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Ein Land versinkt im Sumpf der Blödheit

Man glaubt oft, es ginge nicht mehr noch blöder in diesem Land. Doch man wird fast täglich eines noch Schlechteren belehrt. Die Gehirnwäsche durch die Political correctness wird immer unerträglicher. Zorneserfüllt einige aktuelle Beispiele aus dem Bildungssystem, aus Justiz und Kultur.

Seminararbeit in einer Fachhochschule: Die Studentin schreibt 23 Seiten (25 Seiten sind die maximal erlaubte Länge – offenbar sind die Lehrer in unseren „wissenschaftlichen“ Institutionen schon zu faul, um längere Arbeiten zu lesen). Sie gibt die Arbeit ab – und bekommt diese nach wenigen Tagen zurückgeschmissen. Begründung: Sie hat den Text nicht gegendert!

Nicht einmal die sonst als Nothilfe gegen feministische Stänkereien übliche Generalklausel ist dort erlaubt, dass der Verständlichkeit wegen alle personenbezogenen Bezeichnungen sowohl für Männer wie Frauen gelten (was laut Duden eigentlich ohnedies automatisch der Fall ist, und was nur für Dummköpfe nötig ist, die das grammatikalische mit dem biologischen Geschlecht verwechseln).

Wutentbrannt scheibt die junge Dame halt die Arbeit um. Jetzt steht immer dort, wo „Franchisenehmer“ gestanden ist – diese waren das Thema ihrer Arbeit –, nun „Franchisenehmer und Franchisenehmerin“ (bisweilen muss sie freilich auch beide Formen im Singular und Plural verwenden, aber diese Vierfach-Folter will ich den Tagebuchlesern ersparen). Nun aber ist der Text nicht mehr 23 – sondern gleich 27 Seiten lang. Ohne dass ein einziger wissenschaftlicher oder kreativer Gedanke dazugekommen wäre. Daher muss sie aber jetzt die Arbeit noch einmal überarbeiten, um zwei Seiten wegzukürzen.

Es ist nur noch widerlich, wie es an unseren Hochschulen zugeht. Es wäre daher wenig überraschend, wenn solche Schikanen der Political correctness wieder eine junge Generation so provozieren, bis wie nach 1968 irgendeiner eine Bombe auf diese Karikaturen von wissenschaftlichen Anstalten wirft. Der Rest der Nation aber sollte den Hochschulen jedenfalls jedes weitere Geld sperren, bis diese nachweisen, dass es dort wieder nur um Inhalt und Wissenschaft geht. Und nicht um schikanöse Formalkriterien und politische Korrektheiten.

Wie für einschlägige Blödheiten nicht nur Menschen schikaniert werden, sondern auch Steuergeld hinausgeschmissen wird, zeigt ein Schreiben des Oberlandesgerichts Graz. Unter der Überschrift „Richterliche Fortbildung“ veranstaltet dieses OLG gemeinsam mit dem Justizministerium in einem noblen Schlosshotel ein Seminar zu den Uralt-Thesen der Sartre-Gespielin Simone de Beauvoir. Die Thesen dieser Literatin waren zwar nie wissenschaftlich unterlegt und sind inzwischen längst wissenschaftlich widerlegt. Dennoch wird da auf Staatskosten Schwachsinn verzapft wie „gesellschaftliche Konstruktion von Männlichkeit und Weiblichkeit“ oder „Mythen der Geschlechterdifferenz“.

Die Einladung zu dieser Veranstaltung ist mit dem netten Zusatz versehen: „Die Teilnahme gilt als Dienst“, und es komme die Reisegebührenverordnung zur Anwendung. Das macht die Ideologieveranstaltung besonders provozierend: Dieses Ministerium hat hinten und vorne kein Geld, lässt angesichts überfüllter Gefängnisse verurteilte Sexualstraftäter mit Fußfessel herumlaufen, und schaut weitgehend tatenlos zu, wenn sich die Staatsanwaltschaften als heillos überfordert erweisen. Und dann wird für solchen Unsinn Geld hinausgeschmissen.

Da die Sache vom Justizministerium ausgeht, kann sich die ÖVP in diesem Fall auch nicht auf die blöden Linken ausreden, sondern trägt selbst dafür die volle Verantwortung. Woran es auch nichts ändern würde, wenn die Ministerin von diesen Genderismus-Exzessen nichts gewusst haben sollte.

Aber auch bei den Medien geht die Verblödung progressiv voran. Der in seiner eigenen Zeitung gerade wegen Erfolglosigkeit hinausgeschmissene, aber noch amtierende Präsident des Zeitungsverbandes VÖZ kündigte soeben an, dass in den Ehrenkodex für Journalisten ein Passus zur „geschlechtersensiblen Berichterstattung“ aufgenommen werden soll.  Das Ergebnis dieser Ehr-Veränderung ist klar. Dann darf in keinem Printmedium mehr über solche Sauereien berichtet werden, will man nicht als zu wenig „geschlechtersensibel“ vom Wichtigmacher-Gremium Presserat getadelt werden.

Zum Glück muss ich mich freilich um einen solchen Verband und seinen Ehrbegriff, der sich immer mehr vom Wahrheitsbegriff entfernt, nicht scheren. Im Internet kann man noch weitestgehend ungehindert die Dinge beim Namen nennen.

Grüne Kulturwochen: Noch übler – sofern das möglich ist – geht es im roten Wien zu. Hier dürfen nun die Grünen mit Steuergeld unter der Tarnung als Kulturförderung das finanzieren, was ihnen an politisch-ideologischen Themen am Herzen liegt. Die Bandbreite reicht von Veranstaltungen, in denen zur illegalen Weitergabe von „Krankenscheinen“ (gemeint ist wohl die e-card) an illegale Migranten aufgefordert wird, bis zu sadomasochistischen Performances mit Fesselung eines schwerkranken Schwulen.

Verantwortlich für diese Sauereien ist die gleiche Bande, die eine Verdoppelung des Wiener Schuldenbergs binnen zwei Jahren verursacht hat. Und die ständig nach noch mehr Steuern ruft. Damit sie all das finanzieren kann.

Für alle jene, die diese Beispiele noch bei guter Gesundheit überstanden haben, folgt nun ein Exempel aus Entscheidungen unserer Höchstgerichte. Denen ist zu entnehmen, dass das Unterrichtsministerium seit 1999 in Kärnten einen sudanesischen Islam-Religionslehrer lehren lässt, der so fundamentalistisch ist, dass er sich laut OGH-Urteil sogar weigert, einer Frau die Hand zu geben.

Was aber judizierte der Verwaltungsgerichtshof, nachdem die Kärntner Landesregierung dem Mann die Staatsbürgerschaft verweigert hatte? Für diese Verweigerung gebe es keine Gründe, daher habe der Mann Anspruch auf die Staatsbürgerschaft.

Als Beweis beruft sich der Verwaltungsgerichtshof ausgerechnet auf eine „Erklärung der Lehrerkonferenz der islamischen Glaubensgemeinschaft“. Geht’s noch naiver? Das ist ungefähr so glaubhaft wie es Erklärungen des Anhängerklubs des SC Rapid wäre, dass dort weder mit Raketen geschossen noch jemals mit antisemitischen Sprüchen gearbeitet worden wäre. Dieser Fall ist ein weiteres schockierendes Indiz, wie weit die Rechtsordnung dieses Landes schon degeneriert ist. Aber noch schockierender ist, dass der Mann weiter in Schulen auf Steuerkosten sein Unwesen treiben darf. Denn das hat einzig die Unterrichtsministerin zu verantworten. Das kann nicht einmal der Verwaltungsgerichtshof erzwingen.

Wenn wir schon bei den Schulen sind, muss man auch den Wiener Lesetest zitieren. Der fand heraus, dass mehr als ein Fünftel der Schüler aus den vierten Volksschulklassen Wiens massive Leseschwächen haben. Diese Erkenntnis ist nun gewiss nicht neu. Neu aber ist, dass irgendein Mutiger im Wiener Stadtschulrat die Schulnoten analysiert hat, die diese Kinder in Deutsch bekommen haben (hoffentlich passiert ihm nichts!).

Dabei stellte sich nämlich heraus, dass die Nichtlesenkönner von ihren Lehrern im Zeugnis zu weit mehr als 60 Prozent einen Einser, Zweier oder Dreier bekommen haben. Und nur ganze 1,3 Prozent einen Fünfer. Was zeigt: Diese Zeugnisse sind nicht einmal das Papier wert, auf dem sie stehen. Was zeigt: Keine Schulreform wäre dringender als die Einführung von Aufnahmsprüfungen in jede weiterführende Schule, damit solche Kinder noch einmal in die Volksschule zurückgeschickt werden können, wenn ihnen dort nicht einmal das Lesen beigebracht worden ist.

Aber man darf nicht nur die Lehrer für diesen Skandal verantwortlich machen. Denn hinter den Kulissen üben Direktoren, Stadtschulrat, Ministerium und fast alle linken Politiker massiven Druck auf sie aus, keinesfalls zu viel schlechte Noten zu geben. Das würde ja ein schlechtes Bild machen. Das würde ja den Kindern Chancen rauben.

Wobei sie in ihrer Blödheit nicht begreifen, dass das Gegenteil der Fall ist: Gerade diese „progressiven“ Notenverschenk-Aktionen rauben benachteiligten Schülern alle Chancen. Denn ihnen wird dadurch vermittelt, dass sie sich in der Schule eh nicht anstrengen müssen. Etwa um Lesen zu lernen.

Trotz allem: einen schönen Sonntag.

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