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Da hört sich jeder Spaß, jede Geduld auf: Laut dem „Profil“ fehlen in Wien jetzt schon 40 von 75 Notärzten. Das heißt, dass Einsatzfahrzeuge der Rettung oft nicht mehr mit einem Arzt besetzt sind, auch dann, wenn es dringend notwendig wäre. Das heißt aber, dass Menschen regelmäßig sterben, weil ein Rettungsauto nur mit Sanitätern besetzt ist, deren Ausbildung naturgemäß lange nicht so gut ist wie die eines Arztes.
Warum es zu diesem Megaskandal gekommen ist? Laut der Gewerkschaft – also einem dem Rathaus nicht gerade fern stehenden Verein, der daher in diesem Thema ziemlich glaubwürdig ist, – liegt die Ursache vor allem daran, dass Wien nicht bereit ist, die Rettungsärzte für ihren schwierigen Dienst ausreichend zu honorieren. Diese Gewerkschaftsaussage dürfte stimmen. Denn es gibt ja europaweit einen wachsenden Ärztemangel.
International herrscht jedenfalls ein großes „G'riss“ um Ärzte. Alljährlich gehen 40 Prozent der Medizinabsolventen aus Österreich ins Ausland, weil sie dort besser verdienen können, wo man Gehälter nach Angebot und Nachfrage zahlt und nicht nach irgendeinem bürokratischen Schema.
Das kann den Medizinern nicht persönlich vorgeworfen werden. Das ist aber trotzdem absurd, wenn man sich vor Augen hält, dass das Medizinstudium (nach den Kunstuniversitäten und der Veterinärmedizin) eines der teuersten ist, dass aber die Studenten keinen einzigen Cent dafür zahlen. Das zeigt, wie verkorkst die österreichische Realität ist (in diesem Punkt eindeutig auf Beharren der SPÖ). Es wäre eindeutig gerechter und sinnvoller, wenn (auch) Medizinstudenten einen ordentlichen finanziellen Beitrag zu ihrem Studium leisten müssten – so wie es jetzt schon an den rasch wachsenden Privatuniversitäten der Fall ist –, wenn dann aber im Gegenzug Jungärzte in Österreich so gut bezahlt würden, dass eine ausreichende Anzahl im Lande bliebe.
Diese dringende Notwendigkeit gilt für Wiener Rettungsärzte genauso wie für Spitalsärzte und Ärzte, die einen Kassenvertrag übernehmen sollen. Der Ärztemangel macht sich schon längst überall bereit. Er hat alles Zeug, zum dominanten Thema der nächsten Jahre zu werden, weil nicht rechtzeitig gegengesteuert worden ist.
Für die Wiener Rettung ist, wäre die Stadträtin Wehsely zuständig. Laut „Profil“ verweigert sie aber jede Stellungnahme zu dem Thema. Was zwar infam und feig, aber dennoch nachvollziehbar ist. Denn die Dame ist ja vollauf damit beschäftigt, die lauteste Stimme der Willkommenskultur in der SPÖ zu sein und ständig immer noch mehr Asylwerber ins Land holen zu wollen.
Nicht nur wegen der rapid steigenden Ausgaben für Asylwerber ist dann kein Geld in der Kasse, um Rettungsärzte ausreichend zu entlohnen. Die Stadt wirft ja auch sonst mit dem Geld nur so um sich:
Da müssen es die Wiener halt schon verstehen, dass sie bisweilen sterben, weil in der Rettung auch bei lebensgefährlichen Erkrankungen oder Verletzungen kein Arzt sitzt.
Statt „Freundschaft!“ sollte man sich rund ums Rathaus künftig „Gesundheit!“ wünschen.
PS: Noch viel teurer wird das Wiener Gesundheitswesen in den nächsten Jahren auch noch aus einem anderen Grund: Künftige Krankenpfleger (Krankenschwestern) müssen absurderweise künftig eine Fachhochschule besuchen. Das ist total überflüssig. Das verschafft nur ein paar Oberschwestern (und braven Parteimitgliedern) Lehraufträge oder gar einen Professorentitel. Das wird naturgemäß zu viel höheren Gehaltsansprüchen der akademisch gewordenen Krankenschwestern führen. Und das wird jedenfalls auch den Mangel an Krankenpflegern drastisch erhöhen, weil es jahrelang keine neuen Absolventen geben wird. Aber zugegeben, dieser Unsinn ist auf Bundesebene ausgebrütet worden. Jedoch Proteste von Wehsely und Genossen dagegen hat es absolut keine gegeben.
PPS: Auch Niederösterreich hat unter dem zunehmenden Ärztemangel gelitten. Dort hat man aber in den letzten Tagen reagiert: Das Land hat für sämtliche Spitäler die Gehälter aller jungen (auch in Ausbildung befindlichen) Ärzte so deutlich erhöht, dass sogar die Ärztekammer begeistert ist. Dort hat man begriffen: Wenn etwas knapp wird - und auch Ärzte können knapp werden -, dann muss man einen höheren Preis zahlen. Das ist ein unabänderlicher Marktmechanismus, den die Genossen in der Gemeinde Wien zwar hassen mögen, aber trotzdem nicht auhebeln können (höchstens durch Zwangsarbeit und Auswanderungsverbot im Falle der Ärzte).
Ich schreibe regelmäßig Kommentare für die unabhängige und rund um die Uhr aktuelle Informationsseite „Vienna.at“.