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Der Kulturkampf hat begonnen und der Verlierer steht schon fest

In Europa tobt ein heftiger Kulturkampf. In dem jetzt schon das Ergebnis feststehen dürfte: eine schwere Niederlage der konservativ-christlichen Seite gegen die links-progressiv-islamische Seite. Denn die Lethargie der bürgerlichen Seite ist so lähmend, dass gar kein anderes Ergebnis mehr möglich ist.

Das sieht man in diesen Tagen in Deutschland, wo Thilo Sarrazin zwar die Mehrheit der Bürger hinter sich hat (nur mit großer Mühe gelingt es bisweilen, Umfragen so zu formulieren, dass man den Eindruck bekommt, die Menschen wären in einzelnen Punkten nicht mehrheitlich seiner Meinung). Wo sich aber bis auf einige ganz wenige CDU-Abgeordnete keiner traut zu sagen, dass Sarrazin im Großen und Ganzen recht hat, wenn er mit der notwendigen Deutlichkeit den Finger auf die durch die islamische Migration entstehende Wunde legt.

Das zeigen aber etwa auch Aussagen eines Erhard Busek (in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift „Conturen“). Der einst gern als katholischer Politiker aufgetretene Busek sagt dort unbekümmert: Europa wird vielleicht in 200 Jahren auf den Muezzin hören, aber er, Busek, könne die Tragik einer derartigen Entwicklung nicht erkennen. Derlei habe immer wieder stattgefunden, etwa auch im alten Griechenland oder im Imperium Romanum.

Der Vergleich stimmt, nur zeitlich hat sich Busek geirrt. Denn nach allen Regeln der Mathematik dürfte schon in diesem Jahrhundert der Muezzin das Sagen bekommen. Busek übersieht aber das Wichtigste. Nämlich, dass  für Griechen und Römer ihr Untergang eine Katastrophe historischen Ausmaßes gewesen ist, von der sich beide Völker Jahrhunderte, ja Jahrtausende nicht mehr erholt haben. Er vergisst die Unterjochung der Griechen durch die Osmanen, er vergisst, wie Süditalien lange Epochen ein beliebter Jagdgrund für moslemische Sklavenhändler gewesen ist. Aber wenn selbst ein an sich so gebildeter Mann wie Busek die Tragik einer Wiederholung dieser Entwicklungen nicht erkennen kann und will – wie soll man es da bei den anderen Bürgerlichen erwarten?

Gleichzeitig wird freilich auch eine kritische Bewusstseinsbildung über die Problematik durch das peinliche Muezzin-Abschießen auf einer steirischen FPÖ-Homepage verhindert, die dumm und geschmacklos ist.

Diese ist allerdings nun vom Staatsanwalt verboten worden. Was aber selbst wieder sehr problematisch ist. Zwar kann ein solches Verbot und ein Strafverfahren wegen Herabwürdigung religiöser Lehren bei extensiver Auslegung der Gesetze als durchaus möglich angesehen werden. Trotzdem ist es ziemlich einmalig, wenn Staatsanwälte direkt durch Verbote in Wahlkämpfe eingreifen, noch dazu auf Antrag einer anderen Partei, der Grünen. Das rüttelt an einer Grundfeste der Demokratie und Gewaltenteilung.

Vor allem aber  erbittert es, wenn parallel zu diesem Schutz für den Islam die katholische Kirche ungestraft und ständig zum Watschenmann gemacht werden kann. Die Justiz ist praktisch immer untätig geblieben, wenn das Christentum oder Kernelemente ihrer Religion in noch viel ärgerer Art geschmäht wurden. Etwa unter Berufung auf die Freiheit der Kunst. Die kann aber wohl nicht höher stehen als die Agitationsfreiheit  in einem demokratischen Wahlkampf.

Da werden etwa katholische Abtreibungsgegner vor einer Wiener Abtreibungsklinik tätlich angegriffen und verletzt – was auch filmisch festgehalten ist -, aber die stramm sozialistisch geführte Wiener Staatsanwaltschaft und Oberstaatsanwaltschaft sehen wieder einmal keinen Grund zum Eingreifen. Was ein Skandal ist – unabhängig davon, ob man nun Sympathien für solche Demonstrationen hat oder nicht. Denn, was den grünen Demonstrationen vor Pelzgeschäften erlaubt ist, kann Katholiken vor Abtreibungskliniken nicht verboten werden. Gälte noch gleiches Recht für alle.

Ein ebenso großer Skandal ist, dass die Gemeinde Wien zum erstenmal seit der Nazi-Zeit eine Kapelle (im Geriatriezentrum Baumgarten) gegen den Willen der Kirche abreißen will, obwohl dort noch regelmäßig die Messe gelesen wird. Und sich nicht geniert, das damit zu begründen, dass dann später einmal ohnedies ein Andachtsraum entstehen werde – für Christen wie Moslems! Außerdem, so verkündet einer der auftrumpfenden SPÖ-Bürokraten nach Berichten eines Augenzeugen, sollten sich die Christen nicht so gehaben, würden sie doch ohnedies bald in der Minderheit sein.

Das nächste Indiz ist, dass es natürlich auch keine erfolgreiche Fahndung gibt, wenn bei einer FPÖ-Veranstaltung, zu der die SPÖ eine Gegendemonstration angekündigt hat, ein Buttersäure-Anschlag stattfindet. Ebenso untätig bleibt die knalllinke Staatsanwaltschaft in Wien, wenn ein SPÖ-Gemeinderat für einen Rapper wirbt, dessen Hassvideos alle Geschmacklosigkeiten der steirischen Freiheitlichen noch weit übertreffen.

Freilich: Der Untergang einer schwächelnden christlich-abendländischen Kultur zeigt sich auch in anderen Ländern: In Großbritannien etwa muss die katholische Kirche eine sehr erfolgreiche Adoptionsvermittlungs-Stelle schließen, weil sie sich weigert, Kinder an schwule Paare zu vermitteln.

Da ist es fast eine Ironie der Geschichte, dass den Regeln der Mathematik zufolge, der Muezzin in Großbritannien noch früher als in Österreich das Sagen haben wird. Dessen Anhänger ganz anders auf solche Gesetze reagieren würden – wenn es sie dann noch überhaupt noch lange geben sollte.

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