Gastkommentare

Engelbert Dollfuß zum 80. Todestag: Ehre, wem Ehre gebührt

12. Juli 2014 14:28 | Autor: Wolfram Schrems
41 Kommentare

„Dollfuß war keine dominierende Gestalt in einem Europa, das von Hitler und Mussolini überschattet wurde und von einem aufsteigenden Stalin und einem verschlafenen Baldwin. Aber unter all diesen Männern brachte er den edelsten Charakter in sein hohes Amt mit, trat er der furchtbarsten Übermacht mit dem größten Mut entgegen und fand er das tragischste Ende. Er fand auch die übelste Nachrede. (…) Diese Verzerrung hat deshalb stattgefunden, weil das, was als Geschichte einer verworrenen Zeit gilt, tatsächlich eine einseitige Geschichtsschreibung ist. (…) Aber fast alle seine ehemaligen Gegner verbreiteten im Westen ihre Argumente gegen ihn mit der Suada, die den Intellektuellen der Linken eignet, und mit jener aufgeregten Energie, die bei Flüchtlingen begreiflich ist“ (Gordon Shepherd, Engelbert Dollfuß, Graz: Styria, 1961, 9f).

Anlässlich des 80. Jahrestages der Ermordung des Heldenkanzlers und angesichts der vielfältigen und dauerhaften Besudelung seines Andenkens durch weltliche und kirchliche Stellen einige Worte der Ehrung dem, der Ehre verdient – und der Zurechtweisung denen, die Zurechtweisung verdienen.

Beschmutzung des Andenkens

Die Beschmutzung des Andenkens eines der bedeutendsten österreichischen Staatsmänner wurde in dem Farbbeutelanschlag auf das Dollfuß-Relief in der Turmkapelle der Wiener Michaelerkirche vor etwa vier Jahren auf drastische Weise versinnbildlicht.

Die Ordensgemeinschaft der Salvatorianer, die die Kirche betreut, ist mit dieser Kirchenschändung nicht an die Öffentlichkeit gegangen – aus welchen Gründen auch immer. Leider hat es sich eingebürgert, bei Kirchenschändungen einfach zur Tagesordnung überzugehen. Vielleicht will man mit der Unterlassung des Ganges an die Öffentlichkeit keine Nachahmungstäter ermutigen.

Das ist aber ein Fehlkalkül. Anschläge auf Kirchen werden immer häufiger. Der Wehrunwille der Kirchenführung ermutigt offensichtlich den Terror.

Im Fall der Salvatorianer wird auch mitgespielt haben, dass man – auch das sinnbildlich für den Wahnsinn der gegenwärtigen kirchlichen Situation – sehr stark mit der Wiener Sozialdemokratie verbunden ist. Immerhin hat der Salvatorianer P. Albert Gabriel am 12. April 2013 die Tandler-Medaille aus den Händen der Stadträtin Sonja Wehsely überreicht bekommen (http://www.salvatorianer.at/content/site/home/ueberuns/article/722.html).

Sinnbildlich für die Beschmutzung des Andenkens an Dollfuß durch kirchliche Amtsträger sind die schändlichen Zusatztafeln an der Christkönigs-Kirche in Wien-Fünfhaus und am Nordportal des Linzer Mariä-Empfängnis-Doms (letzteres im Jahr 2006). In letzterem Fall hatte die Gemeinderatslinke im Dompfarrer einen willfährigen Befehlsempfänger gefunden. Besonders verwerflich ist die auf jungsozialistischen Druck hin erfolgte Verhängung und anschließende Übermalung des von Gläubigen finanzierten Freskos in der St. Pöltener Prandtauerkirche (im Jahr 2007).

Schließlich wurde das Ehrengrab der Stadt Wien am Hietzinger Friedhof vor wenigen Jahren auf die Stufe eines „historischen Grabes“ abgewertet (bzw. man sagte, es habe sich ohnehin nie um ein Ehrengrab gehandelt).

Die permanente Umschreibung der Geschichte, wie sie George Orwell in 1984 prophezeit hat, ist zur geläufigen Praxis geworden.

Worum geht es denen, die das Andenken des Märtyrerkanzlers beschmutzen?

Vom Wahn des Marxismus und der Verwandtschaft aller Sozialismen

Offensichtlich soll auf keinen Fall sichtbar werden, wie sehr Schutzbundführer und Nazis über ähnliche sozialistische Auffassungen und vor allem über den gemeinsamen Hass auf die Katholische Kirche und das Alte Österreich verbunden waren.

Auf keinen Fall soll sichtbar werden, dass alle totalitären und damals „modernen“ Ideologien am Anfang des 20. Jahrhunderts inhaltlich und methodisch einander sehr ähnlich waren.

Es soll um jeden Preis verschleiert werden, dass bis zum Jahr 1934 unfassbare Gräueltaten im Namen des Marxismus verübt worden waren. Im Jahr 1934 war bekannt, dass es seit der Oktoberrevolution in Russland Millionen von Menschen waren, die auf Veranlassung von Marxisten ihr Leben lassen mussten: Bauern, Bürger, Beamte, Priester, Mönche – und Arbeiter, deren Interessen zu vertreten man ja vorgab.

Alleine die bewusst organisierten Hungersnöte, von denen der ukrainische Holodomor 1932/33 nur der bekannteste ist, forderten Millionen(!) von Opfern. Die blutrünstigen kommunistischen Revolutionen in Ungarn und Bayern (der der damalige Nuntius Eugenio Pacelli, später Papst Pius XII., beinahe zum Opfer gefallen wäre) 1919 und der rote Terror in Spanien mit seinem Genozid an den Katholiken (ab 1931, also noch lange vor dem endlichen Einschreiten der Generäle) waren bekannt und lösten – berechtigte – Angst vor allem aus, was sich als marxistisch verstand. Die weiteren Laufbahnen von Julius Tandler in Moskau und von Julius Deutsch im spanischen Bürgerkrieg belegen ja den Grund für diese Befürchtungen.

Alles in allem wird man also sagen müssen, dass „Demokratie“ nicht das Ziel des Marxismus war und ist. Der versierte politische Beobachter kennt ja den beliebten Slogan: „Demokratie – das ist nicht viel/Sozialismus ist das Ziel.“ Er kennt auch die Lenin-Fahnen, die bei den kultischen Aufmärschen am 1. Mai von Jungsozialisten herumgetragen werden. Insofern ist „Sozialdemokratie“ ein etwas irreführender Name (etwa so wie „Volksdemokratie“ und dergleichen). „Für Freiheit und Demokratie gestorben“? Lachhaft.

Arbeitermörder?

Gegenüber Dollfuß wird seit Jahrzehnten ad nauseam der verlogene Vorwurf geäußert, er sei ein „Arbeitermörder“ gewesen. Die Begründung dafür ist nicht ganz genau zu erheben. Man sagt einerseits, er habe im Februar 1934, also beim Putschversuch des Republikanischen Schutzbundes bzw. der Sozialdemokraten, auf „Arbeiter“ schießen lassen. Andererseits, er habe die vom Gericht verhängten Todesurteile gegen die Revolutionäre ebenjenes Februars nicht aufgehoben.

Also, zum ersten hätten Polizei und Bundesheer nicht auf die Herren „Arbeiter“ schießen müssen, wenn diese gearbeitet hätten. Das haben sie aber nicht, sondern sie haben ihrerseits und zuerst auf staatliche Sicherheitsorgane geschossen. Danach haben andere „Arbeiter“ in Wien und anderswo einen Putsch vom Zaun gebrochen. Keine legitime Autorität kann sich so etwas bieten lassen. Schon gar nicht, wenn es langjähriges Erfahrungswissen über den aus- und inländischen marxistischen Terror gibt – einschließlich dem Justizpalastbrand 1927. (Die Rhetorik Otto Bauers war durchaus martialisch gewesen. Auch wenn man über ihn liest, dass er doch im Handeln zögerlich gewesen sei, so ist das in diesem Zusammenhang unerheblich: Die Worte Bauers waren ausgesprochen, sie hingen in der Luft und bestimmten das Klima. Viele fühlten sich durch sie zu Klassenkampf und Bürgerkrieg motiviert.)

Es handelt sich bei dem Einsatz des Bundesheeres im Februar 1934 somit moralphilosophisch auch nicht um „Mord“, sondern um legitime Selbstbehauptung bzw. kollektive Notwehr.

Und zum anderen ist es so, dass die Justifizierung von gesetzmäßig und gerichtlich verurteilten Revolutionären zwar kein Akt der Milde ist, aber eben kein „Mord“.

Dass es sich bei den Schutzbündlern zumeist um „Arbeiter“ handelte, ist somit rein akzidentell. Es ist zudem lächerlich, eine gut organisierte Wehrformation bzw. indoktrinierte Revolutionäre, die den Tod vieler Menschen in ihre Pläne einkalkulieren, einfach als „Arbeiter“ zu bezeichnen. „Arbeiter“ ist übrigens auch keine besondere Qualifikation, die den Betreffenden z. B. unter Naturschutz stellen würde.

Umso bedauerlicher ist es, wenn sich echte und ehrenwerte Arbeiter von Revolutionären in großes Unglück hineinreiten lassen.

Ein Staatsmann guten Willens

Dollfuß war ein Mensch, der sich für sein Tun zutiefst vor Gott verantwortlich fühlte. Seine ursprüngliche Berufsoption, nämlich das Priesteramt, zeigt diesen Ernst deutlich auf. Sein Wirken als Frontoffizier, als Beamter und als Minister und Bundeskanzler demonstriert Einsatzbereitschaft, Fleiß und Gemeinwohlorientierung.

Dollfuß war aber klarerweise nicht vollkommen.

Man mag daher zu Aspekten des Wirkens von Engelbert Dollfuß verschiedener Auffassung sein, man mag die Maiverfassung (vom 1. Mai 1934) als umständlich und wenig praktikabel oder auch als zu restriktiv für die Privatwirtschaft empfinden, man mag die gerichtlichen Todesurteile oder doch einige von ihnen (nämlich ein im Fall einer Brandstiftung verhängtes) als unverhältnismäßig kritisieren (wie es der katholische Philosoph und Konvertit Dietrich von Hildebrand gegenüber Dollfuß selbst getan hat), man mag seine Personalauswahl als teilweise unglücklich empfinden (Major Fey z. B. bleibt eine zwielichtige Gestalt, er wird von manchen sogar des Kanzlermordes verdächtigt), aber man darf diesem Großen der österreichischen Geschichte, der eben auch in manchen nicht zu ändernden Zeitumständen und Bedingtheiten agieren musste, nicht den guten Willen absprechen.

Man darf das besonders dann nicht tun, wenn man sich selbst der totalitären und mörderischen Ideologie des Marxismus verbunden weiß.

Der Tod – Stunde der Wahrheit

Schließlich offenbart die Stunde des Hinübergangs in die Ewigkeit die Wahrheit des Lebens:

Nachdem die nationalsozialistischen Attentäter auf Dollfuß geschossen hatten (was aller Wahrscheinlichkeit nach nicht der ursprüngliche Plan gewesen sein dürfte) und ihm ärztliche Hilfe und priesterlichen Beistand verwehrt hatten, gab es noch eine letzte Diskussion:

„Stiastny berichtet eine merkwürdig friedliche politische Diskussion zwischen ihm und den grimmigen Rebellen, die um ihn herum standen. Einer von ihnen, den das Gewissen ein wenig gedrückt zu haben scheint, warf dem Kanzler vor, er habe schließlich selbst viele österreichische Nationalsozialisten in Not und Elend gebracht. Dollfuß antwortete: Ich habe immer getrachtet, das Beste zu tun, und was ich tun konnte, und ich habe immer den Frieden gewollt. Da mischte sich ein anderer SS-Mann ins Gespräch und erwiderte, es sei in des Kanzlers Macht gestanden, Frieden mit Deutschland herbeizuführen. Dollfuß blickte zu den gespannten jungen Gesichtern auf und sagte ruhig: Kinder, das versteht ihr halt nicht. Hierauf kam, wie es scheint, keine Antwort“ (Shepherd, 309f).

Seine letzten Worte waren: „Ich habe ja nur den Frieden haben wollen. Wir haben nie angegriffen. Wir mussten uns immer wehren. Der Herrgott soll ihnen vergeben“ (ebd., 311).

Dieser vorbildliche Hinübergang gereicht dem Verstorbenen zur Ehre. Er zeigt uns auch, dass er sein Leben im Dienst am Guten gestaltet hatte. Niemand kann auf diese Weise und im Frieden sterben, der nicht das Gute gewollt hat und nicht mit Gott verbunden war.

Seligsprechung

Es ist daher das Seligsprechungsverfahren weiterzuführen. Meines Wissens wurde nach der Ermordung von Dollfuß ein Seligsprechungsverfahren eingeleitet, aber nach 1945 nicht wieder aufgenommen.

Bald danach wandelte sich die Stimmung beträchtlich. Die Kirche geriet während des II. Vaticanums in einen optimistischen Rausch und begann, sich mit ihren alten Feinden geradezu zu fraternisieren. In Österreich rückte die Kirche unter dem Einfluss Kardinal Königs in die Nähe der Sozialisten und Freimaurer.

Nur mehr wenige hätten eine Seligsprechung des „anachronistischen“ Katholiken Dollfuß unterstützt. Schließlich schien sie angesichts der „Versöhnung“ von Kirche und „Arbeiterschaft“ äußerst inopportun.

Nun, mittlerweile hat sich diese „Versöhnung“ längst als Makulatur erwiesen. Sie hat die Katholiken gegen die Machinationen geschworener Kirchenfeinde eingeschläfert, dem linken Terror auf der Straße und dem Kulturkampf, einschließlich der abscheulichen Fristenlösung, Raum gegeben – und somit auch den Sozialisten selbst die heilsame Wahrheit des Evangeliums vorenthalten und darauf verzichtet, sie zur Bekehrung zu führen.

Es wäre daher passend, wenn Franz Jägerstätter nur der Beginn einer Serie von Seligsprechungen großer österreichischer Patrioten gewesen ist. Neben Dollfuß fehlen im gegenständlichen historischen Zusammenhang etwa auch der Seminarist, Widerstandskämpfer und Dichter Hanns-Georg Heintschel-Heinegg, Minister Hans-Karl Freiherr von Zessner-Spitzenberg und andere.

Ehre, wem Ehre gebührt

Als Österreicher können wir stolz auf Dollfuß sein. Er hat unserem Land Grund zum Selbstbewusstsein gegeben.

Wir verdanken ihm viel: Wäre der Februaraufstand – ein Gedankenexperiment – erfolgreich gewesen, dann hätte sich vermutlich der marxistische Kirchenhass ausgetobt wie in Spanien. Man soll sich auch eine austromarxistische „Räterepublik“ oder dergleichen nicht zu gemütlich vorstellen.

Und: Hätte Dollfuß dem Druck aus Berlin nachgegeben wie die glorreichen „Demokraten“ („Peace in our time“ proklamierte einer dieser Schwachköpfe, „lieber Hitler als Habsburg“ ein anderer), stünde Österreich heute viel schlechter da.

Dollfuß ist nicht davongelaufen. Er hat sich nicht ins Exil verkrochen. Er hat keinen Kuhhandel mit Hitler abgeschlossen. Er hat seine Überzeugungen nicht verraten. Es war das Opfer seines Lebens, das aller historischen Wahrscheinlichkeit nach den Naziputsch zusammenbrechen ließ. Österreich wurden noch vier Jahre der Freiheit gewährt.

Der glorreiche „Westen“ ließ Österreich hingegen im Stich. Katholische Staatsmänner wie Dollfuß und sein Nachfolger Kurt von Schuschnigg gingen in ihrem vermeintlichen „Anachronismus“ den maßgeblichen politischen Figuren dies- und jenseits des Atlantiks offensichtlich bei weitem mehr gegen den Strich als die „modernen“ und „zeitgemäßen“ Politiker Hitler und Stalin (beide „Man of the Year“ des Time-Magazins).

„Dollfuß gebührt die Unsterblichkeit als dem ersten Ausländer, der Hitler offen entgegengetreten ist – und als dessen erstem ausländischen Opfer“ (Shepherd, S. 10).

Das verdient es, gewürdigt zu werden. Von Kirche und Staat. Auch und besonders heute.

MMag. Wolfram Schrems, Linz und Wien, katholischer Theologe und Philosoph, kirchlich gesendeter Katechist

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die besten Kommentare

  1. Ausgezeichneter KommentatorTik Tak
    5x Ausgezeichneter Kommentar
    14. Juli 2014 11:53

    Was die Sozis dem Dollfuß nie verzeihen werden ist, daß er sich von den Nazis ermorden hat lassen.

    "Wer die Diskussion über die Zukunft haben will, muß die Hoheit über die Interpretation der Vergangenheit besitzen"

    Marx, Karl

    Es ist nicht das Problem, daß Dollfuß sich für Österreich eingesetzt hat oder mehr als einen Putschversuch abgewehrt hat, es ist, wie heute, das Problem, daß er der "falschen" Partei nahestand.
    Das kann man auch ganz gut bei der Diskussion um Lueger sehen.
    Ohne den wäre Wien heute nicht die Kuh geworden, die von den Sozis so wunderbar gemolken wird.
    Es gäbe auch keine Zentralsparkasse.

    Aber, leider, der war auch bei der "falschen" Partei.

  2. Ausgezeichneter KommentatorJohn Baxter Smith
    5x Ausgezeichneter Kommentar
    13. Juli 2014 05:39

    Dr. Engelbert Dollfuß war zu seiner Zeit der intelligenteste, analytischste & scharfsinnigste Politiker Europas der ein öffentliches Amt innehatte. Wahrscheinlich der weitsichtigste und beinahe prophetisch-sehende Regierungschef im Europa der damaligen, tragischen Zeit der 1920er & 1930er-Jahre.

    Das Andenken von Dollfuß wird heute - wie ich aus erster Hand weiß - an so manchen amerikanischen Universitäten ehrenvoll hochgehalten. Also ganz anders als es im heutigen, offiziellen Österreich passiert.

    Dollfuß war der einzige damalige Staatsmann der den "Charakter" und den Wahnsinn von Hitler von Anfang an durchschaute. Und auch begriff, dass man mit Hitler nie und nimmer irgend einen Vertrag unterzeichnen kann um sich davon nachhaltigen Frieden zu erwarten.

    Zur Einschätzung von Dr. Dollfuß ein kleines Gedankenexperiment:

    - Hätte Dollfuß im September 1938 noch gelebt & wäre in der Position eines britischen Premierministers gewesen: Hätte ein Dollfuß auch so wie Chamberlain eine Appeasement-Politik vertreten?
    - Hätte Dollfuß auch so naiv wie die tragische Figur Neville Chamberlain beim Münchner Abkommen vom 30.9.1938 Hitler Zugeständnisse gemacht?

    Dollfuß war der Bundeskanzler eines kleinen, armen, wehrlosen Landes ohne irgendwelche Verbündete direkt neben Nazideutschland. Dollfuß war aber nicht der Premier eines weltweit einflussreichen Landes wie GB, das damals eine eindrucksvolle Armee & Flotte hatte.

    Okay da lässt sich viel theoretisieren und spekulieren - ich persönlich aber sage: Dollfuß hatte das Rückgrat dass er jedenfalls ganz anders als ein Chamberlain (in dessen Position) im September 1938 aufgetregen wäre!

    Man kann es als gläubiger Mensch durchaus so sehen, und zwar außenpolitisch bzw. europapolitisch:

    GOTT hatte Dollfuß gesandt damit er mit seinem Intellekt, Charakter und Entschlossenheit vielleicht den Teufel Hitler und sein Wahnsinns-Zerstörungswerk doch noch stoppen hätte können. Ein "Rufer in der Wüste" im kleinen Nachbarland Österreich!


    Anmerkung zu etwas das mit Dr. Dollfuß nichts zu tun hatte:
    Dieses erwähnte "Münchner Abkommen" vom 30.9.1938 war die Hauptursache dafür dass cirka 3 Millionen Deutschsprachige (hauptsächlich aus den Sudetengebieten) nach dem 2. Weltkrieg (von den Allierten Siegermächten akzeptiert) aus ihrer seit 700 Jahren angestammten Heimat vertrieben wurden. Die Tschechen haben Revanche für erlittenes Unrecht und Demütigungen geübt. Ohne "München" hätte es kaum eine derartige Energie für Revanche gegeben. Die Tschechen erfanden für diese Vertreibung auch ein eigenes Wort: "Odsun"

    Informationen zur Vertreibung aus Böhmen (es gab aber auch Vertreibungen d. Deutschsprachigen aus Mähren & Slowakei): http://wiki-de.genealogy.net/B%C3%B6hmen/Vertreibung_aus_B%C3%B6hmen_1945-1946_%28Odsun%29

  3. Ausgezeichneter Kommentatorcmh
    4x Ausgezeichneter Kommentar
    14. Juli 2014 10:43

    Noch ein Aspekt zum "Arbeitermörder":

    Man darf nicht vergessen, dass die damaligen Arbeiter zum großen Teil kriegserfahren waren, also mit einem Gewehr umgehen konnten und an eine Tätigkeit in Befehlsstrukturen (ohne soziale Netzwerke) gewohnt waren.

    Anders als der jüngsten Errungenschaft roter Doppeldenke, dem "schwarze Block", der nur gegen eine kastrierte Polizei erfolgreich sein kann, waren die "Arbeiter von Wien" auch militärisch gefährlich. (Ihre Gefährlichkeit bleibt auch dann, wenn, ja gerade weil sie die Warnungen Körners, die Arbeiterschaft wäre nicht militärisch voll verwendungsfähig nicht wahrhaben wollte.)

  4. Ausgezeichneter Kommentatordssm
    4x Ausgezeichneter Kommentar
    13. Juli 2014 11:43

    Die meisten Gegner der Nazis waren nur deshalb gegen die Nazis weil sie um ihre Pfründe fürchteten.
    Nur wenige hatten einen messerscharfen Verstand sowie eine hohe moralische Einstellung und lehnten deshalb das Nazigesindel ab. Dollfuß gehörte zu dieser kleinen Gruppe, einer der wenig ehrenhaften Politiker den dieses Land hervorgebracht hat.

  5. Ausgezeichneter KommentatorProConsul
    4x Ausgezeichneter Kommentar
    12. Juli 2014 15:25

    Karl Kraus war einer der meistgefürchteten Kritiker der Zwischenkriegszeit in Österreich und pflegte wichtige Gegner in seiner Zeitschrift Die Fackel publizistisch zu „erledigen“. Den Polizeipräsidenten Johann Schober, der den stark überschießenden Polizeieinsatz vom 15. Juli 1927 verantwortete, forderte er auf Plakaten zum Rücktritt auf. Die Sozialdemokraten erwarteten daher, dass er zu Dollfuß’ Staatsstreich 1933 und zum Februaraufstand 1934 entsprechend kritisch Stellung nehmen werde. Doch weit gefehlt! In Nr. 890–905, Ende Juli 1934, erklärte Kraus, er habe sich für Dollfuß als „kleineres Übel“ (S. 176) und gegen den „Leitartikler des Unheils, Herrn Otto Bauer“, entschieden (S. 179). Er erkannte mit seinem genialen Scharfsinn: „Gegen all das, was mit der Menschheit unvereinbar ist, scheint der kirchliche Widerstand dauerhafter, mutiger und aussichtsvoller als der des Freidenkertums“ (S. 183). Kraus behauptete, eben Dollfuß und nicht Bauer erfülle die Definition der Politik als „Kunst des Möglichen“ (S. 241).

    Die Historikerin Gudula Walterskirchen, die 2004 eine Dollfuß-Biografie publizierte, beklagte 2009, der Öffentlichkeit werde ein „schablonenhaftes Bild“ Dollfuß’ vermittelt; die Historiker seien bis heute nicht in der Lage, über diesen Politiker professionell, also sachlich, zu diskutieren: „Es passt nicht in das Bild des ‚Arbeitermörders‘, dass dieser eine Sozialversicherung für Landarbeiter durchgesetzt hat.“ Die Völkerbundanleihe, mit der der Zusammenbruch von Großbanken abgewendet worden sei, habe Dollfuß gegen den Widerstand der Sozialdemokraten durchsetzen müssen. In das Dollfußbild passe auch nicht, „dass er erbittert gegen den Nationalsozialismus angekämpft hat und schließlich von Nazis ermordet worden ist“. Walterskirchen meint, die ausschließlich negative Darstellung Dollfuß’ solle davon ablenken, dass die Sozialdemokratie den Kampf gegen den Nationalsozialismus im Wesentlichen „anderen, etwa den Kommunisten und Legitimisten, überlassen“ habe. Die auf sozialdemokratischer Seite häufige Nichtunterscheidung zwischen Ständestaat und Nationalsozialismus und deren Zusammenfassung unter dem Begriff Faschismus sei „wissentliche Geschichtsfälschung“.

  6. Ausgezeichneter KommentatorSchani
    3x Ausgezeichneter Kommentar
    16. Juli 2014 01:40

    Interessant auch der Schutzbundführer von Linz, Bernaschek sein Name! Er floh nach dem Putsch nach Bayern, um bei den Nazis Schutz zu suchen, und schwärmte vom idealen Sozialismus als einer Vereinigung von Kommunismus und National-Sozialismus. Nach dem Krieg überlegten es sich die Sozis anders und brachten an der Rückseite des Karl Marx-Hofes eine Gedentafel an, gewidmet den "Opfern des Faschismus von 1933 bis 1945"!
    Und von der Forderung nach Vernichtung lebensunwerter Menschen (Behinderte, Debile, Geisteskranke) von Julius Tandler redet auch niemand mehr.......

  7. Ausgezeichneter KommentatorKopf
    3x Ausgezeichneter Kommentar
    12. Juli 2014 20:14

    Die Historikerin Dr. Gudula Walterskirchen hat im Zuge ihrer Dollfuß-Biographie ein Interview mit Otto von Habsburg geführt. Hier einige Zitate daraus:

    Otto von Habsburg: "Er war ein tief honoriger Mensch und ein guter Christ. Er wollte auch die Beziehungen zum Haus Habsburg in Ordnung bringen. Aber die letzte Wende war erst kurz vor seinem Tod. Mit seiner Ermordung dürfte es aber nichts zu tun haben, denn es war zu knapp vor dem Tod. Er hat es auch nicht nach außen hin gesagt, so weit ich informiert bin, er hat es zu Ernst Karl Winter gesagt, dem er sehr vetraut hat und ihm sehr viel Offenes gesagt hat. Dieser war sehr erstaunt, als er damals zu mir gekommen ist, über den Gedanken, daß die Monarchie nun sehr bald wieder kommen würde. Dollfuß hat ja gewußt, daß er in einer äußerst schwierigen Situation war. Und er hat das Gefühl gehabt, mit der Monarchie ging es. Schuschnigg war ja immer Monarchist, Dollfuß war zuvor Republikaner, das ist der Unterschied zwischen den beiden gewesen. Dollfuß hat erkannt, daß die Monarchisten am entschlossensten gegen den Nationalsozialismus waren und zweitens hat er gesehen, daß die verschiedenen reichischen Gedanken an der Substanz Österreichs vorbeigingen. Es war eine logische Fortsetzung des Österreich-Gedankens. Der christliche Ständestaat war ein Gedanke, der nie die Füße auf den Boden bekommen hat."
    (Gudula Walterskirchen, Engelbert Dollfuß, S.42)

    Gudula Walterskirchen: Wie würden Sie nach diesem langen Abstand von 70 Jahren das Wirken von Dollfuß einschätzen?
    Otto von Habsburg: Er hat sehr viel für Österreich getan. Er war der einzige, der den Mut gehabt hat, tatsächlich den Kampf gegen den Nationalsozialismus aufzunehmen. Er war der einzige, der sich ohne Wenn und Aber zu Österreich bekannt hat. Er hatte einen gewissen stillen Hintergrund vom reichischen Gedanken gehabt, aber sein Reich ist nach Osten gegangen, nicht nach Westen. Es hat damals in Österreich noch eine Schule gegeben von reichisch denkenden Menschen, die keine Nationalsozialisten waren, die aber wieder sehr stark an das Heilige Römische Reich Deutscher Nation anschließen wollten. Das hatte Dollfuß irgendwie verinnerlicht und hat die österreichische Idee sehr stark unterstrichen, ohne sie allzu sehr zu definieren. Es war bei ihm mehr eine normale Reaktion eines Kaiserschützen, denn er war ja in seinem Inneren ein Soldat. Er hat sehr viele Hindernisse übersprungen. Er war ja ein uneheliches Kind und wollte ursprünglich Geistlicher werden."
    (Gudula Walterskirchen, Engelbert Dollfuß, S.44)

  1. AZ (kein Partner)
    06. Februar 2016 22:19

    Es ist einfach zum kotzen wie man einen Faschisten und Mörder hier so hochloben kann, der für die Abschaffung der Demokratie in Österreich verantwortlich war.

    Die sogenannten bösen Sozialisten sind für das eingestanden was heutzutage selbstverständlich ist (geregelte Arbeitszeiten, ein Gesundheitssystem für alle, Glaubenfreiheit, Pressefreiheit, usw. ...)

    Dollfuß steht für Diktatur, Abschaffung der Meinungsfreiheit, Mord an politischen Gegnern, alle Macht den oberen Ständen (Adel Kirche Großbauern). Der ganze Unfug wird mit seinem tiefen Glauben und den Kampf gehen Kommunismus und die Nazis gerechtfertigt. Er war mit seinen Ansichten selbst ein kleiner Nazi, und totalitär wie Stalin.



  2. Otis (kein Partner)
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  6. Heinrich Wohlmeyer (kein Partner)
    22. Juli 2014 17:13

    Danke! Mein Vater war am Weg zum Bundesgerichtshof (Er war bereit dieses Amt zu übernehmen, weil ihm Dollfuß versprochen hatte, nach dem Überstehen der Bedrohung durch die Nazis zu einer ausgewogenen Demokratie zurückzukehren. Mein Vater hat die diesbezügliche Verfassung entworfen. Er starb 1939 vor dem Abtransprt ins KZ, und 'seine' Verfassung wurde am Ostermontag 1945 das Opfer sinnlos abgworfener US-Explosions- und Brandbomben.) als er die Schießerei hörte schlug er sich als alter Soldat durch und war Zeuge der letzten heiligmäßigen Minuten seines Freundes.
    Ich erinnere mich, dass meine Mutter erzählt hat, dass E. Dollfuß gesagt hat, "nun ist wahrscheinlich der Kampf verloren" als Hitler



    • AZ (kein Partner)
      06. Februar 2016 22:29

      Schöne Geschichte (wer sie glaubt).

      Dollfuß was Faschist, Diktator, Mörder und alles andere als ein Demokrat.

      In seiner Buschenschaft (CV) hat er den Antrag gestellt (der abgelehnt wurde) nur mehr Arier aufzunehmen (also nur jene die keine Juden als Vorfahren haben), also war er von den Nazis, welche er eigentlich bekämpfen wollte, nicht weit entfernt.

      Dollfuß verdiehnt nur VERACHTUNG.



  7. Schani
    16. Juli 2014 01:40

    Interessant auch der Schutzbundführer von Linz, Bernaschek sein Name! Er floh nach dem Putsch nach Bayern, um bei den Nazis Schutz zu suchen, und schwärmte vom idealen Sozialismus als einer Vereinigung von Kommunismus und National-Sozialismus. Nach dem Krieg überlegten es sich die Sozis anders und brachten an der Rückseite des Karl Marx-Hofes eine Gedentafel an, gewidmet den "Opfern des Faschismus von 1933 bis 1945"!
    Und von der Forderung nach Vernichtung lebensunwerter Menschen (Behinderte, Debile, Geisteskranke) von Julius Tandler redet auch niemand mehr.......



  8. Paul H. (kein Partner)
    15. Juli 2014 14:33

    Heute wird weitgehend Geschichtspolitik betrieben. Bei Sozialisten werden Negativa ausgeblendet, bei Nichtsozialisten die Positiva. 1945 schrieb selbst KPÖ-Chefideologe Fischer über Dollfuß: „Auch seine Gegner können ihm sein leidenschaftliches Österreichertum, seine Energie im Kampf gegen den Nazismus nicht absprechen.“ Welch oft vermisste Objektivität!
    Man darf auch an die Worte eines Karl Kraus erinnern, der Kritik an seiner Haltung zu Dollfuß 1936 folgendermaßen begegnete: „Dollfuß-Kompromiss? Dollfuß-Dank! Bewunderung des Lebendigen, dessen Tat und Opfer einstweilen das Leben der Verbohrten und Vernagelten gerettet hat wie jener Nichtswürdigen, die ihn noch im Tode zu schmähen wagen!"



    • AZ (kein Partner)
      06. Februar 2016 22:45

      Die Sozialisten waren sicher nicht alle noble Zeitgenossen, sie haben aber wenigsten für die richtige Sache gekämpft, nämlich für die Grundrechte des kleinen Mannes und der Allgemeinheit.

      Es ist aber unumstritten:

      *) Dollfuß hat Österreich in eine Diktatur geführt
      *) Dollfuß hat politische Gegner ermorden lassen
      *) Dollfuß war Faschist
      *) Dollfuß war gegen alle möglichen Grundrechte die wir heute als selbst verständlich ansehen (Glaubensfreiheit, Wahlrecht, Pressefreiheit, geregelte Arbeitszeiten, eine Gesundheitsversorgung für alle, Streikrecht .... )
      *) Dollfuß hat einen katholischen Gottesstaat erschaffen ähnlich wie heute der Iran, und die Kirche hat bei dem Verbrechen aktiv mit gemacht.

      Falls es einen gerechten Gott gibt, schmort der erzkatholische Dollfuß sicher in der Hölle.

      Und ihre Geschichtspolitik besteht wahrscheinlich aus der Ignoranz historischer Tatsachen.



  9. Paul H. (kein Partner)
    • AZ (kein Partner)
      07. Februar 2016 06:07

      Reaktionärer Unfug passt wohl besser.

      Hier wird ein Verbrecher zum Heiligen stilisiert.



  10. Tik Tak (kein Partner)
    14. Juli 2014 11:53

    Was die Sozis dem Dollfuß nie verzeihen werden ist, daß er sich von den Nazis ermorden hat lassen.

    "Wer die Diskussion über die Zukunft haben will, muß die Hoheit über die Interpretation der Vergangenheit besitzen"

    Marx, Karl

    Es ist nicht das Problem, daß Dollfuß sich für Österreich eingesetzt hat oder mehr als einen Putschversuch abgewehrt hat, es ist, wie heute, das Problem, daß er der "falschen" Partei nahestand.
    Das kann man auch ganz gut bei der Diskussion um Lueger sehen.
    Ohne den wäre Wien heute nicht die Kuh geworden, die von den Sozis so wunderbar gemolken wird.
    Es gäbe auch keine Zentralsparkasse.

    Aber, leider, der war auch bei der "falschen" Partei.



    • Benni (kein Partner)
      07. Februar 2016 06:40

      Nur ein toter Dollfuß ist ein guter Dollfuß.

      Er hat sich für die Aufnahme nur von Ariern in seiner Burschenschaft stark gemacht.
      Es sieht so aus als ob er, von geistig gleich benebelten ermordet wurde.



  11. cmh (kein Partner)
    14. Juli 2014 10:43

    Noch ein Aspekt zum "Arbeitermörder":

    Man darf nicht vergessen, dass die damaligen Arbeiter zum großen Teil kriegserfahren waren, also mit einem Gewehr umgehen konnten und an eine Tätigkeit in Befehlsstrukturen (ohne soziale Netzwerke) gewohnt waren.

    Anders als der jüngsten Errungenschaft roter Doppeldenke, dem "schwarze Block", der nur gegen eine kastrierte Polizei erfolgreich sein kann, waren die "Arbeiter von Wien" auch militärisch gefährlich. (Ihre Gefährlichkeit bleibt auch dann, wenn, ja gerade weil sie die Warnungen Körners, die Arbeiterschaft wäre nicht militärisch voll verwendungsfähig nicht wahrhaben wollte.)



    • cmh (kein Partner)
      14. Juli 2014 10:47

      Nur ein durch die Kreiskyzeit konditionierter Ahnungsloshistoriker, erschrickt über den Artillerieeinsatz gegen den KM-Hof. Tatsächlich war das taktisch richtig, den Spuk mit entschlossenem Einsatz rasch zu beenden. Man stelle sich nur vor, wie das rote Gezeter gewesen wäre, wäre die Polizei damals zum Häuserkampf übergegangen.

      (Die Arschkarte haben dann nur die Arbeiter von Wien gezogen, die von ihren eigenen Klassengenossen ohne Verfahren in der Sowjetunion dann masakriert wurden.)



  12. Freak77
    13. Juli 2014 14:29

    Im Marmorecksalon des Bundeskanzleramts gibt es - in den Fußboden eingelassen - einen Marmorstein zum Andenken an den Heldentod von Dr. Dollfuß:

    https://www.bka.gv.at/site/7170/default.aspx (nach unten srollen, man das Bild)



    • Benni (kein Partner)
      07. Februar 2016 06:44

      Den Stein sollte man entfernen !

      Diktatoren verdienen kein Gedenken.



  13. Siri
    13. Juli 2014 11:53

    Dr. Alber Pethö, Historiker in Wien, hat in einer Ausgabe der "Weissen Rose" geschrieben:

    "Die Linke kultiviert ihren politischen Wahnsinn durchaus mit politischem Gewinn; nahezu flächendeckend ist hierzulande heute bis in die Schulen und bis in die Strukturen der Kirche hinein die öffentliche Anprangerung und moralische Verurteilung jenes katholischen Österreichs durchgesetzt, das nicht nur im Februar 1934, völlig gerechtfertigt, einen blutigen sozialistischen Putschversuch niederschlug, sondern gleich danach, im Juli 1934, als erstes politische System der Welt Widerstand gegen den National-Sozialismus geleistet hat - bewaffnet, mutig, in schwerer Lage, unter schweren Opfern und siegreich! Ein Katholisches Österreich, das überdies, weltanschaulich ausgerichtet an der überragenden Kirchlichen Soziallehre, ein deutliches und erfolgreiches Gegenmodell zu allen linken Gesellschaftsveränderungswünschen davor und danach darstellte - durch welche Tatsache sich auch die eifrigen strategischen Bemühungen der Linken zu seiner Diffamierung erklären. Es ist kennzeichnend für die die politische Erosion der Volkspartei, daß sie der Etablierung linker Geschichtsbilder in Schule und Öffentlichkeit durch über drei Jahrzehnte hindurch kaum Widerstand entgegengesetzt hat." (Albert Pethö - Zwölfter Februar 1934)

    "Daß der Sozialismus im Grunde eine Geisteskrankeit darstellt, wird unter anderem bei der Argumentation zum sogenannten Bürgerkrieg vom Februar 1934 und angesichts linker Haßtiraden gegen den damaligen Bundeskanzler von Österreich, Engelbert Dollfuß, deutlich. Vorigen Monat wieder wurde einschlägige Polemik hochgekocht, in fast allen hiesigen Medien, anläßlich der siebzigjährigen Wiederkehr der linken Niederlage. Ausgerechnet Dollfuß, welcher im vergleich der Jahrzehnte von 1918 bis heute eindeutig der verdienstvollste Bundeskanzler Östereichs war und dem die Generationen bis in unsere Gegenwart hinein Dank zu sagen hätten für seine politische Voraussicht, für seine außergewöhnliche Tapferkeit, für seinen persönlichen Opfergang, ausgerechnet jener Mann ist im öffentlichen Andenken derzeit weitgehend geächtet. Die Idiotie und die niedrige Gesinnung, die hierin zum Ausdruck kommen, illustrieren den inneren verfall unserer Gesellschaft und die allgemeine Zerstörung der historischen Bildung. Mutige Ansätze der verteidigung des Helden- und Märtyrerkanzlers durch VP-Politiker (vor allem Kohl) sind rare Ausnahmen und werden aus der eigenen Partei heraus konterkariert (Molterer). Der weitreichende Gleichklang des Staatsrundfunks mit den steuergeldgeförderten Links-Gazetten in der propagandistischen Handhabung des Themas "1934" zeigt allein schon an diesem Detail, wie sehr die Chancen zu einer Wende verspielt wurden." (Albert Pethö - Zwöflter Februar 1934)



  14. dssm
    13. Juli 2014 11:43

    Die meisten Gegner der Nazis waren nur deshalb gegen die Nazis weil sie um ihre Pfründe fürchteten.
    Nur wenige hatten einen messerscharfen Verstand sowie eine hohe moralische Einstellung und lehnten deshalb das Nazigesindel ab. Dollfuß gehörte zu dieser kleinen Gruppe, einer der wenig ehrenhaften Politiker den dieses Land hervorgebracht hat.



    • AZ (kein Partner)
      06. Februar 2016 23:01

      Und Dollfuß hat nur Politik für die Herrschenden (Klerus, Adel , Großbürgertum und Großbauern) gemacht. Der kleine Mann (Arbeiter, Knechte ...) sollte sich im Ständestaat seinem Lehnsherrn unterordnen, brav beten, und ausbeuten lassen.

      Das war wirklich ein sehr ehrenhaften Politiker...

      ... aber nur aus der Sicht der Oberschicht !!!



  15. John Baxter Smith
    13. Juli 2014 05:39

    Dr. Engelbert Dollfuß war zu seiner Zeit der intelligenteste, analytischste & scharfsinnigste Politiker Europas der ein öffentliches Amt innehatte. Wahrscheinlich der weitsichtigste und beinahe prophetisch-sehende Regierungschef im Europa der damaligen, tragischen Zeit der 1920er & 1930er-Jahre.

    Das Andenken von Dollfuß wird heute - wie ich aus erster Hand weiß - an so manchen amerikanischen Universitäten ehrenvoll hochgehalten. Also ganz anders als es im heutigen, offiziellen Österreich passiert.

    Dollfuß war der einzige damalige Staatsmann der den "Charakter" und den Wahnsinn von Hitler von Anfang an durchschaute. Und auch begriff, dass man mit Hitler nie und nimmer irgend einen Vertrag unterzeichnen kann um sich davon nachhaltigen Frieden zu erwarten.

    Zur Einschätzung von Dr. Dollfuß ein kleines Gedankenexperiment:

    - Hätte Dollfuß im September 1938 noch gelebt & wäre in der Position eines britischen Premierministers gewesen: Hätte ein Dollfuß auch so wie Chamberlain eine Appeasement-Politik vertreten?
    - Hätte Dollfuß auch so naiv wie die tragische Figur Neville Chamberlain beim Münchner Abkommen vom 30.9.1938 Hitler Zugeständnisse gemacht?

    Dollfuß war der Bundeskanzler eines kleinen, armen, wehrlosen Landes ohne irgendwelche Verbündete direkt neben Nazideutschland. Dollfuß war aber nicht der Premier eines weltweit einflussreichen Landes wie GB, das damals eine eindrucksvolle Armee & Flotte hatte.

    Okay da lässt sich viel theoretisieren und spekulieren - ich persönlich aber sage: Dollfuß hatte das Rückgrat dass er jedenfalls ganz anders als ein Chamberlain (in dessen Position) im September 1938 aufgetregen wäre!

    Man kann es als gläubiger Mensch durchaus so sehen, und zwar außenpolitisch bzw. europapolitisch:

    GOTT hatte Dollfuß gesandt damit er mit seinem Intellekt, Charakter und Entschlossenheit vielleicht den Teufel Hitler und sein Wahnsinns-Zerstörungswerk doch noch stoppen hätte können. Ein "Rufer in der Wüste" im kleinen Nachbarland Österreich!


    Anmerkung zu etwas das mit Dr. Dollfuß nichts zu tun hatte:
    Dieses erwähnte "Münchner Abkommen" vom 30.9.1938 war die Hauptursache dafür dass cirka 3 Millionen Deutschsprachige (hauptsächlich aus den Sudetengebieten) nach dem 2. Weltkrieg (von den Allierten Siegermächten akzeptiert) aus ihrer seit 700 Jahren angestammten Heimat vertrieben wurden. Die Tschechen haben Revanche für erlittenes Unrecht und Demütigungen geübt. Ohne "München" hätte es kaum eine derartige Energie für Revanche gegeben. Die Tschechen erfanden für diese Vertreibung auch ein eigenes Wort: "Odsun"

    Informationen zur Vertreibung aus Böhmen (es gab aber auch Vertreibungen d. Deutschsprachigen aus Mähren & Slowakei): http://wiki-de.genealogy.net/B%C3%B6hmen/Vertreibung_aus_B%C3%B6hmen_1945-1946_%28Odsun%29



    • Helmut Oswald
      13. Juli 2014 15:58

      Sie behaupten also allen Ernstes, daß es für die Vertreibung und Ermordung der Sudetendeutschen einen - oder mehrere - rechtlich anerkannten Grund / Gründe gibt, nachdem Ihnen unter Gewalt die Ausübung des ihnen von den Alliierten zugesagten Selbstbestimmungsrechtes 1919 verwehrt worden ist ?



    • AZ (kein Partner)
      06. Februar 2016 22:53

      Ich finde es immer wieder interessant wie man mit Gott und Glauben, Diktatur, Faschismus und Mord rechtfertigen kann.

      Ich vermutete fromme Menschen wie Dollfuß nahmen die "zehn Gebote" ernst ?

      Wie konnte er nur dann gegen das fünfte (du sollst nicht töten) verstoßen als, er viele seiner politischen Gegner verfolgen und ermorden ließ ?



  16. terbuan
    12. Juli 2014 20:54

    Bei aller Würdigung der Verdienste des ermordeten Bundeskanzlers für Österreich,
    einen unverzeihlichen Fehler hat er begangen, selbst wenn er aus der Not geboren war.
    Er hatte sich Mussolini an die Brust geworfen, diesem Duce dieses verräterischen Italiens, welches uns wenige Jahre zuvor Südtirol geraubt hatte und Mussolini damals gerade dabei war diese Provinz "Alto Adige" brutal zu italienisieren.
    Dass Hitler es ihm gleichgetan hatte, entbehrte nicht einer gewissen Ironie der Geschichte.



    • Nestor 1937
      13. Juli 2014 10:43

      Was hätten denn Sie, Terbuan, an Stelle von Dollfuß getan?



    • terbuan
      13. Juli 2014 11:34

      Eine gute Frage, Nestor 1937, ich weiß es nicht, es war sicherlich keine leichte Entscheidung.
      Aber wenn man sich vorstellt, was nach der Machtergreifung der Faschisten 1922 in Südtirol passiert ist an Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die Kultur und gegen die Identität der Deutsch-Südtiroler dann empfinde ich es als den gleichen Verrat den Hitler dann mit dem "Stahlpakt" begangen hat, nämlich die Zerstörung des Volkes von Südtirol durch Assimilierung oder Aussiedelung wissentlich zugelassen bzw. gefördert zu haben.



    • cmh (kein Partner)
      14. Juli 2014 09:05

      Es ist nicht leicht, sich von wohleintrainierten, dennoch falschen Lehren zu verabschieden.

      Man spürt direkt, wie schwer sich terbuan damit tut.

      Gelänge es, mit Engelszungen die Heldenhaftigkeit des Dr. Engelbert Dollfuss darzulegen, terbuan würde sicher darauf erwiedern, dass der kleine Engelbert in der Jugend einmal eine Katze gequält und ihr die Milch weggetrunken hätte.

      Tatsächlich ist es so, das die Ideologie des Ständestaates über die Hitlerzeit hinaus bis weit in die Kreiskyzeit hinein die östereichische Identität formulierte. Wäre Bauer damals Kanzler gewesen, gäbe es Österreich heute nicht einmal mehr in der Erinnerung.



    • terbuan
      14. Juli 2014 09:56

      cmh

      ....nicht alles was hinkt, ist auch ein Vergleich!

      Und von wegen "österreichische Identität", Dollfuß propagierte eine Mission für ein Österreich als zweiten deutschen Staat!



    • cmh (kein Partner)
      15. Juli 2014 09:13

      terbuan

      Was hinkt da jetzt eigentlich?

      Dass Dollfuss einen "zweiten deutschen Staat" andachte, ist ja eigentlich ein Argument für mich und gegen Sie. Denn was wollen Sie eigentlich von ihm haben.

      Was ist den "Identität" für Sie? Worauf hätte er Ihrer Meinung nach aufbauen sollen? Auf den Slowenen, den Burgenlandkroaten oder hätte er von Südtirol aus diese Identität formulieren sollen? Hätte er Migranten in rauhen Mengen nach Österreich holen sollen, natürlich unter Garantie der Schutzmachtaufgabe Österreichs für Südtirol? (Letztes ist falsch bis absurd, aber von Ihrer Aussage gedeckt.)

      Mir scheint vielmehr, dass "deutsch" für Sie krass negativ konnotiert und daher nicht verwendungsfähig ist. Aber das war nicht das Problem, dem sich Dollfuss gegenüber sah. Daher täte ich Sie schon bitten, zwischen "deutsch" und "nationalsozialistisch" einen gewissen Unterschied zu machen. Zumindest wenn es um österreichische Geschichte geht.



    • Jakob (Peppi Junior) (kein Partner)
      23. Juli 2014 14:21

      man darf nicht das Arrengement der Kirche mit Mussolini und das Konkordat von 1929 vergessen.
      Wenn etwas zu kritisieren ist, dann eher dieses - als einen treuen Katholiken, der von freimaurerischen Verschwörungen innerhalb Italiens und vorallem des Vatikans wohl nicht allzuviel wusste...



  17. Kopf
    12. Juli 2014 20:14

    Die Historikerin Dr. Gudula Walterskirchen hat im Zuge ihrer Dollfuß-Biographie ein Interview mit Otto von Habsburg geführt. Hier einige Zitate daraus:

    Otto von Habsburg: "Er war ein tief honoriger Mensch und ein guter Christ. Er wollte auch die Beziehungen zum Haus Habsburg in Ordnung bringen. Aber die letzte Wende war erst kurz vor seinem Tod. Mit seiner Ermordung dürfte es aber nichts zu tun haben, denn es war zu knapp vor dem Tod. Er hat es auch nicht nach außen hin gesagt, so weit ich informiert bin, er hat es zu Ernst Karl Winter gesagt, dem er sehr vetraut hat und ihm sehr viel Offenes gesagt hat. Dieser war sehr erstaunt, als er damals zu mir gekommen ist, über den Gedanken, daß die Monarchie nun sehr bald wieder kommen würde. Dollfuß hat ja gewußt, daß er in einer äußerst schwierigen Situation war. Und er hat das Gefühl gehabt, mit der Monarchie ging es. Schuschnigg war ja immer Monarchist, Dollfuß war zuvor Republikaner, das ist der Unterschied zwischen den beiden gewesen. Dollfuß hat erkannt, daß die Monarchisten am entschlossensten gegen den Nationalsozialismus waren und zweitens hat er gesehen, daß die verschiedenen reichischen Gedanken an der Substanz Österreichs vorbeigingen. Es war eine logische Fortsetzung des Österreich-Gedankens. Der christliche Ständestaat war ein Gedanke, der nie die Füße auf den Boden bekommen hat."
    (Gudula Walterskirchen, Engelbert Dollfuß, S.42)

    Gudula Walterskirchen: Wie würden Sie nach diesem langen Abstand von 70 Jahren das Wirken von Dollfuß einschätzen?
    Otto von Habsburg: Er hat sehr viel für Österreich getan. Er war der einzige, der den Mut gehabt hat, tatsächlich den Kampf gegen den Nationalsozialismus aufzunehmen. Er war der einzige, der sich ohne Wenn und Aber zu Österreich bekannt hat. Er hatte einen gewissen stillen Hintergrund vom reichischen Gedanken gehabt, aber sein Reich ist nach Osten gegangen, nicht nach Westen. Es hat damals in Österreich noch eine Schule gegeben von reichisch denkenden Menschen, die keine Nationalsozialisten waren, die aber wieder sehr stark an das Heilige Römische Reich Deutscher Nation anschließen wollten. Das hatte Dollfuß irgendwie verinnerlicht und hat die österreichische Idee sehr stark unterstrichen, ohne sie allzu sehr zu definieren. Es war bei ihm mehr eine normale Reaktion eines Kaiserschützen, denn er war ja in seinem Inneren ein Soldat. Er hat sehr viele Hindernisse übersprungen. Er war ja ein uneheliches Kind und wollte ursprünglich Geistlicher werden."
    (Gudula Walterskirchen, Engelbert Dollfuß, S.44)



  18. Politicus1
    12. Juli 2014 20:12

    1) das erste Opfer der Februarrevolution 1934 war kein auf Befehl Dollfuss' erschossener sozialistischer Arbeiter.
    Das erste Opfer war ein Polizist, der hinterrücks von einem sozialistischen Arbeiter niedergeschossen wurde.
    2) Münichreiter schritt nach einem schriftlichen Bericht des Gefangenenseelsorger an Kardinal Innitzer selbst und aufrecht zur Hinrichtung - im Gegensatz zu den Behauptungen, dass Dollfuss einen schwerstverwundeten Freiheitskämpfer auf der Tragbahre zum Galgen tragen ließ.
    3) Es ist der Gründerin der Caritas Socialis (nicht zu verwechseln mit der asylantenfreundlichen Caritas Ges.m.b.H.) Hildegard Burjan zu verdanken, dass Clemens Holzmeister die ursprünglich nur zum Gedächtnis für Bundeskanzler Ignaz Seipel geplante Kirche erbaute. Nach der dort erfolgten Beisetzung des Leichnams von Bundeskanzler Dollfuss war die Kirche lange Zeit als "Seipel-Dollfuss-Gedächtniskirche" bekannt.



    • cmh (kein Partner)
      14. Juli 2014 09:09

      Die Nazis haben beide, Seipel und Dollfuss dann aus der Kirche exhumiert, damit sich keine Österreichgedenkstätte bilden konnte.

      Heute wird das Werk der Nazis von den Internazis vollendet.



    • AZ (kein Partner)
      06. Februar 2016 23:15

      Es ist immer wieder traurig zusehen wie man Diktatur und Faschismus, zu rechtfertigen versucht.



  19. Alex
    12. Juli 2014 17:04

    Es gehört den Menschen immer wieder in Erinnerung gerufen: Die Sozialisten wollten Österreich zu jeder Zeit auslöschen! Der Historiker Peter Pirker schreibt hierzu:

    „Die britische Haltung wird verständlich, wenn man sich vor Augen hält, dass im Krieg nicht einmal alle Londoner Exilanten für die Unabhängigkeit Österreichs eintraten. So hätten etwa die Exil-Sozialisten zunächst noch darauf gehofft, dass es nach dem Krieg eine sozialistische Revolution in Großdeutschland geben werde. Erst auf Druck des britischen Kriegsgeheimdienstes Special Operations Executive (SOE) seien sie auf eine rot-weiß-rote Linie umgeschwenkt, wie ein Brief des früheren Chefredakteurs der Arbeiterzeitung, Oscar Pollak, zeigt. Er schrieb im Sommer 1942 fast bedauernd, das Eintreten für die Eigenstaatlichkeit Österreichs sei "unausweichlich", wenn es britische Waffen und Lebensmittel für die österreichischen Arbeiter geben soll." (Peter Pirker, "Subversion deutscher Herrschaft")



    • Markus Theiner
      14. Juli 2014 00:50

      Österreich war ja auch eine völlig absurde Konstruktion. Nach der nationalistischen Logik, unter der die Zwischen- und Nachkriegsordnung stand, hätten die deutschen Reste des Habsburgerreichs natürlich zu Deutschland gehört. Und das wollte ja auch ein großer Teil der Österreicher.
      Dass Österreich ein eigenes Staat bleiben sollte war immer in erster Linie das Interesse der Aliirten, die Deutschland nicht größer als notwendig werden lassen wollten.



  20. KÖL
    12. Juli 2014 16:17

    Der österreichische Ständestaat unter dem Heldenkanzler Dollfuß hat damals in größter Not versucht Österreich vor dem nationalen und internationalen Sozialismus zu retten. Ich wage zu behaupten, dass wir auch heute wieder vor einer ähnlichen Situation stehen. Und auch heute kann uns nur eine starke Monarchie - Dollfluß wollte kurz vor seinem Tod die Monarchie als weiteres Bollwerk einführen - und eine starke Kirche retten. Es war das Verdienst Dollfuß und seiner treuen Mitstreiter mit der Errichtung des christlichen Ständestaates einen plausiblen Gegenentwurf zur demokratisch-kapitalistischen Gesellschaftsordnung hervorgebracht zu haben. Davon sind wir heute leider weit entfernt.



    • AZ (kein Partner)
      07. Februar 2016 06:27

      Das ist lächerlich, die Habsburger waren auch nur Diktatoren von Gottes gnaden !

      Darf hier eigentlich jeder Anitdemokrat unwidersprochen seinen Geistigenmüll abladen ?

      Nach Hitler, Dollfuß, Franco, Salazar, Pavelic ... usw... sollte man eigentlich wissen das die Faschisten nur Tot und Zerstörung gebracht haben, auch wenn sie so taten als wären sie gute Christen.

      Und die Habsburger haben uns offenen Auges mit Willhelm II und den Romanows in den ersten Weltkrieg geführt, der kostete auch Millionen Menschen das Leben.

      Ist es das was SIE sich zurück wünschen ?



    • Münzer (kein Partner)
      07. Februar 2016 06:30

      Nach zwei Weltkriegen ... sind wir gott sei dankt ... WEIT ENTFERNT ... davon !



  21. ProConsul
    12. Juli 2014 15:25

    Karl Kraus war einer der meistgefürchteten Kritiker der Zwischenkriegszeit in Österreich und pflegte wichtige Gegner in seiner Zeitschrift Die Fackel publizistisch zu „erledigen“. Den Polizeipräsidenten Johann Schober, der den stark überschießenden Polizeieinsatz vom 15. Juli 1927 verantwortete, forderte er auf Plakaten zum Rücktritt auf. Die Sozialdemokraten erwarteten daher, dass er zu Dollfuß’ Staatsstreich 1933 und zum Februaraufstand 1934 entsprechend kritisch Stellung nehmen werde. Doch weit gefehlt! In Nr. 890–905, Ende Juli 1934, erklärte Kraus, er habe sich für Dollfuß als „kleineres Übel“ (S. 176) und gegen den „Leitartikler des Unheils, Herrn Otto Bauer“, entschieden (S. 179). Er erkannte mit seinem genialen Scharfsinn: „Gegen all das, was mit der Menschheit unvereinbar ist, scheint der kirchliche Widerstand dauerhafter, mutiger und aussichtsvoller als der des Freidenkertums“ (S. 183). Kraus behauptete, eben Dollfuß und nicht Bauer erfülle die Definition der Politik als „Kunst des Möglichen“ (S. 241).

    Die Historikerin Gudula Walterskirchen, die 2004 eine Dollfuß-Biografie publizierte, beklagte 2009, der Öffentlichkeit werde ein „schablonenhaftes Bild“ Dollfuß’ vermittelt; die Historiker seien bis heute nicht in der Lage, über diesen Politiker professionell, also sachlich, zu diskutieren: „Es passt nicht in das Bild des ‚Arbeitermörders‘, dass dieser eine Sozialversicherung für Landarbeiter durchgesetzt hat.“ Die Völkerbundanleihe, mit der der Zusammenbruch von Großbanken abgewendet worden sei, habe Dollfuß gegen den Widerstand der Sozialdemokraten durchsetzen müssen. In das Dollfußbild passe auch nicht, „dass er erbittert gegen den Nationalsozialismus angekämpft hat und schließlich von Nazis ermordet worden ist“. Walterskirchen meint, die ausschließlich negative Darstellung Dollfuß’ solle davon ablenken, dass die Sozialdemokratie den Kampf gegen den Nationalsozialismus im Wesentlichen „anderen, etwa den Kommunisten und Legitimisten, überlassen“ habe. Die auf sozialdemokratischer Seite häufige Nichtunterscheidung zwischen Ständestaat und Nationalsozialismus und deren Zusammenfassung unter dem Begriff Faschismus sei „wissentliche Geschichtsfälschung“.






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