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Gott sei Dank. Die Spitzenpolitiker haben eine neue Wahlkampf-Bühne. Reihenweise treten sie nun zum Gewitterschauen an.
Jeder Anfänger bei den zahllosen PR-Agenturen und Wahlkampf-Spindoktoren hat mit Sicherheit in den letzten Stunden den betreuten Parteien diesen Ratschlag offeriert. Blöd nur für Christian Kern, dass ihm auch mit der diesbezüglichen Ankündigung Sebastian Kurz eine halbe Stunde zuvorgekommen ist. Vielleicht wirft er jetzt gleich wieder das nächste Beraterteam hinaus.
Diese Auftritte werden jedenfalls ganz bestimmt die Unwetter eindämmen. Und Steuergelder locker machen für alle jene, die sich nicht ausreichend versichert haben. Worauf sich dann natürlich noch weniger Menschen versichern werden.
Die sommerlichen Unwetter sorgen schon seit langem für politisches Schaulaufen. Man denke an Viktor Klimas stets im Kofferraum mitgeführte gelbe Gummistiefel oder an das Platzen der Koalition nach dem Hochwasser 2002.
Der ORF wird mit Sicherheit auch heuer breit berichten. Und Peter Pilz bastelt schon an einer Anzeige gegen die Unwetter. Er rätselt nur noch über die Zustelladresse. Vielleicht: Heiliger Petrus, c/o Papa Francesco, Piazza San Pietro, Roma?
PS: Sollte sich jemand wundern, warum Sommer-Unwetter immer viel mehr Politiker-Adabei-Getue auslösen als Lawinen&Co im Winter, obwohl diese doch viel mehr Opfer fordern und mehr Täler von der Umwelt abschließen als schlechtes Wetter im Sommer, dann gibt’s eine logische Antwort: Im Sommer ist medial nichts los, sodass man mit dem betroffenen Anschauen von Vermurungen viel leichter in Fernsehen und Zeitungen kommt. Im Winter helfen solche Auftritte hingegen nur, wenn man sie in die Weihnachtstage platzieren kann.