Europas Verantwortung?

Der Generalsekretär der Caritas Wien, Klaus Schwertner, hat ein Jahr nach den Votivkirchen-Protesten resümiert: Es gebe viel zu wenige konkrete Erfolge in der Asylpolitik. Es sei „unfassbar“, dass in Syrien Kinder erfrieren und 20.000 Menschen in den vergangenen 25 Jahren im Mittelmeer auf der Flucht ertrunken sind. Europa trage für sie Verantwortung, betonte Schwertner.

Wenn sich der Grüne Schwertner für ertrunkene Afrikaner im Mittelmeer verantwortlich fühlt, dann ist das seine Sache. Aber er soll nicht  von „Europa” sprechen. Als Teil der Asylindustrie weiß er nur zu genau, dass da ganze Schlepperorganisationen ihr Geld verdienen und deren Häuptlinge derweil in Nordafrika gemütlich im Cafe- oder Teehaus sitzen.

Außerdem ist Herr Schwertner anscheinend zu jung, um zu wissen, was „Flucht” wirklich ist (1938: Juden, 1945: Sudetendeutsche, 1956: Ungarn, 1968: Tschechen, um nur die wichtigsten echten Flüchtlingsströme zu erwähnen.)

Schließlich drängt sich auch die Frage auf, ob sich Herr Schwertner als Katholik und leitender Mitarbeiter einer Organisation der römisch-katholischen Kirche nicht auch für die doppelte Anzahl der im Mittelneer Ertrunkenen von bis zu 40.000 Schwangerschaftsabbrüchen jährlich in Österreich verantwortlich fühlt? Da könnte der CARITAS-Chef ruhig auch eine Verantwortlichkeit bemühen, die „Europa” zu tragen hat! Das nahende Fest der Geburt Jesu Christi wäre doch ein guter Zeitpunkt, auch darüber einmal ein Wort zu verlieren!

Dr. Günter Frühwirth ist Jurist und verfolgt die gesellschaftspolitische Entwicklung Österreichs mit aktivem Interesse.

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