Alljährlich im Mai ehrt die Mathematische Fakultät der Universität Wien durch die Verleihung des Goldenen Doktordiploms verdiente Doktoren der Mathematik, die 50 Jahre zuvor promoviert worden sind. Im Mai 2015 wurde im Rahmen einer solchen akademischen Feier das Goldene Doktordiplom dem emeritierten Universitätsprofessor Dr. Dr. h. c. Werner Kuich verliehen. Kuich ist auch Ehrendoktor der Immanuel-Kant-Universität zu Königsberg, Mitglied der Academia Europaea sowie der Finnischen Akademie der Wissenschaften; 1985 bis 1988 war er Vorsitzender der Österreichischen Mathematischen Gesellschaft. Gemeinsam mit rund dreißig Mitgliedern seiner eigenen Burschenschaft und Freunden von anderen Burschenschaften nahm Kuich an seiner Ehrung in Verbindungsfarben, mit Band und Mütze, teil.
Bei dieser Feier wurden drei Mathematiker geehrt und jeder von ihnen konnte eine 20-minütige Redezeit für eine kurze Ansprache verwenden. Kuich sprach in seiner Rede neben mathematischen Sachthemen auch politische bedenkliche Entwicklungen auf Universitätsboden an:
„In meiner Abschiedsvorlesung vor 5 Jahren habe ich auf besorgniserregende Entwicklungen, die ihren Ursprung zentral in den Hochschulen haben, aufmerksam gemacht. Diese haben sich inzwischen auch für die Öffentlichkeit wahrnehmbar verstärkt. Unter dem Vorwand des Antifaschismus wird das Demonstrationsrecht, die Versammlungsfreiheit, die Meinungsfreiheit und die Lehrfreiheit behindert und zwar durch die Österreichische Hochschülerschaft, die noch dazu eine Körperschaft des öffentlichen Rechts ist und die Mitgliedsbeiträge ihrer Zwangsmitglieder gesetzwidrig verwendet.
Unter dem Druck dieser Österreichischen Hochschülerschaft ziehen Rektorate Hörsaalzusagen zurück, falls Vorträge zu erwarten sind, die der politischen Korrektheit nicht entsprechen. Mir ist das vor einigen Monaten passiert. Es werden durch sie Demonstrationen unterstützt, deren eindeutiges Ziel die Störung der Versammlungsfreiheit ist. Ich erwähne nur die Demonstrationen gegen den WKR-Ball und nunmehr gegen den Akademikerball mit ihren Gewaltausbrüchen im Jahr 2014.
Die Österreichische Hochschülerschaft handelt dabei nach dem Zitat des italienischen Philosophen Ignaz Silone, eines zeitweiligen Mitglieds der kommunistischen Partei Italiens: ‚Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus.‘“
Sektionschef i. R. Dr. Norbert Rozsenich verließ nach diesen Worten unter Protest den Saal. Davon abgesehen nahm die Feier jedoch ihren normalen Verlauf. Nach der Feier wurde zu einem Buffet gebeten.
Zu diesem Zeitpunkt hatte es sich im Mathematischen Institut bereits herumgesprochen, dass bei der Feier Burschenschafter in Farben anwesend waren. Schnell formierten sich einige Studenten der Studienrichtungsvertretung „Roter Börsenkrach“ mit einem Transparent „Burschis Raus“ in einem Vorraum des Festsaales und brüllten linksradikale Parolen – derart allen Anwesenden die Richtigkeit der oben zitierten Rede bestätigend.
Nach einer Schrecksekunde, die fast ein Jahr lang dauerte, erhielt Professor Kuich Ende April 2016 ein Schreiben des Vizedekans der Fakultät für Mathematik Univ.-Prof. Dr. Christian Krattenthaler.
Wien, am 20. April
Sehr geehrter Herr Prof. Kuich!
In der ersten Sitzung der Fakultätskonferenz für Mathematik der Universität Wien nach der Feier zur Verleihung der Diplome zum Goldenen Doktorjubiläum am 28. Jänner sind die Ereignisse während dieser Feier heftig diskutiert worden.
Im Namen der Fakultätskonferenz möchte ich unser Missfallen zum Ausdruck bringen, dass Sie die Feier zu einer Manifestation von Gedankengut missbraucht haben, das an einer Universität nichts verloren hat.
War waren davon ausgegangen, dass Sie die hohe Wertschätzung, die wir Ihrem wissenschaftlichem Werk und Ihren Verdiensten für die Informatik und Mathematik entgegenbringen, zu schätzen wissen und dementsprechend würdigen würden. Wir sind deshalb umso mehr enttäuscht, dass diese Feier von Ihnen so umfunktioniert wurde.
Unter den Mitgliedern der Fakultätskonferenz gab es auch einige, die vorschlugen, beim Senat der Universität die Aberkennung des Diploms zu beantragen. Nach eingehender Diskussion sind wir jedoch davon abgekommen, da dies eine – von uns ungewollte – Aufwertung der Ereignisse bedeuten würde.
Dieser Brief wird auch dem Senat der Universität zur Kenntnisnahme übermittelt.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Christian Krattenthaler, Vizedekan der Fakultät für Mathematik
Das Verhalten des Sektionschefs i. R., das Auftreten des „Roten Börsenkrachs“, der Brief des Vizedekans und die Aktionen der Österreichischen Hochschülerschaft zeigen, dass sich die Institutionen der Universitäten als Gesinnungspolizei verstehen. In diesem Zusammenhang sind auch die Fälle des em. Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Brauneder, Dritter Präsident des Nationalrates a. D., und des Dr. Peter Kratzer, denen die Ehrung des Goldenen Doktordiploms durch die Senate der Universität Wien beziehungsweise der Universität für Bodenkultur verweigert wurde, zu sehen. Die skandalöse Behandlung unseres Nobelpreisträgers Konrad Lorenz durch die Universität Salzburg gehört in die gleiche Kategorie.
Was würde wohl der berühmteste österreichische Philosoph Sir Karl Popper, der bei Festansprachen universitärer Feiern so gerne zitiert wird, zu diesen Vorkommnissen sagen? Es wird Zeit, dass zum Goldenen Jubiläum der 68er Generation der „Muff von 50 Jahren unter den Talaren“ spätestens bei den Nationalratswahlen 2018 endlich hinweggefegt wird.
Mag. Christian Schmied studierte in Wien und Yokohama und war Teilnehmer bei der Verleihung des Goldenen Doktordiploms an Universitätsprofessor Dr. Werner Kuich.
Die Frage stellt sich - ist Österreich eine Dreckstaat? Und sie ist rhetorisch, denn diese Frage zu stellen heisst, sie zu bejahen. Als ich unlängst einem Östertrottel und VDB Wähler erklären musste, wofür die Burschenschaften in Ihrer Tradition stehen und daß diese mit 1848 die Grundlagen des Parlamentarismus und der verfassungsmäßig garantierten politischen Grundrechte erschufen hat der Trottel mit dem Kopf gewackelt und groß mit den Augen gerollt. Sie wissen es nicht, weil linke und dumme Lehrer es Ihnen nicht oder anders erzählen. So wie auch der Satanas ausgerufen wird, wenn einmal das Wort 'großdeutsch' in der Debatte fällt - und sogleich alle nach NAZI und Scheiterhaufen rufen. Dieser Vorfall erweist, daß das politische System dieses Landes zu einer Softpornovariante der DDR verkommen ist. Die Evolution hat für die Blöden eine Lösung parat - sie sortiert sie weg. Bald ist es auch bei uns soweit.
Ich bin kein Akademiker, aber ich schäme mich zutiefst das die rote Brut über unsere Geistesgrößen herfallen, anstatt stolz ihre Leistung zu würdigen. Schande über solche Nestbeschmutzer.
Was für eine jämmerliche Bande, diese Systemsgleichschrittmarschierer.
Einfach nur zu verachten.
Tief sind die Unis gefallen, auch im Ranking.
Hier passt vielleicht ein Hinweis auf den " Marsch für die Familie " von vergangenen Samstag. Ich war dort und zum ersten Mal mit dem linken Terror oder soll man sagen der linken Höllenbrut persönlich konfrontiert. Ich wunderte mich über die heitere Gelassenheit der Teilnehmer an dieser Veranstaltung, mir selber war diese nicht gegeben und so krachte ich auch verbal mit so einem Stänkerer zusammen. Ein hohes Lob der Polizei !!!. Nur die kommende Elite kann das nicht sein, es sind gehirngewaschenen Grenzdebile mit einem IQ von max. 50. Armes Österreich
"Gedankengut, ... das an einer Universität nichts verloren hat": also die universitas als ein Ort, wo man einander darin bestätigt, bei den schon gehabten und wohlbekannten Meinungen unverbrüchlich zu bleiben. Die Hochschule als institutionalisierter Stillstand.
Ist halt ein Pech dass der Herr Professor Emeritus in seiner Ansprache nicht die
ungemein früchtetragende Genderwissenschaften lobend erwähnt hat und
die idiotensicheren Studienabschlüsse in den "übergeordneten" Studien Soziologie-
Politologie -Kultur -u.Kommunikationswissenschaften nicht als Bereicherung
für die wissensdurstigen Neu-Studiosi aus allen Etagen der Gesellschaft hervor-
gehoben hat! Die Gremien an den Unis werden nur mehr aus dem" politisch
korrekten"Eintopf besetzt im Einklang mit den Staatsmedien .Die freie Universität
war gestern die sozialistischen Hochschulen haben an Dominanz und Zäsur
von Lehre-Forschung -politisch zugelegt aber substantiell in allen Rankings verloren.
Was bleibt ist die hohe Kunst der Demagogie auf Gewerkschaftsniveau ...............