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Der niederländische Anti-Islam-Kämpfer Geert Wilders präsentierte in Wien zwei interessante wie richtige Vorschläge. Erstens, Europa solle Dschihadisten nicht an der Ausreise in den Syrien/Irak-Krieg, sondern nur an der Rückkehr hindern. Und zweitens: Europa solle intensiv Israel unterstützen. Zugleich aber machte der Wilders-Besuch auch den bisher wenig beachteten, aber letztlich fundamentalen Unterschied zwischen ihm und den Freiheitlichen, die ihn eingeladen haben, deutlich.
Denn noch nie hat man von der FPÖ ein mit Wilders vergleichbares Verlangen gehört, Israel zu unterstützen. Der Holländer hat aber aus mehreren Gründen recht: Israel ist für Europa essentiell. Nicht nur weil Europa, besonders Deutschland und Österreich in vielfältiger Hinsicht Auslöser für seine Existenz gewesen sind. Durch den Wiener Journalisten Theodor Herzl, den Vater der zionistischen Idee, in positiver Hinsicht, und durch den Holocaust in negativer.
Israel ist heute aber vor allem auch de facto ein schützender Vorposten für Europa. Ein Schutz vor allem gegen das endgültige Überschwappen der Islamisierung. Schade, dass das viele Zuhörer von Wilders nicht zu begreifen scheinen.
Das zeigt den fundamentalen Unterschied zwischen dem Niederländer und der Strache-Partei: Wilders ist ein eindeutig prowestlicher Islamkritiker; die derzeitige FPÖ hingegen ist eindeutig eine Partei antiwestlicher (und prorussischer) Islamkritiker. Diesen gravierenden Unterschied kann auch noch so lauter FPÖ-Jubel für den charismatischen Wilders nicht übertönen.
Eine zwingende innere Logik hat auch der zweite Vorschlag von Wilders: Europa solle niemanden hindern, in den Dschihad zu ziehen. Es solle im Gegenteil die Rückkehr dieser Fundamentalisten verhindern. In der Tat: Jene jungen Menschen, die jetzt durch intensive Polizei-Aktionen an der Ausreise Richtung Syrien gehindert werden, werden mit großer Wahrscheinlichkeit nach wenigen Monaten wieder frei herumlaufen. Wenn die Justiz überhaupt bereit und imstande ist, sie auf Grund einer bloßen Absicht zu verurteilen. Was aber dann? Es kann doch niemand glauben, dass dann aus ihnen friedfertige und gesetzestreue Staatsbürger geworden sind.
Auch kein einziger der europäischen Innenminister, die unter großem Beifall der Medien diese Jagd auf Dschihadisten gestartet haben, hat eine Antwort auf dieses: Was dann?
Oder ist das, was Außenminister Sebastian Kurz an anderem Ort fast zur gleichen Zeit gesagt hat, schon die Antwort der Machthabenden? Hat also der Islam „Teil von Europa“ zu sein? Damit wäre also all das künftig Teil Europas, was auch das Gemeinsame in heute rund 50 islamischen Staaten ist. Das bedeutet für Europa mit einem Satz: die Rückkehr ins tiefe Mittelalter.
Das ist ja ganz sicher das, was die Wähler des Sebastian Kurz wollen – oder?