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Und irgendwie auch dank Christian Kerns. Der SPÖ-Vorsitzende hat ja unter großem Brimborium ein „Programm für Wohlstand, Sicherheit & gute Laune“ präsentiert. Schon diese skurrile Überschrift für ein politisches Programm zeigt, dass Kern ganz offensichtlich gar nicht ernst genommen werden, sondern nur ein populistischer Gemischtwarenverkäufer und Entertainer sein will. Das sorgt für belustigtes, wenn auch angesichts der wahren, von Kern ignorierten oder mit Halbsätzen "gelösten" Probleme Österreichs verzweifeltes Kopfschütteln. Das ist aber zumindest irgendwie eine Unterform der dekretierten guten Laune. Zugleich veranlasst sein „Programm für gute Laune“ auch dazu, einiges Andere aufzulisten, was ebenfalls amüsiert oder wirklich erfreut stimmt, also so oder so für gute Laune sorgt.
Fangen wir im Ausland an:
Da meldet das seriöse und immer gut informierte „Wall Street Journal“, dass George Soros in den letzten Wochen an der Börse fast eine Milliarde Dollar verloren hat. Er hatte nämlich darauf gewettet, dass eine Wahl von Donald Trump die Börsenkurse zum Fallen bringen würde. In Wahrheit sind sie aber zumindest bisher gerade wegen der durch Trump ausgelösten Hoffnungen steil gestiegen.
Übrigens: Ein Mann namens Stanley Druckenmiller, der früher zu dessen Erfolgszeiten für Soros gearbeitet hatte, wettete diesmal – jetzt ganz auf eigene Rechnung – genau auf das Gegenteil von Soros. Und gewann.
Das nennt man „blöd gelaufen“ für Soros, der in den Monaten zuvor überdies mehr als 20 Millionen Dollar in den Wahlkampf demokratischer Kandidaten (fehl)investiert hatte. Und der mit noch mehr Geld die Völkerwanderung nach Europa gesponsert hatte.
Wer da nicht ins Schmunzeln und zu guter Laune kommt, der muss schon ein ganz großer Verehrer von Soros sein. Auch wenn diese gute Laune zugegebenermaßen nicht ganz frei von Schadenfreude ist.
Da hat ein britischer Lkw-Fahrer – also gewiss kein Krösus – nicht weniger als 200.000 Pfund für die Familie jenes polnischen Berufskollegen gesammelt, der Opfer des islamistischen Terroristen vom Berliner Weihnachtsmarkt geworden ist. Das ist ein überaus bewegender Beweis menschlicher und gesamteuropäischer Solidarität – gerade zwischen Angehörigen zweier Völker, die von der europäischen Political Correctness derzeit beide besonders schief angeschaut werden.
Wenn das nicht wirklich echte Freude und gute Laune schaffen kann – was dann?
Da beschließt das tschechische Parlament ein Gesetz, das künftigen Regierungsmitgliedern verbietet, Medien zu besitzen oder zu betreiben. Das richtet sich gegen Finanzminister Babis, der mehrere wichtige Medien besitzt und dessen Partei Favorit für die nächsten Wahlen ist. Jenseits dieses parteipolitischen Aspekts ist es aber dennoch erfreulich, dass sich in Tschechien noch (oder nach den kommunistischen Zeiten eigentlich: wieder) Gesetze durchsetzen können, die für mehr Anstand und Sauberkeit im politmedialen Spiel sorgen.
Das Gefühl für diese Werte existiert ja in anderen Ländern längst nicht mehr, wo sich die politische Macht ungeniert eine ganze Medienlandschaft hält. Diese steht zwar formell meist im Besitz anderer Eigentümer, wird de facto aber weitgehend von der politischen Macht gesteuert, die diese Medien aus Steuermitteln und Zwangsgebühren finanziert.
Im Vergleich dazu machen die Vorgänge in Prag wirklich gute Laune. Und vielleicht gibt’s ja auch einmal in Österreich ein politisches Zeitfenster für Gesetze zur Rückkehr von Anstand und Sauberkeit im politmedialen Spiel.
Damit sind wir zum Schluss zurück in Österreich.
Da hat vor ein paar Tagen eine Gendermedizinerin namens Alexandra Kautzky-Willer die prestigereiche Auszeichnung als „Wissenschaftlerin des Jahres“ bekommen. Aufs erste ist man befremdet, wenn man gleichzeitig erfährt, dass auf der Universität die modisch klingende „Gendermedizin“ besser behandelt wird als Geriatrie oder Allgemeinmedizin. Je mehr man sich aber mit der Frau befasst, umso mehr lösen ihre Aussagen jedoch Zustimmung und damit gute Laune aus.
Sie zeigt, dass es bei vielen Krankheiten enorme und durchaus medizinisch zu erforschende Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt (keineswegs nur bei Brust- und Prostatakrebs oder in der Gynäkologie). Sie sagt aber noch viel mehr kluge und mutige Dinge. Diese entlarven die an anderen Universitäten von vielen Lehrkanzeln verzapfte Genderologie, also die Theorie vom frei wählbaren sozialen Geschlecht als totalen Unsinn. Die Professorin sieht auf sämtlichen Ebenen „gravierende Unterschiede zwischen Männern und Frauen im gesamten Lebenszyklus“, ja sogar bei der „Wechselwirkung von Biologie und sozialen Faktoren“.
Also nicht nur medizinisch, sondern auch sozial sind Mann und Frau nach ihren Forschungsergebnissen total verschieden. Es gibt viel mehr als den kleinen Unterschied. Das wissen wir zwar alle, dürfen es aber nicht sagen, weil es politisch nicht korrekt ist.
Jetzt müssten eigentlich zwei Dutzend andere Lehrkanzeln zugesperrt und auch viele feministische Axiome gemüllt werden, deren einziges Ziel ist, dass alles und alle gleichgemacht werden müssen.
Da gibt unerwarteter Weise auch ÖVP-Chef Mitterlehner nach langem wieder einmal Grund zur Freude. Während sich sein Generalsekretär Amon noch in eher rätselhafter Begeisterung für das Kern-Programm ergangen hat, hat Mitterlehner dieses durchgelesen und geht nun – bis auf drei konkrete Punkte, wo er eine Konsens-Chance sieht – massiv auf Distanz dazu.
Das zeigt, dass auch er noch nicht ganz zum servilen Untertanen der SPÖ geworden ist und sich über diese ziemlich zu ärgern imstande ist und das auch ehrlich äußert. Wer hätte gedacht, dass auch Mitterlehner wieder einmal für gute Laune zu sorgen vermag?