Für das nazifreie Paradies auf Erden in der Demokratie jenseits des Nationalstaates!

Wandschmierereien, wild geklebte Plakate und Aufkleber transportieren allgegenwärtige Propaganda. Diese hat gegenüber kommerzieller Werbung sogar einen gewissen Vorteil. Denn durch den inoffiziellen bis illegalen Charakter dieser Medien ist die breite Öffentlichkeit geneigt, sie als Ausdruck von "Graswurzelbewegungen", als Initiative "von unten" zu verstehen und als idealistisches Unterfangen zu bewerten. Das ist jedoch eine Fehleinschätzung. Ein neu aufgetauchtes Motiv macht Verbindungen der engagierten Kleber zu politisch einflußreichen Gruppen offenkundig.

Zuvor noch einige Beobachtungen, um den größeren Zusammenhang zu beleuchten.

Bekanntlich wird von "linker Seite" (in Ermangelung eines präziseren Ausdrucks) ein massiver Propagandakrieg mittels Aufkleber geführt. Geklebt wird auf Verkehrszeichen, Ampeln, Telephonhütten, Stromkästen. "Antifa", Feminismus, "Antirassismus", "Flüchtlinge und Muslime willkommen", Radfahren ("Critical Mass") und dergleichen werden in den Städten auf diese Weise beworben. Aber auch die Zerstörung der Nationen und Nationalstaaten wird auf diese Weise propagiert ("No Border – No Nation – Stop Deportation!", "Kein Mensch ist illegal", "Weder Österreich noch die EU!"). Schließlich soll das Utopia des nationslosen und klassenlosen Weltstaates erreicht werden.

Darauf deuten folgende Sujets hin:

"Vereinigte sozialistische Staaten von Europa – statt kapitalistischer Ausbeutung und Troika-Spardiktat"

Das ist der Text eines Aufklebers der Organisation "Revolution". Darauf ist der Großteil des europäischen Kontinents bis zum Kaspischen Meer zu sehen, alles in tiefes Rot getaucht. Grenzen sind nicht eingezeichnet. Auf der Netzseite der Revolutionäre findet sich folgende Selbstvorstellung:

REVOLUTION ist eine internationalistische Organisation. Wir sind weltweit, in verschiedensten Ländern aktiv und organisiert. Denn nur eine internationale Bewegung kann den internationalen Kapitalismus besiegen. Wir wissen, dass der Kapitalismus, der global existiert, nur durch eine globale Bewegung gestürzt werden kann. Dazu muss jede Landesgrenze und nationale Beschränktheit überwunden werden, um uns zu einer wahren globalen und vereinten Menschheit, ohne nationalistische Bigotterie, Kriege und Klassenaufspaltung, hinzubewegen. Dafür brauchen wir eine revolutionäre internationale Organisation.

Insofern hier Landesgrenzen und "nationale Beschränktheiten" "überwunden" werden sollen, konvergiert das Programm "zufällig" mit der politisch ohnehin gewünschten und von den Open-Society-Organisationen von George Soros vorangetriebenen Auflösung der Staaten. Der Verdacht liegt nahe, dass globalistische Institutionen Gruppen wie "die Revolution" aufbauen, um (über Umwege) ihre Weltregierungspläne in den Köpfen der Menschen zu verankern. Dabei vermitteln die ideologischen Diskrepanzen in Detailfragen den täuschenden Eindruck, daß es eine Vielfalt an Richtungen wäre, die eine solche Politik wünschen.

"Für das Paradies auf Erden! – Gegen Islamismus, Antisemitismus, Rassismus und Alles was uns sonst davon trennt!"

Nach eigener Erklärung der Autonomen Antifa, die einen Kleber dieses Textes produzierte, soll damit gegen den Al-Quds-Tag in Wien, gegen Islamismus und den Iran Stellung bezogen werden. (Zumindest ist diese Interpretation des uferlosen Wortwustes auf der Internetseite der Herren "Antifaschisten" vermutlich die naheliegendste.)

Bezeichnend ist, dass im Kampf "gegen Islamismus, Antisemitismus, Rassismus" ein utopisches Ziel gefordert wird. "Paradies auf Erden" klingt im Prinzip lächerlich. Ist es allenfalls ironisch gemeint? Nun, das linke Milieu ist nicht für seinen Humor bekannt. Ist es naiv? Oder titanisch?

Ist hier ein bewusst antichristliches Projekt beabsichtigt, da der kirchliche Glaube bekanntlich die Idee eines irdischen Paradieses als irreale Utopie zurückweist?

Der Sowjetkommunismus, der angeblich ein "Paradies auf Erden" anstrebte, brachte orchestrierte Hungersnöte, Massenmorde, Deportationen ganzer Völker und Gulags hervor. Nach geschätzten 100 Millionen Todesopfern (Stéphane Courtois, Schwarzbuch des Kommunismus) sollte dieser gefährliche Unsinn nie wieder propagiert werden.

"Democracy Beyond the Nation State"

Dieses Motiv ist dem Berichterstatter erst vor kurzer Zeit untergekommen. Es ist der Anlass der vorliegenden Analyse. Wenn man etwas nachforscht, wird man entdecken, dass das von der Open Society Foundation von George Soros unterstützte Project Syndicate am 14. November 2017 einen programmatischen Artikel dieses Namens veröffentlichte. Vereinfacht zusammengefasst geht es darum, dass Nationalstaaten überholt seien und dass die Demokratie innerhalb übernationaler Gebilde praktiziert werden solle. Gewährsmann dieser Utopie ist ein gewisser Dani Rodrik von der Universität Harvard ("The Globalization Trilemma").

In diesem Zusammenhang soll nicht näher auf die Voraussetzungen und Implikationen der Ideologie des Weltstaates eingegangen werden. Das Thema hier ist nur die Verbreitung der Propaganda in der Öffentlichkeit. Und was das betrifft, so muss man feststellen, daß die Propaganda der Mächtigen (denn mächtig sind sie zweifellos) es geschafft hat, sich als Ausdruck des Volkswillens auszugeben. Denn – wie oben erwähnt – müssen Aufkleber auf Verkehrszeichen und Haltestellen dem unbedarften Beobachter als Initiative von unten erscheinen. Im gegenständlichen Fall soll wohl der Eindruck vermittelt werden, dass die Österreicher selbst eine "Demokratie jenseits des Nationalstaates" anstreben wollten oder zumindest nichts dagegen hätten.

Dieser Eindruck wäre nicht völlig falsch. Die Österreicher scheinen tatsächlich lethargisch zu sein und alle noch so schlimmen Entwicklungen widerstandslos hinzunehmen. Wo sind die Demonstrationen gegen die Machtanmaßung der EU? Gegen den Lissabon-Vertrag und das Ausdünnen der Souveränität? Wo artikuliert sich Widerstand gegen die Masseninvasion und die Islamisierung?

Viel zu wenige denken darüber nach, dass eine Demokratie nur bei geschützten Grenzen und klarer Zugehörigkeit (und Nicht-Zugehörigkeit) zum jeweiligen Staat funktionieren kann.

Alles andere ist eine Illusion – und nützt nur denen, die sich der Staaten entledigen wollen, weil sie ihrer Macht im Wege stehen.

Drei Gegenfragen

Aufmerksame Leser könnten sich nun drei Fragen stellen:

  1. "Soll hier ausgesagt werden, dass alle die aufdringlichen Schmierereien, Plakate und Aufkleber von ein und derselben Gruppe auf Befehl globalistischer Akteure in die Öffentlichkeit gebracht werden?"

Nun, nach Jahrzehnten antipatriotischer und globalistischer Propaganda hat die No-Border-No-Nation-Bewegung natürlich sowohl Eigendynamik als auch inhaltliche Varianz angenommen. Wichtig ist das angestrebte Ziel, nämlich die Idee des Nationalstaates aus den Köpfen zu vertreiben. Daran wird massiv auf vielfältige Weise gearbeitet – übrigens auch im "offiziellen" Kulturbetrieb.

So führte z. B. der skurrile "Kunst Raum Niederösterreich" (im Palais Niederösterreich in der Wiener Herrengasse) im Herbst 2010 eine Propagandaaktion ("Ausstellung") mit dem Titel "Mit uns ist kein (National)Staat zu machen" durch. ("Der Katalog zur Ausstellung entstand in Kooperation mit SOS-Mitmensch und ist Teil der Septemberausgabe des Menschenrechtsmagazins MO sein, das sich unter anderem der Frage des Wahlrechts für MigrantInnen widmet." [Fehler im Original]).

Offenbar besteht also eine inhaltliche Übereinstimmung zwischen steuergeldfinanziertem Kulturbetrieb und vermeintlich anarchieaffiner Plakatiererszene. Es gibt eine Konvergenz der Ziele trotz unterschiedlicher Schwerpunktsetzung im einzelnen.

Daher passen auch die Aufkleber der NEOS mit der Botschaft "Europa stärken" im EU-Sternenkranz gut ins Bild der propagandistischen Aufkleberschlacht, obwohl diese Partei ja eigentlich als "liberal" gilt und somit unkontrollierbaren Machtzentren mit uferlosen Bürokratien skeptisch gegenüberstehen müsste.

Alles das zeigt eine weitgehende ideologische Gleichschaltung in vielen Bereichen der Öffentlichkeit und damit den Einfluss derer, die sie betreiben.

  1. "Werden diese Propagandamittel nicht krass überschätzt?"

Wer so fragt, offenbart eine geradezu sträfliche Unterschätzung der Manipulation der Massen. Wenn diese Propagandamittel nicht für die Erlangung der "Lufthoheit" und für die Schaffung eines Klimas der Einschüchterung wichtig wären, würden sie nicht eingesetzt werden. Die Produktion der omnipräsenten Aufkleber muss darüber hinaus von finanzstarken Gruppen ermöglicht werden. Es ist ausgeschlossen, dass linke "Aktivisten" das aus ihrer eigenen Tasche zahlen.

  1. Und wenn schon, was soll’s?

Die Propaganda besitzt neben der Überredung – das wusste schon Platon – die Dimension der Einschüchterung und der Drohung. Ziel ist ja die Errichtung eines unfreien Systems. Wer das auf die leichte Schulter nimmt, macht sich mitschuldig am Abbau der Freiheit in unserem Land.

Fazit:

Über die genannten Propagandamittel werden so gut wie ausschließlich "linke" und globalistische Inhalte in die Öffentlichkeit gebracht. Propagandamittel gegensätzlicher Ausrichtung, besonders gegen die Masseninvasion gerichtete, verschwinden schnell. Da für ohnehin politisch gewünschte Ziele agitiert wird, wird man sich über die Involvierung "höherer" – aber nicht notwendigerweise staatlicher – Stellen Gedanken machen müssen. Das ist besonders bei dem globalistischen Projekt "Demokratie jenseits des Nationalstaates" offenkundig. Die Leitfrage ist immer: Cui bono?

Klar ist, dass die vermittelten Botschaften streng genommen nicht zusammenpassen: Man kann nicht für "Frauenrechte" UND Islamisierung eintreten, nicht für Asylrecht UND Unterminierung der staatlichen Autorität, nicht für "mehr Europa" UND für die Zerstörung der (christlichen) Grundlagen ebendieses Europas.

Diese Widersprüche lassen vermuten, dass es um die Stiftung von Chaos geht, aus dem dann eine neue, von allen Traditionen abgelöste, überstaatliche Ordnung errichtet werden soll. Das Chaos muss zuerst im Bewusstsein der Menschen gestiftet werden, dazu ist jedes propagandistische Mittel recht.

Wer diese künstliche Pseudo-Ordnung nicht will, ist wohl ein "Nazi".

Ein aktuelles Aufklebermotiv lautet übrigens "Hate Nazis!"

Wolfram Schrems, Mag. theol., Mag. phil., Katechist.

Der Beitrag hängt inhaltlich mit dem Gastkommentar auf dieser Seite vom November 2015 zusammen (http://www.andreas-unterberger.at/2015/11/refugees-welcome-all-cops-are-bastards-bundesheer-abschaffen/).

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