME ZUR AUFKÜNDIGUNG DER REGIERUNGSZUSAMMENARBEIT DURCH KANZLER KURZ
Liebe Freunde!
Die ÖVP hat gestern die Regierungszusammenarbeit einseitig aufgekündigt. Es werden daher voraussichtlich im September Neuwahlen stattfinden. Nach den Worten des Kanzlers geht es dabei um Österreich. Die Ereignisse der letzten Stunden und Tage zeigen jedoch, dass es so nicht ist. Es geht Bundeskanzler Kurz und der ÖVP nur um die Macht. Offenbar auch um den Preis der Sprengung einer Regierung, die in der Bevölkerung die höchste Anerkennung für ihre Arbeit seit vielen Jahren hat.
Die privaten Gespräche von HC Strache und Johann Gudenus, die auf Ibiza illegal aufgezeichnet wurden, sind katastrophal und unverantwortlich. Solche Gespräche zu führen und dieses Verhalten an den Tag zu legen, war unbestritten ein schwerer Fehler. Das Bild ist desaströs. Aber es ist eines der zwei Beteiligten und keines der Partei.
Beide haben die Verantwortung dafür übernommen und sind von allen Ämtern zurückgetreten, die sie in der Republik und in der FPÖ ausgeübt haben. Das war genau das, was HC Strache in mehreren persönlichen Gesprächen mit Bundeskanzler Kurz festgelegt hat, um die Regierungsarbeit fortsetzen zu können. Darüber hinaus sollten inhaltliche Punkte für einen Neustart definiert werden. Darüber herrschte bis Samstag Vormittag Einigkeit in der Koalition. Vereinbart wurde die Strache-Erklärung für 12 Uhr, dann für 13 bzw. spätestes 14 Uhr eine solche des Kanzlers. Die FPÖ hat ihr Wort gehalten.
Warum kam es nicht wie vereinbart? Die ÖVP verfolgte insgeheim ein anderes, ihr wahres Ziel. Sie wollte meinen Rückzug als Innenminister erzwingen. Das bedeutet: Weiter regieren, aber ohne die FPÖ im Innenressort und damit ohne jene strenge und konsequente Politik in Sachen Sicherheit und Asyl, die von weiten Teilen der Bevölkerung sehr unterstützt wird und die Hauptgarant für hohen Zuspruch war.
Ich sollte laut Forderungen der ÖVP, die erst im Verlauf des Samstags gestellt wurde, in ein anderes Ressort verschoben werden, um das Innenministerium für EINE BESETZUNG DURCH DIE ÖVP frei zu machen. Die Entwicklungen rund um dieses, von der ÖVP in den Nachmittagsstunden aufgebaute Druckszenario sind der Grund dafür, warum der Kanzler nicht wie zunächst geplant um14 Uhr, sondern erst um 19.45 Uhr vor die Medien getreten ist. Die FPÖ hat nicht nachgegeben. Der Kuhhandel wurde abgelehnt.
Das blaue Innenministerium war der ÖVP schön länger ein Dorn im Auge. Inhaltlich vor allem wegen der klaren und konsequenten Linie in Sachen Asyl- und Zuwanderungspolitik in Österreich und auf europäischer Ebene. In den Fragen der Abschiebung von Lehrlingen mit negativem Asylbescheid, bei der Ablehnung des UN-Migrationspaktes, bei der klaren Ablehnung der Zwangsverteilung von Flüchtlingen aus anderen Ländern in Österreich und auch bei der Einrichtung der Ausreisezentren hat sich die FPÖ gegen Widerstand der ÖVP, die all das nicht wollte, durchgesetzt. Die letzte Konfrontation war die Frage um die Reduktion des Anerkennungsgeldes für Asylwerber auf 1,50 Euro pro Stunde. Der Bundeskanzler hatte die FPÖ-Forderung anfänglich öffentlich unterstützt. Zuletzt wollte er mich dazu bringen, von der vereinbarten Senkung Abstand zu nehmen. Dazu war ich nicht bereit.
Kurz wollte mit der geforderten Übergabe des Innenministeriums aber nicht nur die inhaltliche Kontrolle über die Asyl- und Migrationspolitik. Er wollte auch seinen parteipolitisch-strategischen Fehler aus den Regierungsverhandlungen, die schwarze Machtdrehscheibe Innenministerium mit allen personellen Handlungsoptionen aus den Händen zu geben, kompensieren. Die Alt-ÖVP hat ihm den Verlust dieses schwarzen Machtnetzwerkes nie verziehen.
Was noch dazu kommt: Wir haben in den ersten eineinhalb Jahren der Regierung Themen abgearbeitet – beispielsweise die neue Mindestsicherung –, die für uns Freiheitliche durchaus nicht einfach waren. Jetzt wären Themen drangekommen, die tiefe Einschnitte ins alte rot-schwarze Systeme bedeutet hätten: beispielsweise die Reform der verfilzten Zwangsvertretungen Wirtschafts- und Arbeiterkammer oder auch eine Abschaffung der ORF-Zwangsgebühren durch ein neues Finanzierungsmodell. Auch dem hat sich die ÖVP durch die Aufkündigung der Regierung entzogen.
Die FPÖ hat gerade auch in diesen letzten Tagen die Interessen Österreichs vor das Interesse gestellt, weiter an einer Regierung teilzunehmen, die von Sebastian Kurz auf Druck seiner eigenen Partei zuletzt immer weiter weg von ihrem eigenen Programm gezogen wurde.
Die ÖVP ist seit gestern im Wahlkampf und ihre Farbe ist wieder das altbekannte Schwarz – nicht mehr das abgeblätterte Türkis.
Wir sind für diese Auseinandersetzung gerüstet. Und wir halten den Kurs, für den wir Freiheitliche schon bisher hauptverantwortlich waren.
Für unsere Heimat Österreich und ihre Bürgerinnen und Bürger – jetzt erst recht!
Euer Herbert Kickl"
"Heute um 11 Uhr hat mir Herr Vizekanzler Strache seinen Rücktritt als Vizekanzler der Republik Österreich angeboten. Ich habe ihn zur Kenntnis genommen, dem Herrn Bundespräsidenten berichtet und mit ihm die weiteren Schritte vorbereitet.
Meine Gespräche und Beratungen in den Führungsgremien der ÖVP und mit meinen ÖVP-Ministern haben mich rasch einen eindeutigen Entschluß fassen lassen.
Lassen Sie mich zuerst mein Leitmotiv nennen und Ihnen dann meinen Entschluß bekanntgeben.
Was mich beim Ansehen des betreffenden Videos am allermeisten erschreckt hat, ist etwas, das jeden Menschen erschreckt, der es genau betrachtet:
Was für eine Perfidie. Was für eine Skrupellosigkeit. Was für eine Brutalität steht hinter denjenigen, die Menschen in eine solche Falle locken, vorsätzlich zumal.
Was für eine kriminelle Energie haben die, die diese Falle von langer Hand handwerklich professionell vorbereiten, eine Villa mieten, unter lauter Lügen und nichts als Lügen eine Einladung an zwei Politiker vortäuschen, Kameras verstecken, Mikrofone aufbauen und so zum großen Lauschangriff ansetzen?
Lassen Sie es mich in aller gebotenen Klarheit sagen:
Diese zwei Jahre alten Aufnahmen von zwei damals in der Opposition und im Wahlkampf arbeitenden Politikern, in Gesprächen mit kriminellen Lockvögeln dunkler Herkunft haben nur ein Ziel gehabt:
Mit ihrer Veröffentlichung über die Medien wollte man die von mir angeführte Bundesregierung der Republik Österreich sprengen.
Meine Damen und Herren: Wenn ich auch die inhaltlichen Aussagen, die in diesem Video zu hören sind, auf das allerschärfste zurückweise und verurteile:
Ein gezieltes kriminelles Attantat auf die von mir geführte Bundesregierung lasse ich sicher nicht gelingen. Diese Methoden lasse ich keine Früchte tragen. Wer diese Bundesregierung überwinden will, ist frei, sie auf dem demokratischen Weg zu tun. Und dieser Weg führt immer über den einzigen Suverän. Das ist das Volk, das sind die Wähler.
Nachdem Herr Vizekanzler Strache in Respekt vor seinem Amt und in Verantwortung gegenüber dem Staatsganzen zurückgetreten ist, ist der Weg frei für die Nominierung eines neues Vizekanzlers.
Mein klarer Entschluß lautet daher: Selbstverständlich werden wir die Koalition von ÖVP und FPÖ auf dem Boden unseres Regierungsübereinkommens fortsetzen.
Ich werde weiters alles daran setzen, dieses politische Attentat aufzuklären. Ich habe die Bundesminister für Justiz und für Inneres bereits gebeten, entsprechende Schritte einzuleiten. Mögen sie zum Erfolg führen und mögen wir der Verbrecher habhaft werden, damit wir sie den ordentlichen Gerichten übergeben.
Meine Damen und Herren. Der Koalitionsausschuß wird heute nachmittag zusammentreten. Ich gehe davon aus, daß der Herr Bundespräsident im Laufe der kommenden Woche den neuen Vizekanzler und Bundesminister für Beamte und Sport angeloben wird.
Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit!"
So in etwa hätte ich Lust gehabt, Herrn Sebastian Kurz eine Erklärung vorzubereiten, damit er sie um 12:30, gleich nach der Pressekonferenz von HC Strache, der versammelten Presse kundtut.
Und dann sofort Übergehen zur Tagesordnung. Kühl. Sachlich. Professionell. Ein Exklusivinterview vielleicht noch, von mir aus sogar mit dem GIS-ORF.
Und dann den Oppositions- und Mediensturm aussitzen und arbeiten, arbeiten und wieder nur arbeiten.
Dieses Video und die Neuwahlen demaskieren Kurz mehr als Strache.
Straches Kapazitäten waren nie die größten. Um so mehr muss man seine Verdienste um seine Partei und vor allem um Österreich deutlich würdigen.
Und seien wir uns ehrlich. Hinter welcher Tapetentüre oder internen Clubs sämtlicher Parteien wird anders geredet? Fallen doch auch hier ähnliche Worte.
Kurz zeigt uns auch ein Sittenbild unserer Jugend. Hochmoralisch. Naiv. Die eigene Außenwirkung ist größte Motivation und Triebfeder. Nicht der Inhalt.
Zum türkisen Inhalt: Ich war auch der erste hier, vom österreichischen Macron zu schreiben. Niemals war es eindeutiger als jetzt. Er ist ein Sorosjünger. Ein EU Anhänger. Zuerst die Identitären, jetzt die FPÖ. Beide mehr oder weniger elegant und plausibel erledigt. Leider leider - aber ich meine es bitter ernst - hat er damit auch Österreich als Nationalstaat erledigt. Damit hat er sich endgültig auf die schlimmste aller Stufen gestellt. Die der Merkel.
Es geht in den nächsten 2 Wahlen um nichts Geringeres als Österreich und die Nationalstaaten in Europa. Wenn das misslingt , ist Europa verloren und de EU hat obsiegt. Dann sind wir hier die nächsten die eliminiert werden.
Schöne Aussichten.
So bitter es ist: 2mal FPÖ wählen.
Gott schütze Österreich - wir werden es nicht mehr können fürchte ich.
Die Sachargumentation trifft nicht den Kern der Sache, denn es geht hier genau so wenig um die Sache, wie es einst Kerner um das gegangen ist, was Eva Herman gesagt hat.
Kurz kämpft hier gegen Windmühlen wie einst Don Quijote. Sein Gegner ist ein Phantom, das nicht (mehr) existiert oder nie existiert hat. Diesen Eindruck mußte man gewinnen, als man seine Argumentation für die Neuwahlen gehört hat: den sachlich falschen Vorwurf gegen ein angeblich "rassistisches" Rattengedicht wiedergekaut, der politisch tote Strache als Grund?
Kurz hat offensichtlich zu viele Ritterromane gelesen und sich vor den Karren Karasens und Weber spannen lassen. Jetzt ist er politisch tot, spätestens dann, wenn es um die Bildung einer Koalition gehen wird.