Rettungsbojen, Rettungsringe,
Rettungsleinen, Rettungsboot,
alle diesen guten Dinge
bringen Rettung in der Not.
Doch wenn einem ganzen Lande
Wasser bis zum Halse steht,
was heut’ weder Schuld noch Schande,
gibt’s zur Rettung ein „Paket“.
Freilich, wenn die Weisen „schnüren“,
was geschnürt wen retten soll,
schreiben sie, was wir dann spüren,
höchstens klein ins Protokoll.
Aber bei Metaphern eben
sind sie kreativ und firm,
und so gibt’s, um Trost zu geben,
obendrein den „Rettungsschirm“.
Dieser mag plausibler scheinen,
denn ist wer im freien Fall,
zieht er einfach an den Leinen,
und der Fallschirm füllt sich prall.
Allerdings mit solchen Thesen
hätten glatt wir uns verrannt:
Wie dazu wir nämlich lesen,
wird der Schutzschirm „aufgespannt“!
Ah, man denkt wohl, wie vom Regen
einer in die Traufe tritt –
klar, dann ist ein Schirm ein Segen,
auf gut Deutsch gesagt, ein Hit.
Da der Schutzschirm aber Zocken
eher fördert, statt wen schützt,
zagt man nicht, ihn „aufzustocken“,
dass vielleicht er trotzdem nützt.
Aufgestockt auch noch „verdoppeln“
will den Rettungsschirm man gar,
sozusagen dreifach moppeln,
grad als wär’s für immerdar.
Überspannt verbockt man’s weiter,
schützt und schirmt und stützt verstockt
und macht just die Räuberleiter
jenen, die das Geld verzockt!
Pannonicus