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Europa tut wirklich immer wieder alles, um sich lächerlich zu machen, wobei sich derzeit französische Linke wie (Altsozialist) Moscovici und (Halbsozialist) Macron mit absurden oder dümmlichen Aussagen besonders hervortun.
Die EU hat ausgerechnet ihren Kommissar Pierre Moscovici damit beauftragt, Österreich und anderen EU-Staaten namens der EU-Kommission „Empfehlungen“ zu geben. Was im Falle Österreichs besonders pikant ist, war Moscovici doch schon 2000/01 als französischer Minister Regisseur der antiösterreichischen Sanktionen.
Aber unabhängig von dieser Vorgeschichte ist eine der jetzt ausgesprochenen Moscovici-Empfehlungen unglaublicher, beziehungsweise schlichter als die andere. So als ob sich jemand als EU-Kommissar getarnt hätte, um im Namen der Kommission Kommentare abzugeben, und dadurch Brüssel zu blamieren. Jedoch, es ist kein „Fake“, wenn Moscovici spricht. Ein paar Gustostückerl seiner – europäischen? französischen? sozialistischen? – Intelligenz:
Im Ernst gesprochen: Auch ganz abgesehen von der Flachheit solcher hanebüchener Vorschläge ist es demütigend, von einem Franzosen, von einem Sozialisten solche Ermahnungen zu bekommen. Selbst wenn er nicht Moscovici hieße. Denn immerhin ist Frankreich zusammen mit - den ebenfalls links regierten - Ländern Italien und Griechenland das weitaus undisziplinierteste Land der EU, das noch nie Sparverpflichtungen eingehalten hat. Und immerhin sind die Sozialisten (nicht nur die in Frankreich) jene Kraft, welche die meiste Schuld daran trägt, dass viele Länder ständig nichtvorhandenes Geld ausgeben wollen und ausgegeben haben.
Genauso schlimm und dumm sind auf ganz anderer Ebene die ersten konkreten Ideen, die der neue französische Staatspräsident Macron jetzt geäußert hat. Er verlangt nämlich weitere Schuldenerleichterungen für Griechenland. So als ob Europa nicht schon in den letzten Jahren direkt (durch den „Haircut“, also die dramatische Kürzung vieler Schulden der Griechen, und durch die ständige Streckung der griechischen Schulden bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag) und indirekt (durch die Nullzinspolitik der EZB, die ja den Schuldenländern fast noch mehr hilft als der Haircut) Enormes für die Griechenland-„Rettung“ geleistet hätte. Als ob nicht jeder einzelne Deutsche und Österreicher – ungefragt – schon bisher sehr viel Geld für Griechenland spenden hätte müssen. So als ob sich die Griechen schon jemals für das bereits Erhaltene bedankt hätten.
Aber dennoch ist das Erste, was Macron einfällt, die Forderung nach weiteren Zwangsspenden für Griechenland. Er will das freilich nicht aus purer Naivität oder Griechen-Liebe heraus. Vielmehr glaubt er, dass das indirekt auch Frankreich nützen würde. Solange Griechenland gerettet wird, wird auch Frankreich mitgerettet. Solange immer wieder griechische Schulden nachgelassen werden, kann auch Frankreich damit rechnen. Solange die EZB Geld zum Nulltarif hergibt, profitiert auch Frankreich davon.
Mit Macron ist die EU fester denn je in den Händen der fröhlichen Schuldenmacher.
Gewiss: Mit dem deutschen und dem österreichischen Finanzminister (und vermutlich auch mit dem nächsten niederländischen) gibt es noch ein paar Menschen, die sich vorerst einer Fortsetzung des Wahnsinnsexzesses entgegenzustellen wagen. Es wird nur immer fraglicher, wie lange dieser Damm noch halten wird. Sind doch von Angela Merkel angefangen alle Machthaber Europas derzeit total Macron-euphorisch. Während sich Merkel wenigstens in Sachen Schuldenerleichterungen für Griechenland noch bedeckt hält, ist ihr Koalitionspartner SPD aber schon ganz massiv und offen für weitere Schuldenerleichterung.