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Die Wiener ÖVP hat ihre Kandidaten aufgestellt. Und dabei ganz sicher eine optimale Mischung gefunden.
Sie hat nämlich so schön brav, wie wenn es die Grünen wären, ein Reißverschlusssystem präsentiert. Ein Weiblein, ein Männlein, ein Weiblein usw. Das ist ja zweifellos ganz genau das, wonach die Bürger rufen und weswegen sie in großer Zahl von der ÖVP zu Blau und Stronach wechseln, die ja beide die Quote dogmatisch praktizieren. Oder bringt da irgendwer etwas durcheinander?
Quoten und Proporz sind ja neuerdings offenbar ein System, mit dem man immer die besten Kandidaten findet. Wahrscheinlich verstecken sich deshalb auch noch weitere Proporz-Lösungen in der Liste, die man nur von außen nicht so leicht erkennt. Etwa ein Bünde-Proporz? Akademiker-Nichtakademiker-Studienabbrecher-Lehrlinge-Facharbeiter? Alte-Junge? Linkshänder-Rechtshänder? Schwule-Nichtschwule?
Das alles würde jedenfalls perfekt in die Diversitäts-Manie passen, die derzeit bei linken Journalisten und schwarzen Politsekretären so modisch ist. Und den widerspenstigen Wählern wird man die Liebe zum totalen Proporz ja angesichts der großen Marketing-Fähigkeiten der Wiener ÖVP zweifellos noch beibringen können.
Spitzenkandidatin ist übrigens die Wiener WKO-Präsidentin Jank. Sucht man in den Archiven, war sie im letzten Monat ganze zweimal irgendwo in den Medien zu finden: einmal bei einem Fototermin mit dem Wiener SPÖ-Bürgermeister; und einmal mit einem dicken Lob für den Life-Ball. Sie kennt also ohnedies schon die richtigen Signale, wie man die bürgerlichen Wähler so richtig begeistert.
PS.: Haben sich die Stadtschwarzen bei der Listenerstellung etwa gar von ihrer Ex-Abgeordneten Rauch-Kallat beraten lassen? Die werkt nach der erfolgreichen Deformation der Bundeshyme und dem Abschied von der Politik jetzt in ihrer Agentur: „mrk diversity management“. Dort bekommt man laut Homepage Rat, wie man Migranten, „Menschen mit besonderen Bedürfnissen“ (so sind derzeit Behinderte politisch korrekt zu bezeichnen) und Frauen „in Führungspositionen“ bringt. Von offenbar überflüssigen Dingen wie Qualifikation oder Leistung ist da nicht die Rede.
PPS.: Manche fragen angesichts solcher Kritik dann immer gleich, was da dahintersteckt, wen ich denn lieber hätte. Nun, obwohl mir der zweitgereihte Sebastian Kurz tatsächlich immer (auch als ihn alle geohrfeigt haben) einen exzellenten Eindruck gemacht hat, bin ich da ohne jedes Engagement. Ich hätte in Wahrheit nur eine Empfehlung für die Wiener Schwarzen. Sie sollten einmal einen Blick zu den Parteifreunden nach Niederösterreich wagen (oder auch zu jenen in Südtirol). Dort entscheidet am Ende nicht die Reihung durch einen Parteivorstand, sondern einzig jene durch die Wähler und deren Vorzugsstimmen. Das wäre zehnmal spannender, demokratischer, mutiger und die Kandidaten antreibender als die dröge Übernahme abgetragener Reißverschlüsse der Grünen. Pröll ist immer noch besser als Glawischnig.