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Nach dem Willen der Obrigkeit werden Polizisten bald nur noch zur Schulwegsicherung gut sein. Und dazu, an menschenleeren Sonntagmorgen auf dreispurigen Stadtstraßen (etwa vor dem Museumsquartier oder am Franz-Josefs-Kai) nach Wegelagerer-Art mit ihren Radar-Pistolen bei allen dort schneller als 50 fahrenden Autos Geld für den Staat einzutreiben.
Politik und Verwaltungsjuristen haben völlig vergessen, dass Polizisten eigentlich primär für viel Wichtigeres da sind: nämlich bereit zu sein, notfalls auch mit robuster Gewalt Ordnung und Sicherheit der Bürger wiederherzustellen. Das ist ja Hauptzweck, warum es überhaupt Staaten gibt. Und damit Politiker und Verwaltungsjuristen.
Ansonsten gibt es ja nur noch einen einzigen anderen Staatszweck, der an Wichtigkeit vergleichbar wäre, der aber in Österreich ebenfalls sträflich vernachlässigt wird. Nämlich die Sicherung von Land und Leuten nach außen. Diese Vernachlässigung geschieht schon seit langem und unter Verantwortung wirklich aller Parteien. Ganz besonders wurde sie wieder in den letzten Wochen offenkundig, da der sogenannte Verteidigungsminister de facto angekündigt hat, die letzten Spurenelemente einer Luftraumverteidigung kübeln zu wollen. Ohne dass auch nur eine einzige Partei laut dagegen protestiert hätte.
Aber zurück zur Polizei. Wie sehr sie längst zu dem geworden ist, was ein prominenter israelischer Autor (Van Creveld) recht brutal als "Weicheier" bezeichnet, hat man ja schon 2015 gesehen, als Horden illegaler Immigranten an der Grenze die Uniformträger einfach beiseitegeschoben haben, um nach Österreich einzumarschieren (und dann von Christian Kerns ÖBB weitertransportiert zu werden).
Aber jetzt zeigen gleich zwei Vorfälle, wie sehr Politik und Polizeijuristen selbst für diese Entwicklung von Polizisten zu Weicheiern verantwortlich sind. Der eine Vorfall hat sich in Hamburg abgespielt. Es war in der Nacht vor den schweren Unruhen von aus ganz Europa angereisten Linksextremisten. Jeder wusste, was dort bevorsteht. Es war ja auf vielen linksextremistischen Internetseiten angekündigt.
Deswegen wurden Tausende Polizisten aus nah und fern nach Hamburg zusammengezogen. Die Hamburger Polizei alleine wäre wohl von den bürgerkriegsartig agierenden Gewalttätern ebenso beiseitegeschoben worden wie die österreichischen Grenzschützer.
Unter den Hilfstruppen waren auch 200 Berliner Polizisten. Und die haben – Skandal, Skandal! – in der Nacht vor den auf sie zukommenden Tagen noch einmal getrunken und gelärmt. Ein Polizist und eine Kollegin haben sich auch (in vollem Einverständnis) sexuell amüsiert. Und einige haben sogar in eine Ecke der Kaserne gepinkelt. Wie fürchterlich das alles!
Die deutschen Behörden haben deshalb die 200 sofort abgezogen und einen Wust juristischer Verfahren ob dieser Ungeheuerlichkeiten eingeleitet.
Natürlich, all das war nicht ganz vorschriftsmäßig. Aber wer wusste, was auf die Männer zukommt – und das wussten alle bis auf die Schreibtischtäter, die dann gegen die 200 Konsequenzen gezogen haben, – der musste eigentlich ziemlich viel Verständnis haben, dass sich da in den Polizisten ein paar Ventile öffneten.
Denn sie waren natürlich voll der belastenden Vorahnung: dass sie sich dann tagelang mit brüllenden Extremisten herumschlagen müssen; dass sie mit Steinen und Flaschen beworfen werden; dass zahlreiche aus ihren Reihen verletzt würden; und dass hunderte Videohandys jede Aktion filmen würden, damit dann vielleicht jemand eine Szene finden kann, wo ein Polizist scheinbar zuerst auf einen der Angreifer zuschlägt.
99 Prozent der Bevölkerung würden sich niemals trauen, einem solchen Mob entgegenzutreten. Aber statt dass wir froh sind, dass es noch das eine Prozent gibt, das dazu noch bereit ist, schikanieren Politik und Justiz diese Polizisten. Sie begreifen einfach nicht, was in jungen Männern vor sich geht, die ja den Großteil der Einsatztruppe bilden. Dass in diesen ganz andere hormonelle und emotionelle Vulkane branden als bei den Insassen eines Seniorenheims. Es ist jedenfalls tausende Male besser, diese Hormonstürme entladen sich nur im Saufen und Falschort-Pinkeln als in Brandschatzung und Plünderung unter Plärren schwachsinniger Politparolen wie bei den Linksextremisten.
Tatsache ist, dass sich in einer verweichlicht (und verweiblicht) aufgezogenen Generation ohnedies immer weniger Menschen finden, die Polizist werden wollen UND körperlich wie geistig dafür geeignet sind. Der Druck von immer enger werdenden Vorschriften führt nun zusätzlich dazu, dass deren Zahl noch geringer wird.
Eine fast logische Folge dieser Fehlentwicklungen ist, dass in Österreich jetzt Bundesheer und Polizei sogar schon öffentlich um die paar jungen Männer streiten, die noch zu einem solchen körperlichen Einsatz bereit sind.
Die Hamburger Groteske und ihre üblen Folgen werden auch dadurch nicht gemildert, dass die Behörden in der Not des Hamburger Terrors tags darauf wieder nach den Berliner Polizisten gerufen haben, und dass die meisten Verfahren eingestellt sind.
Die Hamburger Bevölkerung hat hingegen begriffen, wie notwendig Polizisten sind, die noch bereit sind, zur Abwehr solcher Typen den eigenen Körper aufs Spiel zu setzen. Sie haben auch begriffen, dass es dazu kräftige junge Männer braucht, deren Benehmen nicht wie in einem Pensionat für höhere Töchter ausfallen wird.
Politiker (=Gesetzgeber) und Polizeijuristen begreifen das hingegen immer weniger. Sonst wäre der groteske Vorfall nicht denkbar, der sich in den vergangenen Stunden in Wien abgespielt hat. Zwei Polizisten wurden suspendiert und ein Polizeischüler wurde strafweise in den Innendienst versetzt, weil einer von ihnen einem renitenten Randalierer zwei Ohrfeigen gegeben hat. Der Mann war unberechtigterweise in ein Obdachlosenheim eingedrungen und hat sich lautstark geweigert, das Gebäude zu verlassen. Er ließ sich von den Polizisten nicht hochziehen und reagierte auch nicht auf längeres Zureden. Erst durch die zwei Ohrfeigen konnten sich die Uniformierten durchsetzen.
Und deswegen wird man bei der Wiener Polizei – unter einem linken Politgünstling als Präsident – suspendiert! Beziehungsweise deswegen, weil die anderen beiden Uniformierten den Ohrfeigengeber nicht denunziert – pardon: gemeldet haben.
Das wirklich Fatale daran: Tausende Polizisten lernen, dass man das nächste Mal die hilferufende Heimleitung besser ans Salzamt – pardon: auf den Zivilrechtsweg verweist, wo sie einen solchen randalierenden Eindringling dann wegen Besitzstörung klagen können. Sonst bekommt man ja selbst ein Strafverfahren.
Natürlich sind Ohrfeigen unerfreulich. Aber sie sind eben bisweilen am ehesten zielführend, wenn nichts anderes hilft. Und wenn man helfen will.
Wenn man aber schon unbedingt der öffentlichen Ohrfeigenpanik Rechnung tragen muss, wäre unter normalen Menschen (also weder unter Gesetzgebern noch Verwaltungsjuristen) die maximale Sanktion ein zehnminütiges Brülldonnerwetter durch einen Vorgesetzen. Aber Suspendierung und mehrfache Strafanzeige sind nur noch absurd.
Besonders niederträchtig ist, dass auch die beiden anderen, nicht-schlagenden Polizisten suspendiert und angezeigt wurden. Einziger Grund: Sie haben ihren Kollegen nicht verraten. Außerhalb der Welt von Politik und Verwaltungsjuristen ist jedoch jedermann klar: Polizisten sind oft in so extremen Gefährdungssituationen, dass sie sich hundertprozentig aufeinander verlassen können müssen. Wenn sie das nicht mehr können, wird jeder nur noch Dienst nach Vorschrift machen. Aber das begreift die Wiener Polizeiführung eben nicht. Sie verlangt, dass künftig jeder Polizist im danebenstehenden Kollegen einen Verpetzer vermuten muss, der nach dem Einsatz wie ein Volksschulkind zur Lehrerin rennt: "Bitte, der hat …"
Der Fisch beginnt beim Kopf zu stinken.