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Folgender Text ist in meinem soeben erschienenen Buch "Zwischen Lügenpresse und Fake News" enthalten. Er zählt viele aktuelle Beispiele sowohl für das eine wie auch das andere auf. Die restlichen Passagen des Buches können allerdings nicht in diesem Tagebuch veröffentlicht werden. Das Buch ist in Buchhandlungen und auf amazon.at erhältlich. Abonnenten können es gratis zugesandt erhalten (einfache Mitteilung - samt Postadresse! - unter "Kontakt").
Medien gelten zu Recht als „vierte Gewalt“. Sie sind zwar kaum in Verfassungen verankert. Aber es kann keine Demokratie, keinen Rechtsstaat ohne pluralistische und freie Medien geben. Sie sind in solchen Staaten absolut unverzichtbar – wenn auch für die Politik meist unangenehm. In Diktaturen, oligarchischen und autoritären Systemen sind sie hingegen Staatsfeind Nummer eins.
Die Freiheit der Medien ist der beste Indikator, um einen Staat zwischen den beiden Polen – demokratischer Rechtsstaat hier, Diktatur dort – einzuordnen.
Die Bedeutung der Medien in Demokratien ist eine vielfache. Insbesondere:
Sowohl Politik wie auch Medien selbst verfallen dabei freilich oft in den Fehler, die in den traditionellen Medien veröffentlichte Meinung mit der öffentlichen Meinung der Bürger zu verwechseln. Noch selten sind diese beiden jedoch so weit auseinandergeklafft wie heute.
In den letzten Jahren ist weltweit in der demokratischen Welt die Kontroverse rund um die diversen Formen der Medien immer intensiver geworden. Neben unvermeidbaren Fehlern und Irrtümern geht es dabei um einen eskalierenden Kampf zwischen traditionellen Medien (wie Print, TV, Radio, Film) und neuen Medien (Facebook, Twitter, Blogs).
In dieser Auseinandersetzung werden mit immer intensiverer Heftigkeit Kampfvokabel wie „Lügenpresse“ oder „Systempresse“ in die eine Richtung und „postfaktisch“ bzw. "Fake News" in die andere ausgetauscht.
Dieser Kampf geht über die übliche Rivalität zwischen Medien weit hinaus. Denn die traditionellen Medien, insbesondere Print, erkennen einerseits in den neuen Medien eine lebensbedrohliche Herausforderung. Denn die neuen Medien sind die weitaus substantiellste Änderung der Medienlandschaft seit Jahrhunderten.
Überdies fällt es sehr schwer, die Quantität und Qualität von Lüge, Unwahrheit, Manipulation, Propaganda in alten und neuen Medien zu vergleichen und zu bewerten, wo es übler zugeht. Es passiert da wie dort viel Schlimmes – was aber nichts an der fundamentalen Wichtigkeit beider Medienbereiche ändert.
Der gezielte Einsatz von Unwahrheit, Beschimpfungen, Propaganda und Erfindungen, die mit den jeweils aktuellen Medien verbreitet werden, ist historisch seit der Antike nachgewiesen. Es ist daher falsch, darin etwas qualitativ Neues zu sehen.
Einige demonstrative Beispiele:
Historisch hatten neue politische oder geistige Bewegungen sehr oft auch deshalb Erfolge, weil sie sich mit besonderem Geschick neuer Medien bedient – oder einen neuen Umgang mit schon vorhandenen Medien entwickelt haben.
Wieder nur in Stichworten (daher natürlich vereinfachend):