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Probleme mit Immigration – frühe Warnungen von „links“

In politischen Debatten werden die Vorteile der Immigration meist von "linken" Diskutanten hervorgehoben, während Beiträge von "rechts" vor allem die Probleme betonen. Aber es gibt auch empirische Untersuchungen von "linken" Sozialwissenschaftlern, welche deutlich Nachteile der Immigration aufzeigen.

Eine dieser Arbeiten stammt von Robert D. Putnam, einem der weltweit prominentesten Politikwissenschaftler, Professor an der Harvard University. Putnam ist berühmt für zwei Thesen. Erstens, die Theorie über internationale Verhandlungen, die für ihn ein "two level game" darstellen. Verhandler auf internationaler Ebene müssen immer auch die innenpolitischen Verhältnisse einkalkulieren.

Zweitens, und das interessiert hier, stellte er die These auf, dass der Zusammenhalt in einer Gesellschaft und letztlich die Demokratie besser funktionieren, je mehr "social capital" eine Gesellschaft hat. "Soziales Kapital" besteht nach ihm im Vorhandensein von sozialen Netzwerken in der Zivilgesellschaft, in der die Menschen vertrauensvoll zusammenarbeiten. Auf Österreich bezogen wären das etwa die vielen Vereine, in denen sich die Menschen treffen und austauschen.

In einer umfangreichen Untersuchung (publiziert als "E Pluribus Unum: Diversity and Community in the Twenty-first Century", Scandinavian Political Studies, 2007, S. 137-174) fragten sich Putnam und seine Mitarbeiter, wie sich Migration und erhöhte Diversität auf eine Gesellschaft, auf ihr "Soziales Kapital" auswirken. Nach der vorherrschenden Theorie reduziert der Diversität die gesellschaftliche Solidarität. Putnam gibt hier eine neue Deutung, indem er sich auf das "Soziale Kapital" konzentriert. Nach seiner Analyse reduzieren Immigration und Diversität dieses Kapital, die Menschen der ansässigen Bevölkerung verlieren ihr Vertrauen in die lokale Politik und Medien, sie engagieren sich weniger in zivilgesellschaftlichen Vereinigungen und sitzen mehr vor dem Fernseher (heute vielleicht mehr vor dem Smartphone …). Diversität scheint nicht so sehr zu Konflikten zwischen Mehrheit (in-group) und der Minderheit (out-group) zu führen. Die fatale Auswirkung von Migration auf die angestammte Bevölkerung besteht darin, dass sich letztere zurückzieht, sich "zu Hause versteckt" (Putnam: "hunker down"). Die Folgen für die Mehrheitsgesellschaft sind Anomie (Schwächung sozialer Normen und Regeln) sowie soziale Isolierung. Die Veränderung der politischen Landschaften in Österreich und anderswo könnte damit zusammenhängen.

Eine zweite Stimme, die vor den Problemen der Migration warnt, kommt von Cheryl Benard, die in den 1970er und 1980er Jahren eine prominente "linke" Politikwissenschaftlerin an der Universität Wien war. Sie heiratete später einen amerikanischen Diplomaten afghanischer Herkunft, der auch in die Verhandlungen zwischen den Taliban und den USA involviert war. 2017 publizierte Benard einen Artikel, in dem sie ihre jahrzehntelangen Erfahrungen mit Flüchtlingen darstellt (siehe Cheryl Benard, I’ve Worked with Refugees for Decades. Europe’s Afghan Crime Wave Is Mind-Boggling, The National Interest, 11.7.2017, über Internet abzurufen).

Nach Benard waren die Europäer den Afghanen, die vor allem 2015 kamen, zuerst wohlgesonnen. Es dauerte eine Weile, bis die Europäer – Bernard konzentriert sich dabei auf Österreich – realisierten, welch große Anzahl von sexuellen Aggressionen von afghanischen Migranten ausgingen. Die (Nicht‑)Berichterstattung der Medien spielte dabei eine große Rolle.

Sie führt drei Theorien an, die zur Erklärung des Verhaltens beitragen könnten. Eine davon sagt aus, dass die afghanischen Männer im (Alkohol‑)Rausch diese kriminellen Handlungen setzen. Für Benard ist das aber nicht mehr als ein "kluger" Vorwand, um niedrigere Strafen zu erhalten. Eine zweite Theorie spricht von der "Verwirrung" der Täter durch den Zusammenprall von kulturellen Werten. Aber warum setzen islamische Afghanen in Österreich diese strafbaren Handlungen viel mehr als andere islamische Migranten? Eine dritte, besonders alarmierende Erklärung besteht nun darin, dass die afghanischen Migranten eine tiefe und andauernde Verachtung für die westliche Zivilisation haben. Es bestehe keine Notwendigkeit zur Assimilation, zu harter Arbeit, oder zur Führung eines geordnetes Lebens – die Europäer sind viel zu "weich", um die Migranten zu bestrafen und außerdem sind ihre Tage gezählt. Zusätzlich hätten die Afghanen mehr als andere Migranten einen Hang zum Ausnützen der Sozialsysteme.

Nach Benard zeigen junge afghanische Kriminelle keine Toleranz für glückliche, selbstbewusste Frauen, die sich in der Öffentlichkeit sicher fühlen. Ihr Hass auf diese Frauen führt dazu, dass sie ihre eigene Zukunft und Freiheit gefährden, nur um Schaden anzurichten. Die afghanische Diaspora deckt dieses Verhalten; viele Afghanen hätten ja selbst, um Asyl/Aufenthalt zu erhalten, irreführende Angabe über ihr Leben und ihren persönlichen Hintergrund gemacht.

Was ist nun die Lösung nach Benard? Straffällige Täter müssten sofort abgeschoben werden. Die Angaben der Migranten und Asylsuchenden müssten strenger Kontrolle unterliegen; dubiose Altersangaben sollten überprüft werden. Die jeweilige Diaspora dürfe die Kriminellen nicht "beschützen". Die Linke müsse nach Benard nicht nur positive Gefühle für die Migranten zeigen, sondern auch für die eigenen, westlichen Werte, Freiheiten und Lebensstile eintreten. Mädchen und Frauen sollen sich wieder sicher in der Öffentlichkeit fühlen, ihre Kleidung selbst auswählen können und letztlich ihr eigenes Leben leben. Das ist, so Benard, "a wonderful Western achievement, and one that is worth defending".

Dr. Paul Luif ist Jurist und Dozent für Politikwissenschaft.

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