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Was macht die Regierung angesichts der Migrationskatastrophe, der Explosion der Arbeitslosigkeit, des aus dem Ruder laufende Pensionssystems, der Kriminalitätsentwicklung (um die wohl größten Probleme des Landes zu nennen)?
Die Antwort ist eindeutig: Sie geht keines dieser Probleme an. Sie belästigt uns statt dessen mit den täglichen Boulevard-Ideen irgendwelcher Pressesekretäre zur Füllung des Sommerlochs, wie etwa mit den Bankomatgebühren, mit dem von der Regierung geplanten Abriss von Hitlers Geburtshaus oder dem alljährlichen Vorschlag einer Ferienneuordnung für Schulen (wobei aber natürlich das einzige echte Problem völlig umgangen wird, dass die reine Unterrichtszeit im Lauf der Zeit signifikant abgenommen hat).
Gewiss, an der Untätigkeit bei den eingangs genannten wirklichen Problemen ist die total reformunwillige SPÖ hauptschuld. Aber auch von der ÖVP kommt abgesehen von gelegentlichen mutigen Vorstößen ihres – vom Parteiobmann völlig im Stich gelassenen – Klubobmanns und der Initiativen von Außen- und Innenminister zum Themenkreis Migration gar nichts.
Aber halt. Da ist ja doch etwas. Immerhin hat die Regierung groß eine „Entbürokratisierung“ angekündigt. Diese wäre in der Tat dringend notwendig. Wer könnte da nicht dafür sein?
Allein: Die meisten Österreicher haben diese Ankündigung schon viel zu oft gehört, als dass sie auch nur eine Sekunde daran glauben könnten. Es gibt über diese Erfahrung hinaus aber auch noch etliche aktuelle Gründe, daran zu zweifeln, dass es demnächst wirklich eine „Entbürokratisierung“ geben könnte:
Um gegen diese gewaltige Front wirklich erfolgreich und nicht nur rhetorisch anzutreten, bräuchte es eine starke Regierung, die einen Konflikt auszuhalten imstande ist. Die es durchsteht, wenn die Lobbys und ihre PR-Agenturen die Medien gegen die Regierung aufhetzen (weil sie eigentlich wissen müsste, dass solche Aufregungen ohnedies immer nur ein paar Tage halten). Die den Mut hat zu sagen: „Wir brauchen nicht gleich ein Gesetz, eine neue Regel und die dazu gehörende Bürokratie, wenn etwas passiert oder wenn jemand ein Problem artikuliert. Viel wichtiger ist es, Hunderte Seiten Gesetze und Verordnungen außer Kraft zu setzen. Dann wird man sehen, welche zwei Regeln darunter vielleicht noch irgendwie nützlich gewesen wären.“
Wer vermag daran zu glauben, dass wir eine Regierung hätten, die den Mut und die Energie dazu hat? Wer sieht nicht, dass die meisten Ministerbüros nur noch ein einziges kurzfristiges Ziel haben: „Wie kommen wir morgen in den Medien gut unter?“ Das schafft man halt nur, wenn man den Populismus von NGOs&Co mitmacht, wenn man auf die wöchentliche mediale Aufregung mit einer wöchentlichen neuen Regulierung reagiert.
Zu all dem fände man wohl nur aus einem verwurzelten Liberalismus und Patriotismus heraus die nötige Kraft. Nur so wäre man imstande, weniger an den (ohnedies nur vermeintlichen) kurzfristigen eigenen Erfolg als an den langfristigen des Vaterlandes zu denken.
Als Beweis für meine Skepsis kann schon die erste Aktion der „New-Deal“-Regierung dienen: Sie hat eine große Kommission eingesetzt, um gegen sogenannte Hass-Postings vorzugehen. Das ist nur noch lächerlich. Denn die widerlichen Postings, Tweets und Facebook-Einträge, die irgendjemandem Mord und Pest wünschen, stehen ungefähr an dreihundertster Stelle der wirklichen Probleme Österreichs. Jedoch die linken Mainstream-Medien, die linkspalästinensische Staatssekretärin der SPÖ und der ÖVP-Justizminister machen sie zum Zentralproblem (ich werfe schon seit Jahrzehnten solche an mich gerichtete Texte direkt in den Papierkorb, den echten oder den elektronischen. Ich habe, als mir ein Herr Armin Wolf auf Twitter öffentlich Drogenkonsum unterstellt hat, was zweifellos klagbar war, nicht einmal mit dem Ohrwaschel gewackelt).
Jetzt aber sind solche ungustiösen Enuntiationen offenbar das zentrale Problem dieser Regierung. Man kann sicher sein, die Regierung wird darauf mit weiteren neuen Bürokratien, Regeln, Institutionen antworten. Sie wird sich wie in den letzten zehn Jahren gehabt in Pipifax-Problemen verlieren und Null Energie, Zeit und Willen für die wirklich großen Aufgaben haben.